0326 - Gucky und der Golem
gab Großalarm, ließ den Kurs der beiden Dolans errechnen und die Position der freien Einflugschneise überprüfen. Er wußte von Captain Glenn, wie sinnlos es war, wenn sich den Dolans ein Schiff in den Weg stellte.
Die beiden Echos waren auch bald auf den Orterschirmen der Flotte zu erkennen. Sie kamen mit hoher Geschwindigkeit näher. Ohne zu zögern, flogen sie auf die Schneise zu, was mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen ließ, daß sie mit Tro Khon in Verbindung standen, der ihnen die entsprechenden Informationen übermittelte.
Rhodan, Atlan, Bully, Tifflor und Kommandant Oberst Akran standen vor dem Panoramaschirm der CREST.
„Die gleichen Formen", murmelte Atlan, als die Dolans sichtbar wurden. „Kein Unterschied."
„Und wir müssen zulassen, daß sich die Zahl der Schwingungswächter von vier auf sechs erhöht", knurrte Bully ungehalten. „Gibt es denn keine Möglichkeit, das zu verhindern?"
Rhodan schüttelte den Kopf.
„Nicht im Augenblick, Bully. Wir können nur warten - und hoffen, daß sie mit sich reden lassen. Ich habe mich selten in meinem Leben so hilflos gefühlt, das muß ich unumwunden zugeben. Warten wir ab, was 'Nathan' zu dem Problem sagt."
Tifflor stand dabei und preßte die Lippen fest zusammen. Man sah ihm an, wie es in ihm arbeitete.
Aber er schwieg.
Die Dolans verringerten ihre Geschwindigkeit, ohne den einmal eingeschlagenen Kurs zu ändern. Ihr Ziel war eindeutig OLD MAN. Rhodan ging zur Nebenstelle der Funkzentrale und verlangte eine Bildverbindung zum Schiff der beiden Haluter, die noch immer passiv abseits der Flotte standen und sich nicht rührten.
Als der Bildschirm aufflammte erkannte Rhodan Icho Tolot und Fancan Teik, die vor ihren Kontrollen saßen. Im Hintergrund, auf einer bequemen und breiten Liege - für Haluter geschaffen -, räkelte sich Gucky.
Rhodan stutzte.
„Ich denke, du ruhst dich aus?"
„Tue ich ja auch, und wo könnte man das besser als hier?"
„Du hast also Tolot und Teik von den Ereignissen unterrichtet, so daß ich mir weitere Erklärungen sparen kann?"
„Sie wissen Bescheid."
„Gut. Dann nur kurz: Wir werden abwarten, Tolot. Wir werden auf keinen Fall einen Dolan angreifen solange wir nicht von ihnen angegriffen werden. Ich hoffe, daß wir uns in dieser Hinsicht einig sind und daß ich mich darauf verlassen kann daß auch von Ihrer Seite nichts geschieht, was den Ablauf der Dinge ändert."
„Wir warten auch", sagte Tolot dröhnend.
„Schön. Ich hoffe, wir bleiben weiterhin in Verbindung." Er sah an den Halutern vorbei. „Gucky, wir erwarten dich zur nächsten Besprechung zurück."
„Ich werde da sein", versprach der Mausbiber.
Dann erlosch der Schirm.
Bully meinte: „Ich finde es merkwürdig, daß die Haluter sich absondern. Warum stehen sie mit ihrem Schiff außerhalb der Flotte? Was ist das überhaupt für ein Schiff, das sie da haben? Eine schwarze Kugel, hundertdreißig Meter Durchmesser, ein Paratron an Bord und sonst noch so geheimnisvolle Waffen...
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Die beiden Riesen sind richtige Eigenbrötler. Tun genau das, was sie wollen. Und Gucky steckt dauernd mit ihnen zusammen."
Rhodan sah ihn forschend an.
„Du wirst doch nicht eifersüchtig werden, Bully? Sei froh, daß wir wenigstens durch Gucky Kontakt mit Tolot und Teik haben. So erfahren wir wenigstens, was los ist."
„Hoffentlich", knurrte Bully und schwieg dann beharrlich.
Die Dolans flogen immer langsamer, und als sie dann in unmittelbarer Nähe OLD MANs gelangten, erlosch dessen grüner Schutzschirm. Ungehindert konnten sie landen und verschwanden Sekunden später im Hangar einer der Plattformen.
Der grüne HÜ-Schirm flammte wieder auf.
Rhodan seufzte.
„Das wäre das. Nun sind es sechs Schwingungswächter, und das Problem hat sich innerhalb von vierundzwanzig Stunden in seinem Schwierigkeitsgrad ebenfalls versechsfacht. Ich weiß noch nicht, ob wir richtig handelten, aber ich hoffe es." Er sah Tifflor an. „Sollte die künftige Entwicklung allerdings Ihnen recht geben, Julian, bitte ich Sie schon jetzt um Verzeihung für meine Verhandlungsbereitschaft mit den Schwingungswächtern, aber Sie kennen ja meinen Grundsatz: Erst verhandeln, dann angreifen."
„Es gibt Situationen, da kommt es erst gar nicht zu Verhandlungen, so traurig das auch ist. Sie brauchen mich nicht um Verzeihung zu bitten. Ich bin selbst nicht sicher, ob mein Vorschlag die richtige Lösung gewesen wäre."
„Das wird die Zukunft
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