Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0316 - Der Sprung ins Verderben

Titel: 0316 - Der Sprung ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ehrlich.
    „Hin und wieder", gestand Gucky, und dann nur ein Schlückchen. Es geht nichts über ein Schlückchen, wenn es Schnaps ist."
    „Du solltest dich schämen! Vater eines prächtigen Mausbibers..."
    „Nicht wahr, ganz der Papa?" erkundigte sich Gucky schnell und drückte die Brust heraus. „So einen Burschen bringst du ja niemals fertig."
    Bully nickte überzeugt.
    „Da kannst du recht haben. Was sollte ich wohl mit einem Mausbiber als Sohn anfangen?"
    Gucky schnappte nach Luft, dann trank er verzweifelt einen Schluck Limonade. Die Tür öffnete sich, und herein stolzierte hoch aufgerichtet und mit keckem Blick Jumpy, Guckys erster und einziger Sohn bisher. Er war wesentlich kleiner als sein Vater und vor allen Dingen schlanker.
    „Ach hier also steckst du, Papa? Hätte ich mir denken können."
    „Was soll das heißen?" fragte Gucky mit drohendem Unterton.
    „Rate mal", schlug Jumpy frech vor. „Kriege ich was zu trinken?"
    „Keinen Tropfen, Frechdachs!"
    Aber so schnell gab Jumpy nicht auf.
    „Onkel Bully, aber du gibst mir was zu trinken, ja? Einen Hillbilly."
    „Libilli heißt das Zeug", protestierte Bully lachend und nickte dem Kadetten an der Theke zu. „Noch eine Flasche, aber nicht so kalt. Der Kleine verkühlt sich sonst den Magen."
    Jumpy setzte sich.
    „Ich leide unter Ahnungen", verkündete er düster.
    Bully warf Gucky einen schnellen Blick zu. Der Kleine auch?
    „Was ahnst du denn?" fragte er.
    „Fürchterliches Unheil, drohende Gefahr, Schreckliches!"
    Bully lehnte sich wieder in den Sessel zurück.
    „Damit kann ich aber leider nicht viel anfangen, Jumpy. Du mußt schon deutlicher werden.
    Einzelheiten, wenn es geht."
    „Wie kann man Ahnungen detaillieren?" Jumpy schüttelte den Kopf. „Ahnungen sind Massenware, ein Konglomerat verschiedener Eindrücke. Lassen sich nicht einzeln verkaufen."
    „Und der Gesamteindruck ist negativ?"
    „Und wie!" Jumpy schüttelte sich. Fürchterlich."
    „Dann geht es dir wie deinem Vater. Der sieht auch schwarz in die Zukunft. Ein Glück, daß ich nicht unter solchen Dingen zu leiden habe. Allerdings weiß ich aus Erfahrung daß dein Vater ein Gefühl für bevorstehendes Unheil hat. Wir wurden oft durch ihn gewarnt. Und nun fängst du auch noch damit an.
    Da können wir ja bald eine Unheilvorhersagestation einrichten."
    Der Kadett brachte die Limonade und stellte sie vor Jumpy. Er wischte ein Glas ab und setzte es daneben.
    „Ich trinke aus der Flasche", eröffnete ihm Jumpy gelassen. „Nehmen Sie das Glas wieder mit."
    Der Kadett nahm das Glas und zog sich wieder hinter seine Theke zurück.
    „Ich möchte wissen", sagte Gucky vorwurfsvoll, „wo du die barbarischen Sitten her hast."
    „Von Onkel Axo in Terrania, Papa. Der trinkt Bier immer aus der Flasche, und er behauptet, so schmecke es am besten." Das Gesicht des Kleinen wurde wieder ernst. „Ich möchte bloß wissen, welches Unheil sich uns nähert. Letzte Nacht konnte ich kaum schlafen, und ich hatte schreckliche Träume. Zum Glück wurden sie dann gegen Ende der Ruhepause besser."
    „Besser?" Bully horchte erfreut auf. „Gott sei Dank! Ist das nicht ein gutes Zeichen?"
    Jumpy schüttelte den Kopf.
    „Eigentlich nicht - oder vielleicht doch. Jedenfalls habe ich die Flotte der Terraner vor der Vernichtung bewahrt und wurde als Retter des Universums gefeiert. Ohne mich wäre die Erde verloren gewesen..."
    „Angeber!" zischelte Gucky wütend.
    Jumpy sah ihn von unten her an.
    „Ganz der Papa - das sagst du doch sonst immer, oder...?"
    Bully lachte und vergaß für Sekunden alle Sorgen.
    „Sei vorsichtig, Gucky. Sonst ziehst du noch den kürzeren. Vielleicht solltest du deinen Sohn etwas besser erziehen. Ein wenig mehr Bescheidenheit würde ihm gut stehen." Er beugte sich zu Jumpy hinab. „Bescheidenheit, mein Sohn, ist eine Zier..."
    „... doch weiter kommst du ohne ihr", beendete Jumpy den Satz.
    Bully gab es auf. Sein Gesicht verlor den väterlichen Ausdruck und wurde ernst, der Lage angemessen.
    „Die Alarmstufe bleibt bestehen für alle Fälle. Gebt mir Bescheid, wenn sich eure Ahnungen wieder melden. Hoffentlich haben sie nichts mit Perry zu tun. Wir wissen nicht, was er im Augenblick tut."
    Gucky schüttelte den Kopf.
    „Sie betreffen nur uns, Bully. Und hier nähert sich die Gefahr, das spüre ich. Aber da nähert sich noch jemand der Messe, aber das ist keine Ahnung, sondern Gewißheit. Er denkt intensiv an ein Glas Bier und versucht sich vorzustellen, wie ein Glas

Weitere Kostenlose Bücher