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0357 - Die Treppe der Qualen

0357 - Die Treppe der Qualen

Titel: 0357 - Die Treppe der Qualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kamen.
    Der Weg nach vorn war uns ebenso versperrt, wie der in beide Richtungen. Nur nach hinten war er offen.
    Und da befand sich die Dachkante.
    Wir sahen die schwarzen Wellen. Ich spürte plötzlich Shaos Hand an meinem Ellbogen, da sich die Chinesin festklammerte, als wäre ich ihr Rettungsanker, aber ich konnte ihr nicht helfen, so gern ich es auch getan hätte.
    »John, wir müssen…« Die nächsten Worte erstickten in einem Schrei, weil sie berührt worden war.
    Und sie ging einen Schritt zurück.
    Es war eine Reaktion der Panik, der Angst. Zudem standen wir aneiner Stelle, die keine Mauer besaß, es gab nur noch den Fall in die verdammte Tiefe.
    Shao fiel.
    Sie schrie, aber sie ließ nicht los.
    Auch ich schaffte es nicht so schnell, mich von ihr zu lösen, die Finger hielten mich einfach zu stramm. So kam es, wie es kommen mußte. Shao riß mich mit zurück, und hinter mir war plötzlich nichts mehr.
    Mit dem linken Fuß trat ich zuerst ins Leere. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich mich noch halten können und gesehen, wie sich die zahlreichen Schlangen aufrichteten.
    In ihren lidlosen Augen las ich den Triumph, über die Menschen gesiegt zu haben.
    Dann war das Bild verschwunden.
    Zusammen mit Shao raste ich in die Tiefe…
    ***
    Vergangenheit – Atlantis
    »So also siehst du aus, Rothaar. So und nicht anders«, flüsterte der kleine Magier, hielt weiterhin den Kopf gerade und drückte ihn gegen die hohe Lehne, damit er in das Gesicht schauen konnte, das eigentlich keines war, sondern nur eine bleiche, aufgequollene Masse, die sich unter den rostroten und sperrigen Haaren abzeichnete.
    Ein widerliches Bild, aber Myxin war in punkto Dämonen einiges gewohnt. So konnte ihn auch diese blasse Visage nicht erschrecken.
    »Nun, hast du es gesehen?« fragte Macha Rothaar.
    Der Magier nickte. Zum erstenmal erkannte er, wie die Königin sprach, ohne daß sie überhaupt einen Mund besaß. Ihre Stimme drang aus der gesamten Fläche, und die Worte waren sehr deutlich für Myxin zu verstehen gewesen.
    »Ich habe es tatsächlich gesehen«, flüsterte Myxin zurück. »Und ich bin in meinem Vorsatz bestärkt worden.«
    »Dann willst du mich töten?«
    »Sicher will ich dich töten. Deshalb bin ich gekommen. Wenn du nicht mehr bist, gehört dein Reich mir. Es soll zu einem Bollwerk gegen den Schwarzen Tod werden, das habe ich mir vorgenommen, und das werde ich auch so halten. Nichts kann mich von meiner Tat abbringen. Du kannst betteln, flehen und winseln, du kannst alles machen, aber du kannst mich nicht von meinem Vorsatz abbringen.«
    Während der Worte hatte der kleine Magier schon gehandelt und seine beiden Hände gegen die Seiten des »Gesichts« gelegt. Er drückte die Fläche zusammen, setzte rechts und links die gleiche Kraft ein und spürte unter seinen Handflächen die fast widerliche Weiche des Materials. Er hatte das Gefühl, zwischen den Händen eine Teigmasse zu spüren, so ließ sie sich kneten und dehnen.
    Adern oder Gesichtsmuskeln suchte er vergebens. Seine Ballen drückten nur mehr in die weiche Masse, und er krümmte die Finger, um sie ebenfalls hineinzustechen.
    Dabei verzog sich sein Gesicht zu einer bösen, widerlichen Grimasse. In den Augen leuchtete sein Vorsatz, es hinter sich zu bringen, und die flüsternden Worte waren wie eine scharfe Anklage.
    »Nichts wird dich mehr retten. Ich schaue zu, wenn dein Gesicht zerläuft, wenn meine Magie deinen widerlichen Schädel zerdrückt. Spürst du es bereits?«
    Macha Rothaar antwortete und wehrte sich nicht. Sie wußte, daß sie gegen Myxins Kräfte nicht ankam. Sie hatte ihn gewarnt, doch er hatte nicht hören wollen.
    Nun mußte er die Konsequenzen tragen.
    Die Finger drangen ein.
    Sie waren in diesem Augenblick wie scharfe Dolche, die jemand in eine Puddingmasse stieß.
    Gleichzeitig bemerkte Myxin die Unruhe auf dem Schiff. Jede Planke, jedes Stück Segelleinen schien den Tod und die Vernichtung der Königin zu erleben. Das Schiff war Macha Rothaar. Sie gehörte zu ihm. Ihr Geist lebte darin und trieb es an bis hoch in die Wolken oder den Himmel über Atlantis hinein.
    Das Grauen war da.
    Und Myxin spürte, daß sie hinter ihm lauerten. Sehr oft wurde er von dem unsichtbaren kalten Hauch berührt, der über seinen Nacken streifte oder sein Gesicht einkesselte.
    Es war wie eine kalte Klammer, ein Gefängnis der Magie, aber der kleine Magier konnte es ignorieren. Gegen seine Kraft kam die der anderen nicht an. Er war immun.
    Und er hörte die

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