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0369 - Auf Dolan-Jagd

Titel: 0369 - Auf Dolan-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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teilweise von eingeschalteten Antischwerkraftgeneratoren unterstützt, den Abstieg und verteilten sich in den Höhlen.
    Es war ein ziemlich steil abfallender Kessel, einigermaßen windgeschützt und in der Mitte mit herrlich schimmerndem, ungefährlich aussehendem Wasser angefüllt. Bäume und vermoderndes Blattwerk, herangetragener und aufgeschwemmter Staub hatten im Lauf der Jahrhunderte eine Art Uferstreifen gebildet, über dem sich unzählbare Höhlenöffnungen befanden. In diese Höhlen verkrochen sich die Terraner jetzt.
    Der obere Rand des Talkessels war mit Dschungel bewachsen.
    Dieser Dschungel war von den fürchterlichsten Wesen dieser Welt bevölkert, die jetzt, aus ihrer relativen Ruhe aufgeschreckt, hervorbrachen und die Eindringlinge angriffen. Ewig hungrig, immer in den reißenden Lebensprozeß dieser grausamen Welt eingespannt, griffen sie alles an, was sich bewegte.
    „Ich rufe den Großadministrator!"
    Eine dunkle, ruhige Stimme riß den Großadministrator aus seinen peinigenden Gedanken.
    Es war die Stimme eines der Biologen der CREST IV.
    „Ich höre", sagte Rhodan.
    „Wir haben dem Kratersee eben eine Probe entnommen und untersucht, so gut wir es mit unseren wenigen mitgenommenen Instrumenten untersuchen konnten. Ich würde sagen, daß unser Wassermangel behoben ist."
    Eine schwache Hoffnung durchpulste den einsamen Mann, der mit dem Rücken zum Dschungel seine Mannschaft zu schützen versuchte. Er hielt den schweren Desintegrator mit beiden Händen waagrecht vor den Oberschenkeln.
    „Das bedeutet, daß dieses Wasser trinkbar ist und ungefährlich zu sein scheint?" fragte Rhodan zurück.
    Unwillkürlich war seine Stimme lauter und drängender geworden.
    „Ja. Ich habe soeben einen halben Liter getrunken.
    Das geschah vor fünfzehn Minuten. Außer der Tatsache, daß mein Durst verschwunden ist, habe ich nichts feststellen können."
    „Gut", sagte Rhodan. „Wir warten noch einige Stunden, ehe ich das Wasser offiziell freigebe. Kein Risiko - wir haben genug böse Überraschungen hinter uns."
    Die dunkle Stimme schwieg kurz, dann meldete sie sich wieder.
    „In Ordnung, Sir. Ich unterrichte Sie weiterhin, wenn ich irgendwelche Veränderungen meines Befindens feststelle."
    „Tun Sie das", schloß Rhodan.
    Er hörte das Geräusch, mit dem sich der Wissenschaftler aus der Gruppenkommunikation ausschaltete und drehte sich wieder langsam um.
    Drüben, hinter einem Regenschleier, der fast waagerecht über den oberen Rand des Kessels wehte, sah er drei Besatzungsmitglieder, die eine der Katapultechsen abwehrten, die sich rücksichtslos einen Weg bahnte und die letzten Nachzügler der Fünftausend angriff.
    Unterhalb dieses Bildes sah Rhodan die Arbeiten.
    Der Paladin unterstützte einige schnell zusammengestellte Kommandos, die Bäume fällten, die Abschnitte der Stämme aufwärts rollten und damit die Höhleneingänge schützten. Mit Ästen und mit bloßen Händen trugen die Terraner Erde und Schlick heran und füllten die Hohlräume zwischen den provisorischen Palisaden damit auf. Die Schleimklumpen der Katapultechsen würden, wenn sie nicht einen der Terraner direkt trafen, weitestgehend wirkungslos bleiben.
    Für wenige Sekunden ließ der Sturm nach, der hier am oberen Kraterrand heulte.
    Es wurde still. Unheimlich still.
    Plötzlich ... ein Schrei.
    Es war, als starte ein Schiff unmittelbar neben Rhodan, aber in das urweltliche Grollen mischte sich ein Ton, der an eine Diskantposaune erinnerte.
    Rhodan drehte sich, so schnell es der starre Kampfanzug zuließ, herum und verbarg sich hinter einem der beiden breiten Stämme. Er hob die Waffe, obwohl er nichts in der Richtung erkennen konnte, aus der der Schrei gekommen war.
    Rhodans Augen pendelten zwischen der letzten, dreißig Mann starken Gruppe unter ihm und dem undurchdringbaren Wall des grünen Dschungels hin und her, dann blickte er hoch.
    Da sah er die beiden Flugechsen.
    Sie bewegten ihre Flughäute rasend schnell, so daß man die hochelastischen Knochenverstrebungen und die Knorpelgelenke nicht mehr wahrnehmen konnte und flogen schräg über den Gebirgskamm.
    Rhodan zielte mit dem Desintegrator, dann löste sich der Strahl.
    Der Kopf der ersten fliegenden Bestie wurde aufgelöst und vergast. Sie stürzte taumelnd wie ein durchgeweichtes Segelflugzeug ab. Das Feuer aus normalen Strahlwaffen durchschlug das Knochengerüst und die Bindehäute der Flugechsen, ohne großen Schaden anzurichten; nur Desintegratoren waren eine wirksame Waffe.

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