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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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aufgerissenem Mund das Geschehen an. Nur die Kameraleute schienen das alles als normal zu betrachten. Das Surren der Kameras war wie das leise Brummen einer Fliege zu vernehmen.
    »Frechling, der du es wagst, dich einzumischen!« grollte es aus dem Rachen des Drachen. »Wer bist du, daß du es wagst, mich so schamlos herauszufordern?«
    »Da mein Freund so aussieht wie Jung Siegfried, der Drachentöter, muß ich wohl der Kasperle sein, der hier ist, das Krokodil zu verdreschen!« gab Carsten Möbius zurück. »Dann schicke ich dich per Expreß zu Lacoste. Mag auch sein, daß dich der Möbius-Konzern nach der nächsten Steuerprüfung als Firmenzeichen nimmt. Dann steht uns das Wasser bis zum Hals – aber immer die große Schnauze!«
    »Für diese Worte stirbst du zuerst!« fauchte der Drachenwurm.
    Wie ein Geschoß schnellte der Schädel auf Carsten Möbius zu.
    »Vorsicht! Die Zähne enthalten Gift!« rief Michael dem Freund zu.
    Carsten antwortete nicht. Reflexartig schlug er mit dem Schwert zu. Ein Splittern, dann segelten die beiden oberen Giftzähne, glatt abgeschlagen, durch die Luft. Das Schwert, das durch Stein schneidet, durchschnitt sie wie Butter. Der Höllenwurm konnte sich gerade noch zurückwerfen, um zu verhindern, daß die Klinge weiter vordrang und den Rachen verletzte.
    »Bei den anderen Zähnen müssen wir nur bohren!« meinte Carsten Möbius vergnügt, während Astaroths Höllenwurm vor Wut und Schmerz brüllte. »Nun mach nicht so ein Theater, weil es vielleicht ein bißchen weh tut. Immerhin bist du nur Kassenpatient…!«
    Bevor der Höllendrache einen neuen Angriff starten konnte, war Michael Ullich auf seinen Rücken gesprungen und stieß das Schwert von oben herab. Die Waffe fuhr durch die Schuppen und blieb stecken. Bevor Michael Ullich die Klinge freizerren konnte, hatte ihn ein fürchterlicher Schlag mit dem Schweif hinabgefegt, daß er sich dreimal überschlug. Gewandt kam er wieder auf die Füße. Er riß den unterarmlangen Dolch aus der Scheide und erwartete den nächsten Angriff des Drachen.
    Carsten Möbius schlug indessen viermal mit Gorgran zu und trennte die Eisenketten, die Corinna Bowers gefesselt hielten. Das Girl taumelte auf ihn zu. Die Angst und der überstandene Schreck hatten ihr alle Kraft genommen.
    »Hau ab! Verschwinde von hier!« rief ihr der Junge zu. »Bring dich in Sicherheit…«
    »… und laß das Bier für die Siegesfeier kalt stellen!« führte Michael Ullich den Satz zu Ende, der sich mit einigen gewagten Sprüngen der Reichweite des Höllenwurms entzog und hinüberkam. »Heute gibt es Drache à la Carte in Feuersoße. Das schmeckt teuflisch gut!«
    Er gab Corinna einen leichten Schubs, daß sie in Richtung auf die Kameras taumelte. Die beiden Kämpfer nahmen wahr, wie Nicole Duval mit wehendem Blondhaar herangestürmt kam, um Corinna, die nur halb besinnungslos taumelnde Schritte fertigbrachte, aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Carsten warf dem Freund das Schwert, das durch Stein schneidet, zu.
    »Hier!« sagte er. »Ich denke, du kannst dieses Argument bei der Diskussion mit dem Drachen besser verwenden.«
    Michael Ullich sagte nichts. Er schleuderte den Dolch auf den Höllenwurm, daß er zwischen die Schuppen fuhr, ohne jedoch von dem Biest bemerkt zu werden. Dann ließ er die Klinge mit beiden Händen wirbeln, daß es einem irrealen Vorhang aus blausilbernem Stahl glich. In den Tagen seines früheren Lebens war er der hyborische Legendenkrieger Gunnar mit den zwei Schwertern gewesen. Schon damals hatte er das Schwert Gorgran im Kampf geführt. Wenn er ein Schwert oder sonst eine archaische Waffe in der Hand hatte, dann fiel die Zivilisation dieser Zeit von ihm ab, und nichts erinnerte mehr an den netten, freundlichen Jungen, der früher verbindlich an die Türen klopfte und seine Mitmenschen überzeugen wollte, wie praktisch es sei, eine Lebensversicherung abzuschließen.
    Mit dem Schwert in der Hand wurde er zum harten und kompromißlosen Kämpfer, der sein Leben und das seiner Freunde unter allen Umständen gegen jeden Feind verteidigt.
    Carsten Möbius riß die Tigerpeitsche unter der Jacke hervor. Keine geeignete Waffe – aber besser als gar nichts. Um das Biest im entscheidenden Moment abzulenken, mochte es reichen.
    Hoffentlich beeilte sich Professor Zamorra mit dem Kuchen nach althebräischem Rezept…
    ***
    Astaroth spürte, daß er selbst eingreifen mußte. Er konnte es nicht hinnehmen, daß man seine Pläne störte. Wer von den Macht-Dämonen

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