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038 - Der Geistervogel

038 - Der Geistervogel

Titel: 038 - Der Geistervogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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paar Flaschen Bier.
    Es war kurz nach elf Uhr, als er sich setzte und das Dorf zu beobachten begann. In einigen Fenstern brannte noch Licht.
    Kurz nach acht Uhr war er noch mal zu Haike gegangen, die ihn aber nicht beachtet und auf keine seiner Fragen reagiert hatte. Er hatte mit Haikes Eltern gesprochen, die über das merkwürdige Verhalten ihrer Tochter bestürzt waren. Haikes Vater gab Jan das Versprechen, Haike nicht aus den Augen zu lassen, trotzdem fühlte sich Jan höchst unbehaglich.
    Nach zwölf Uhr brannte nur mehr vereinzelt ein Licht im Dorf. Er hob das Nachtglas und beobachtete der Reihe nach die Häuser, dann setzte er es ab und rauchte eine Zigarette.
    Es war eine sternklare Nacht, keine einzige Wolke stand am Himmel, der Mond war eine runde gelbe Scheibe, die genügend Licht spendete.
    Um ein Uhr schlief das ganze Dorf. Ein leichter Wind kam auf, der über die Dachschindeln huschte und fremdartige Geräusche erzeugte.
    Und dann sah er plötzlich den weißen Vogel. Er schwebte langsam über dem Dorf, zog einen weiten Kreis.
    Jan riß das Glas hoch und beobachtete den Geistervogel.
    Er versuchte den Kopf zu erkennen, doch so sehr er sich auch bemühte, mehr als ein schattenhaftes Gebilde konnte er nicht feststellen, es war ein menschlicher Schädel, darüber gab es keinen Zweifel, aber die Einzelheiten verwischten sich zu einer blassen, konturlosen Scheibe.
    Der Vogel kreiste weiterhin über dem Dorf, dann ging er nieder, flatterte noch einige Male mit den Flügeln, landete neben einem Haus und blieb stehen.
    Es war das Haus der Borgholms. Der Vogel blieb vor einem Fenster stehen und kletterte hinein. Nach zehn Minuten kam er wieder heraus. Er sah sich um, stieß sich ab und flatterte wieder über dem Dorf, nochmals ging er nieder, doch diesmal konnte Jan nicht erkennen, wo er gelandet war.
    Diesmal mußte Jan eine halbe Stunde warten, bis der Vogel wieder auftauchte. Er hob ab, flog langsam eine Runde und wandte sich dann dem Meer zu.
    Jan sah ihn ganz deutlich durch das Glas, doch plötzlich flimmerte der Vogel, das Gefieder wurde durchsichtig, und er löste sich auf.
    Jan setzte das Glas ab, trank einen Schluck Bier und rauchte eine Zigarette.
    Der Vogel war Wirklichkeit. Er war real, da gab es nun keinen Zweifel.
    Und morgen würde es ihm an den Kragen gehen, das schwor sich Jan. Er würde nächste Nacht wieder hier sitzen, doch da würde er das Gewehr seines Vaters mitnehmen und dem Vogel ein paar. Kugeln zwischen die Federn setzen.
    Der Geistervogel hatte einigen Leuten seinen Besuch abgestattet; Jan hatte gesehen, wie er durch ein offen stehendes Fenster gestiegen war und einige Minuten in dem Zimmer verweilt hatte.
    Sekundenlang überlegte er. dann kam er zu einem Entschluß. Er wollte sich sofort überzeugen, was der Vogel dort getan hatte. Er steckte eine Taschenlampe ein, stieg die Stufen hinunter und verließ das Haus. Rasch ging er zum Borgholmhaus, er hatte sich genau das Fenster gemerkt, durch das der Vogel gestiegen war.
    Jan blieb stehen und holte die Taschenlampe hervor. Der Wind bewegte die Vorhänge, vorsichtig zog sie Jan zur Seite, beugte sich vor und hielt die Taschenlampe in den Raum. Er knipste sie an und ließ den Scheinwerferstrahl wandern.
    Es war ein Gästezimmer. Der Strahl tastete sich über den Boden, blieb auf einem halb durchsichtigen Nachthemd hängen, erreichte das Bett und zog einenackte Frau ins Licht, die auf dem Rücken lag und ruhig atmete. Es war eine hübsche Frau. Ihr schwarzes Haar war zerrauft und die Brüste mit Bißwunden bedeckt. Es war ein Sommergast, den Namen kannte Jan nicht, aber er hatte die Frau schon zweimal gesehen. Es roch seltsam im Zimmer.
    Der Geistervogel hatte diese Frau besucht. Die Vermutung, die sich Jan aufdrängte, schob er beiseite, sie kam ihm zu unwahrscheinlich vor.
    Langsam und nachdenklich kehrte er zu seinem Haus zurück. Es dauerte ziemlich lange, bis er endlich einschlief.
    Nach dem Mittagessen ging Jan am Strand spazieren und suchte die Frau, die der Geistervogel besucht hatte.
    Er mußte nicht lange suchen, bis er sie gefunden hatte. Sie lag auf einer Decke unter einem Sonnenschirm. Sie trug einen knappen gelben Bikini, der wohl gerundete Formen sehen ließ. Jan fielen vor allem die vielen blauen Flecken auf, die den Körper der Frau bedeckten. Sie trug eine riesige Sonnenbrille. die fast das ganze Gesicht verhüllte.
    Sie hob den Kopf, als er neben ihr stehen blieb, und blickte abweisend.
    „Darf ich mich setzen?“ fragte

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