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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eine heiße Schlacht geben, fürchte ich.«
    Er bewegte sich an der Tempelmauer entlang nach links. Schon nach kurzer Zeit erreichten sie die Front des Gebäudes. Hier war der Dschungel ein wenig zurückgetreten. Sie hatten bei ihrem Vorstoß die Tempelvorderseite nur knapp verfehlt. Zamorra wunderte sich, daß sie überhaupt angekommen waren. Sie hätten auch in dem blindwütigen Vorstoß durch die Finsternis um ein paar hundert Meter daran vorbeimarschieren können, ohne es zu bemerken. Aber Rob Tendyke schien einen untrüglichen Orientierungssinn zu besitzen. Es war, als habe er die Schlangen im Tempel gewittert.
    »Ein halbes Hundert«, murmelte er.
    »Du spürst sie?«
    »Ich sehe sie, verdammt«, knurrte der Abenteurer. Er schob sich an der Wand entlang zwischen den Eingangssäulen hindurch. Hinter einer großen Öffnung war ein Lichtschimmer. Dahinter befanden sich Ssacahs Diener…
    Zamorra leuchtete eine der Säulen an. Sie zeigte ein vielarmiges Wesen mit einem Fratzengesicht, abstoßend und faszinierend zugleich. Es war anzunehmen, daß die Säulen in ihrem Aussehen dämonische Wesen darstellen sollten. Aber damit durften sie sich jetzt nicht aufhalten. Sie mußten diese Schlangenbrut im Tempel ausräuchern!
    Zamorra war nicht sicher, ob es gelingen würde. Drei, vier der Messing-Kobras ließen sich vielleicht erledigen. Aber wenn Tendykes Behauptung von etwa einem halben Hundert stimmte…
    Zamorra und Nicole schlossen zu dem Amerikaner auf. Der stand jetzt direkt neben dem offenen Tor. Sie hörten Stimmen. Jemand sprach erregt. Immer wieder verfiel er dabei in Schlangenzischen.
    »Okay«, sagte Tendyke. »Greifen wir sie uns.«
    Und sprang in den Saal hinein.
    ***
    »Ein Ableger ist vernichtet worden? Na und? Ist das ein Grund für alle, in Panik zu verfallen!« fauchte Panshurab, nachdem er den Bericht des Dieners entgegengenommen hatte. »Diese närrischen Biester! Wenn das Ritual durchgeführt worden wäre, besäße ich schon jetzt genug Macht, diesen Zamorra zu zerquetschen wie eine Wanze! Jetzt aber kann es geschehen, daß die Zeit zu knapp wird…«
    Wieder zischte er den Messing-Kobras Befehle zu. Aber sie reagierten nicht darauf, verweigerten ihm den Gehorsam, selbst als der beschwörende Formeln hinzufügte. Die Ssacah-Ableger gingen ihren eigenen Weg! Sie zeigten ihm, daß er für sie nur ein Emporkömmling war! Sie selbst waren doch Teile Ssacahs, der haushoch über Panshurab gestanden hatte, als er noch lebte. Panshurab war nur ein Untoter, nur ein Abglanz vergangener Stärke…
    »Herr, diese Sterblichen sind schon nah«, drängte Bill. »Sie werden bald hier sein. Es bleibt nicht mehr viel Zeit…«
    »Still!« fauchte Panshurab, ungehalten über die Störung. Er sah sich nach Sahri um. Die war vom Altar zurückgetreten und erteilte Schlangen-Menschen hastig Anweisungen. Panshurab fuhr herum. »Was tust du?« fauchte er. »Was soll das bedeuten?«
    »Ich bereite unsere Flucht vor«, sagte Sahri. »Das Ritual kann nicht durchgeführt werden, wenn die Kobras nicht reagieren! Sie wollen anscheinend ihren eigenen Kampf durchführen. Ich fühle die Panik in ihnen. Aber ich bin nicht sicher, wer den bevorstehenden Kampf gewinnen wird. Deshalb laß uns weichen, solange es noch Zeit ist. Sei vernünftig, Herr.«
    »Sie können nicht so rasch durch den Wald Vordringen, wie sie…«
    Da traf ihn ein starker Impuls. Die Messing-Kobras meldeten sich mit geballter Konzentration bei ihm.
    Die Sterblichen, die eine der unseren vernichteten, sind da!
    Im nächsten Moment gerieten die Schlangenkörper in Bewegung. Sie ballten sich zu einem Knäuel zusammen, das schwer auf dem Körper Lucy Dolyns ruhte. Panshurab fühlte die hypnotische Kraft, die von den Kobras ausging. Sie machten sich auf einen Kampf größten Ausmaßes gefaßt.
    »Verschwinden wir«, murmelte Sahri drängend. »Hinterher kann es zu spät sein.«
    »Du glaubst, daß Zamorra gewinnt?« fauchte Panshurab entgeistert. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Du warst zu sehr in das Ritual vertieft«, entgegnete sie. »Du bist darauf fixiert. Aber hast du nicht selbst die Kobras eben noch närrische Biester genannt? Sie sind in Panik, und das ist keine gute Basis für einen Kampf! Sie können uns nicht helfen, und wir ihnen nicht… aber wir können überleben, wenn wir rechtzeitig verschwinden.« Sie zupfte an Panshurabs Ritualgewand. »Komm - Chef!«
    Im gleichen Moment stürmte Bob Tendyke in den Saal, und sein Revolver spie Flammen und

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