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0323 - Die Zeitpolizei

Titel: 0323 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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finden, die sich über ihn lustig machten.
    Nachdem er zehn Minuten geschwommen war, schaltete sich der große Interkomlautsprecher über dem Becken an.
    „Roscoe Poindexter! Roscoe Poindexter! Melden Sie sich bei Ihrem zuständigen Offizier."
    Poindexter kletterte aus dem Becken und trocknete sich ab. Er wußte nicht, warum Leutnant Mark Berliter ihn ausgerechnet jetzt rufen ließ. Poindexter hatte sich keinen Verstoß gegen die Dienstvorschriften vorzuwerfen, trotzdem zitterte er vor Aufregung, als er die Verschlüsse seiner Kombination einhakte. Die lindgrüne Uniform schlotterte an seinem Körper. Er verschloß den Gürtel und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Seine Haare standen wirr in alle Richtungen. Daran würde sich auch mit einer Frisiercreme wenig ändern lassen. Unter einer hohen Stirn blickten Poindexters große Augen etwas einfältig auf ihre Umgebung. Die Nase des jungen Mannes war groß und wölbte sich kühn nach oben. Seine Lippen waren breit und voll. Wenn Poindexter lachte, was sehr selten vorkam, entblößte er zwei Reihen großer, schiefgeratener Zähne.
    Das alles sah er jetzt im Spiegel vor sich, und er gelangte zu der stillen Einsicht, daß Leutnant Berliter allein durch das Aussehen seines Untergebenen gallenkrank werden mußte. Er fuhr mit beiden Händen ein paarmal durchs Haar und verließ dann das Bad. In völlig unangebrachter Hast näherte er sich dem nächsten Antigravschacht. Er stolperte förmlich durch den Eingang und fand sich gleich darauf, Arme und Beine weit auseinandergestreckt, im Schacht wieder. Verzweifelt bemühte er sich, seinen Körper unter Kontrolle zu bekommen.
    „He!" schrie jemand über ihm. „Was kommt denn da angesegelt? Sind Sie betrunken, Poindexter?"
    Poindexter erschauerte' als er jemand seinen Namen mit solcher Lautstärke rufen hörte. Er unternahm eine letzte Anstrengung und prallte gegen eine Wand des Schachtes. Plötzlich fühlte er sich an den Schultern gepackt. Gleich darauf fand er die Orientierung zurück.
    „Danke, Chanter!" stieß Poindexter hervor.
    Er war dem Korporal jedoch alles andere als dankbar, denn Chanter war ein Klatschmaul. Er würde dafür sorgen, daß die Geschichte von Poindexters seltsamen Flugbewegungen innerhalb kurzer Zeit die Runde machte. Ausgerechnet gehörte Chanter zum Deck B-23, wo auch Poindexter seinen Dienst verrichtete.
    „Trauen Sie sich zu, von jetzt an allein weiterzukommen?" fragte Chanter.
    „Natürlich", brummte Poindexter. „Sie können mich loslassen."
    Er schwebte weiter. Erleichtert setzte er auf der Plattform des übernächsten Decks auf. Gleich darauf stand er vor dem Dienstraum. Zu seiner Überraschung war Leutnant Berliter nicht anwesend, aber eine kleine Leuchtschrift auf dem Tisch instruierte Poindexter, daß Berliter sich in seiner Kabine aufhielt.
    Poindexter zögerte nicht. Befehl war Befehl. Er mußte den Leutnant aufsuchen. Poindexters Entschlossenheit ließ jedoch mit jedem Meter nach, den er sich der Unterkunft des Offiziers näherte.
    Als er schließlich an der Kabinentür klopfte, klang es so zaghaft, daß Berliter die Geräusche erst nach mehrfacher Wiederholung wahrnahm.
    „Poindexter?" klang die gedämpfte Stimme des Leutnants auf den Gang heraus.
    „Ja, Sir", sagte der Offiziersanwärter. Er straffte sich in Erwartung des Befehls, wieder in den Dienstraum zurückzukehren. Statt dessen forderte ihn Berliter zum Eintreten auf.
    Poindexter schluckte nervös. Seine Hand, die den Türgriff umschloß war feucht. Er öffnete die Tür und stolzierte in unnachahmlicher Haltung in den kleinen Raum. Er riß die Augen auf, als er sah, daß Mark Berliter im Bett lag.
    „Sie brauchen nicht zu erschrecken", sagte Berliter lächelnd. „Ich weiß ebenso wie Sie, daß ich jetzt Dienst habe, und ich befände mich auch an der Arbeit, wenn ich dazu in der Lage wäre."
    Poindexter suchte nach einem Platz für seine großen Hände, schließlich fand er ihn am Gürtel. Er hakte die Daumen in die beiden Seitenschlaufen und ließ die Schultern hängen. Berliter betrachtete ihn - ob mit Wohlwollen oder Mißfallen war schwer festzustellen.
    „Ich bin krank", sagte Berliter. „Ich brauche zwei Tage Bettruhe."
    Poindexter wackelte mit dem Oberkörper hin und her, als müßte er einen unwiderstehlichen Juckreiz auf diese Art bekämpfen.
    „Tut mir leid, Sir' brachte er hervor. „Ich hoffe, daß Sie bald... äh... genesen."
    Berliter preßte die Zähne aufeinander, daß es knirschte.
    „Sie sind ab

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