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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glatt geht.«
    Zamorra runzelte die Stirn.
    »Da könnten Sie recht haben, Colonel.«
    ***
    Zu dieser Zeit stand in Sparks und Othmarsens Hotelzimmer die Flasche in der Mitte des kleinen Tisches.
    Der Dschinn in ihrem Inneren hatte längst erkannt, daß er nicht mehr hinaus konnte. Die Bannzeichen fesselten ihn. Aber er war nicht gewillt, das so hinzunehmen.
    Das Zimmermädchen kam, um aufzuräumen. Es schenkte der Flasche nur einen gleichgültigen Blick; die magischen Zeichen auf der Oberfläche sagten ihr nichts. Es war eben eine besondere Art der Verzierung, mehr nicht.
    Keine Chance, das Mädchen zu beeinflussen…
    Der Dschinn versuchte es anders. Er versetzte die Flasche in Bewegung. Er ließ sie vibrieren. Es kostete ihn Kraft, war aber möglich, und vor allem - es war lange genug möglich. Er war ausdauernd genug.
    Die Vibration ließ die Flasche auf dem Tisch tanzen.
    Seine Hoffnung, sie würde umkippen und dann rollen können, erfüllte sich nicht. Sie tanzte vibrierend über die Tischplatte, beschrieb spiralförmige Bahnen und näherte sich ganz langsam dem Rand.
    Der Dschinn fieberte. Weiter, weiter…
    Die Flasche schob sich an der Tischkante entlang, vibrierte mit leisem Klirren, trudelte wieder vom Rand fort…
    Die Ecke kam.
    Die Kreisbahn führte zwar vom einen Rand fort, jenseits der Ecke aber wieder über den Rand hinaus. Sie näherte sich ihm wieder… und dann kippte die Flasche plötzlich weg.
    Sie fiel vom Tisch.
    Sekundenlang befürchtete der Dschinn, das Material könnte zu stabil sein. Es gab genug Flaschen, die einen Fall aus Tischhöhe heil überstanden. Vor allem, wenn sie leer waren.
    Aber diese Flasche war nicht leer. Sie barg einen, wenn auch nichtstofflichen, Inhalt.
    Und sie zerschellte auf dem Boden.
    Ihre Splitter flogen meterweit durch das Zimmer, verteilten sich. Große und kleine Scherben, Staubkörnchen aus Glas… die Flasche war unwiderruflich zerstört, die Heimstatt des Dschinns vernichtet. Er besaß kein Zuhause mehr.
    Aber das war weniger wichtig. Er konnte sich jederzeit eine andere Behausung suchen. Was von Bedeutung war, war die Tatsache, daß es auch kein Gefängnis mehr gab.
    Mit dem Zersplittern der Flasche waren auch die Bannzeichen zersplittert. Die Kreise zerstört. Die Schranke durchbrochen. Nichts mehr hielt den Dschinn fest. Die Anstrengungen Zamorras waren umsonst gewesen.
    Aber da war noch etwas zurückgeblieben. Das war Vergeltungssucht.
    Der Dschinn wußte sehr genau, wer ihn da versucht hatte, einzusperren. Professor Zamorra!
    Und an ihm würde er Rache nehmen. So einfach ließ er sich keine Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit gefallen.
    Er mußte ihn nur finden.
    Und der Dschinn ging der Spur nach, die Zamorra, wie jeder andere Mensch, für des Menschen Auge unsichtbar, hinterlassen hatte.
    Er würde den Meister des Übersinnlichen finden, wo immer dieser sich auch aufhielt, und ihn für den Versuch des Einsperrens bestrafen. Und - er würde die siebte Seele bekommen. Sparks war im Pakt gefangen. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Aber der Dschinn wollte nicht mehr warten.
    Schließlich ging es auch um seine Freiheit…
    ***
    Diesmal ließ Zamorra alle sechs Kokons freilegen. Er schaufelte selbst mit, und innerhalb zweier Stunden, kurz vor der Mittagszeit, ragten die grauen Eier aus dem Boden empor. Das faserige Material, aus dem sie bestanden, war nicht schwer, der mumifizierte makabre Inhalt auch nicht, und so ließen die Kokons sich mit geringer Anstrengung von ihren Plätzen holen und außerhalb des Innenhofes und der ehemaligen Sperrzone ablegen.
    »Jetzt müßten die Polizisten noch hier sein«, murmelte Achmed Chasre. »Die würden sich wundern…«
    »Warum haben Sie diese Eier nach hier bringen lassen?« erkundigte sich Dr. Suleiman. »Es wäre doch bestimmt einfacher gewesen, sie dort im Innenhof zu öffnen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Einfacher bestimmt, Doktor, aber sicherer? Bevor ich nicht weiß, welche Macht dahinter steckt, gehe ich kein Risiko ein. Und diese Sperrzone ist mir ein wenig zu bedeutsam.«
    »Ich frage mich, weshalb es sich nur um sechs Kokons handelt«, warf Nicole ein.
    »Sechs ist doch eine recht ungewöhnliche Zahl, magisch betrachtet.«
    »Die sieben fehlt noch«, sagte Zamorra. »Das haben wir ja gestern schon bemerkt. Der Kreis, in dem die Kokons angeordnet waren, ist nicht geschlossen.«
    Er dachte an Sparks und den Flaschengeist. Dem fehlte die siebte Seele und diesem Kreis fehlte der siebte Kokon. Aber

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