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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versuchen.«
    »Das, Herr, ist auch ein gewagtes Spiel«, warnte Wang Lee Chan.
    »Ich weiß. Aber es könnte zum Erfolg führen. Ich war immer erfolgreicher als Eysenbeiß. Wang, wir werden eingreifen. Subtile Sabotage. Niemand darf erfahren, wer die Fäden zog - zumindest niemand, der es an Eysenbeiß verraten könnte. Also ganz besonders nicht die Schlange. Du verstehst?«
    »Ja, Herr.«
    »Ich übertrage dir eine ehrenvolle Aufgabe«, sagte Leonardo. »Sieh zu, daß die Schlange, diese Kobra, sich wieder auf Indien beschränken muß. Wie du es machst, ist deine Sache. Sie muß einen empfindlichen Schlag auf die Nase bekommen, so daß sie freiwillig zurücksteckt.«
    »Ich höre und gehorche, Herr«, sagte Wang. Er verneigte sich, und in seinen Augen sah Leonardo es aufblitzen. Nur zu gut wußte er, daß der Mongole ihn durchaus verstanden hatte. Leonardo ging kein Risiko ein. Er ließ Eysenbeißens Plan hintertreiben, aber wenn es schiefging, würde nicht Leonardo die Verantwortung tragen, sondern Wang allein. Leonardo würde nichts von einem Auftrag wissen. Der Zorn des satanischen Ministerpräsidenten würde allein den Mongolen treffen…
    Aber Wang hatte keine Möglichkeit, sich aus der Affäre zu ziehen. Er mußte gehorchen - oder offen rebellieren.
    Aber das zu tun traute er sich nicht… noch nicht…?
    Als Wang sich zurückzog, sprang Leonardo auf. Er brüllte. »Was soll das da vorn? Zu lasch, viel zu lasch dieses Schauspiel! Zeigt mehr Härte! Sie schreien viel zu wenig… oder soll ich euch selbst foltern lassen?«
    Und die Höllengeister, die Folterknechte, erschauerten vor der Drohung. Sie fürchteten Leonardos Zorn.
    Das makabre Schauspiel ging weiter. Aber es war schwer, den Fürsten der Finsternis zufriedenzustellen…
    ***
    Gryf ap Llandrysgryf, der Druide, war in einem Steingefängnis erwacht. Er entsann sich des Überfalls der Schlangen-Männer in ihren Kutten. Plötzlich waren sie von allen Seiten gekommen… Gryfs magische Künste waren einfach blockiert worden. Sie hatten ihn schließlich überwältigt und davongeschleppt. Er hatte das Bewußtsein verloren… und er erwachte innerhalb von Steinmauern. Es gab nur eine hölzerne, massive Tür mit einem vergitterten Guckloch.
    Gryf versuchte sofort, sein Para-Können einzusetzen. Aber seine Druiden-Kräfte waren immer noch blockiert. Er konnte weder magische Effekte erzeugen, noch die Tür aufsprengen oder in Brand setzen, noch per zeitlosem Sprung verschwinden oder jemandes Gedanken lesen…
    In Brand setzen…
    Der Gedanke an Feuer setzte sich in ihm fest. Seine Pfeifen und das Besteck lagen zwar im Jeep, aber das Feuerzeug trug er immer bei sich. Vielleicht konnte er diese verdammte Holztür niederbrennen. Zumindest war es einen Versuch wert.
    Er kniete sich auf den feuchten Boden und hielt die Feuerzeugflamme an das Holz der Tür. Es war anstrengend, die Flamme in Brand zu halten, und alsbald schmerzten seine beiden Daumen, mit denen er abwechselnd die Taste niederdrücke. Aber das feuchte Holz wollte einfach nicht anfangen zu brennen…
    Gryf ahnte, daß es ein Fehler gewesen war, sich zu trennen. Sie hätten nicht auf Robert Tendykes Vorschlag eingehen sollen.
    Begonnen hatte es mit dem unglücklichen Mario Paquero. Der Mann war vor den Schlangenmenschen geflohen, die ihm nachsetzten. Er war bis zu der verborgenen Tempelstadt gekommen, die Gryf, Teri Rheken, der Wolf Fenrir und der Abenteurer Tendyke fast durch Zufall gefunden hatten. Selbst aus der Luft war sie nicht zu sehen gewesen. Nur durch einen von einem anderen Tempel bei Cuernavaca, Mexiko, hierher führenden Sieben-Meilen-Tunnel waren sie darauf gestoßen.
    Sie hatten Paquero nicht retten können, aber Paquero hatte ihnen gewissermaßen die Schlangenmenschen auf den Hals gelockt. Unerwünschte Zeugen der Verwandlung Paqueros in eine menschliche Kobra sollten beseitigt werden.
    Gryf und der Wolf waren in der Tempelstadt geblieben, während Tendyke und Teri Rheken in Mexico City einen Hubschrauber charterten, um eine Lufterkundung durchzuführen. Während sie fort waren, hatte Gryf eine faszinierende Entdeckung gemacht.
    Die weißgetünchte Tempelstadt, deren Baustil weder von den Azteken noch von den Tolteken erdacht worden sein konnte, barg in sich die Substanz einer sogenannten Blauen Stadt.
    Wie viele Blaue Städte es auf der Erde gab, war unbekannt. Aber einige hatte die Zamorra-Crew im Laufe der Zeit entdecken können. Im afrikanischen Dschungel, unter dem Eis der

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