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0358 - Bestien der Nebelwelt

0358 - Bestien der Nebelwelt

Titel: 0358 - Bestien der Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurden sogar Steine aus der Wand gestoßen. Und an den Bruchstellen sah Manolito es blau schimmern.
    Er achtete nicht darauf. Er kämpfte immer noch gegen den würgenden Griff des ersten Fangarmes an und wagte nicht, sich das Ungeheuer vorzustellen, das auf der anderen Seite der Wand lauern mußte und ihn angriff. Ein Arm ringelte sich um sein linkes Bein. Manolito schrie auf und stieß mit der Stiefelhacke zu. Der Arm löste sich wieder. Jetzt endlich schaffte er es, sich aus dem Würgegriff zu befreien. Er sprang ein paar Meter zurück auf die Straße, stolperte über einen Wurzelstrunk und kam zu Fall. Er sah, wie die Tentakelarme sich ruckartig wieder zurückzogen, einfach verschwanden, als hätte es sie nie gegeben.
    Der Indio richtete sich wieder auf. Er schüttelte sich. Er war sicher, nie zuvor etwas so Grauenhaftes gesehen zu haben.
    Was war das für eine mörderische Welt, in die sie versetzt worden waren? Ungeheuer in den Häusern, Ungeheuer in der Luft! Und dazu dieser bedrückend schwefeliggelbrötliche Nebelhimmel und die rotgelben Felsen ringsum… Pflanzenbewuchs schien es hier nur in der Stadt selbst zu geben.
    Plötzlich zuckte Angst um Susan Hayworth in Manolito auf. Er hatte sie in Richtung eines der Häuser gestoßen, in der Annahme, sie sei dort in Sicherheit, und wie es aussah, hatte sie das Haus auch betreten. Was aber, wenn in diesem Haus ein ähnliches Ungeheuer lauerte wie in jenem, neben dem Manolito angegriffen worden war?
    Okay, er kannte die Frau nicht näher. Sie und Pete Ronson, der jetzt tot war, hatten ihn lediglich dafür bezahlt, daß er sie durch die Gegend fuhr und ihnen etwas vom Erbe der Azteken-Kultur erzählte. Das war alles.
    Aber trotzdem machte er sich Sorgen. Sie war jung und hatte das Leben noch vor sich - so wie er selbst auch. Wenn es eine Möglichkeit gab, sie zu schützen, ihr zu helfen und dann gemeinsam den Weg zur Erde zu finden, dann wollte er diese Möglichkeit nützen.
    Das war überhaupt noch ein weiterer Grund - gemeinsam den Weg finden! Vier Augen sehen mehr als zwei, zwei Gehirne denken mehr als eines. Und Manolito hatte Angst vor der Einsamkeit. Angst davor, schließlich allein in dieser todfeindlichen Ruinenstadt zwischen den Felsen zu sein.
    Er rannte über die Straße zu dem Haus, in dem er Susan Hayworth vermutete.
    Es war leer.
    ***
    Es war nicht schwer, einen Hubschrauber zu bekommen. Schwerer war es schon, die Charterfirma davon zu überzeugen, daß kein Pilot gebraucht wurde. Obgleich Zamorra gültige Fluglizenzen für Hubschrauber und einmotorige Sportflugzeuge besaß und vorweisen konnte, wollte man ihm den Hubschrauber auch gegen Kaution nicht einfach so zur Verfügung stellen. Erst als ein zusammengerollter Fünfzigdollar-Schein die Unterhaltung vereinfachte, wurde sein Wunsch erfüllt. Viellecht half dabei auch mit, daß Nicole die dünne Bluse recht weit geöffnet hatte und dem Mann am Schalter aufregende Einblicke bot.
    Eine halbe Stunde später saßen Zamorra und Nicole im startbereiten Hubschrauber. Es war Zamorra ganz recht zu fliegen - irgendwie mußte er ja auch auf seine jährlichen Mindestflugstunden kommen, wenn seine Lizenzen nicht verfallen sollten. Er startete die kleine Maschine mit der großen Glaskanzel.
    Es war bereits später Nachmittag. Aber es würde noch lange hell bleiben, und bis dahin konnte sich viel abspielen. Mit dem Helikopter waren sie bedeutend schneller am Ziel als mit einem Auto. Mit dem Wagen hätte Zamorra gewartet bis zum nächsten Morgen. So aber konnten sie vielleicht schon etwas bewirken, zumindest aber erkunden.
    Er lenkte den Hubschrauber in Richtung Süden. Die Südstadt von Mexico-City zog unter ihnen hinweg, das Umland, die beginnenden Kiefernwälder, die hier und da in richtigen Dschungel übergingen. Ruinen ragten auf, Straßen zogen sich als staubgraue Bänder durch die Landschaft.
    Zamorra steuerte die Lichtung an, die sie anhand der Karte identifiziert hatten. Sie mußte es sein. Nur dort konnte sich die Blaue Stadt befinden.
    Aber… die Lichtung war leer.
    Die Stadt war verschwunden…
    »Also doch der unterirdische Gang, wie?« überschrie Nicole den Motorenlärm des Hubschraubers, der kaum gedämpft in die kleine Kanzel drang. »Oder kannst du irgend etwas wahrnehmen?«
    »Das Amulett spricht nicht an«, sagte er. »Wie sollte es auch - bei Steinen?«
    Er ging tiefer und zog Runden über der Lichtung. Plötzlich sah er einen Geländewagen am Rand zum Wald stehen. Nicht weit davon Reste eines

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