Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0380 - Ich und der Poltergeist

0380 - Ich und der Poltergeist

Titel: 0380 - Ich und der Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
durch. Der Kopf schmerzte besonders an der rechten Schläfe. Da hatte mich die verdammte Bank getroffen. Als ich darüber hinwegtastete, fühlte ich sehr genau die Beule unter meinen Fingerkuppen.
    Natürlich hatte sich auch Sarah Goldwyn große Sorgen gemacht.
    Ich hörte ihre Frage, und diesmal klang ihre Stimme nicht mehr so forsch wie noch vor Minuten.
    »John, was ist geschehen?«
    »Da wirft jemand mit Holzbänken und hat mich erwischt.«
    Ihren erschreckten Ruf hörte ich bis im Flur und auch die andere Antwort. »Warte, John, ich komme und helfe dir.«
    »Nein, nicht nötig«, ächzte ich. »Das schaffe ich schon allein. Ich muß nur noch mal Luft holen, ich…«
    Die weiteren Worte blieben mir im Hals stecken, denn der Horror fing jetzt erst richtig an.
    Aus der Dachkammer hörte ich ein lautes Fauchen und gleichzeitig das Splittern einer Scheibe.
    Da wußte ich, daß dieser unheimliche Poltergeist uns kalt erwischt hatte.
    Zwar konnte ich meine Schmerzen nicht vergessen, ich mußte sie zurückdrängen und in das Dachgeschoß, um diesen unheimlichen Teufel zu stoppen. Über die Bank kletterte ich hinweg, hörte Lady Sarahs Schreien und stellte selbst mit Erschrecken fest, was geschehen war.
    Das ausgebaute Dachgeschoß hatte sich in eine magische Hölle verwandelt!
    Vielleicht hätte ich eine halbe Minute gebraucht, um das Chaos überschauen zu können. Das jedoch konnte ich mir auf keinen Fall leisten, so verschaffte ich mir einen ersten Überblick innerhalb weniger Lidschläge.
    Aus dem Kamin schlugen lange Flammen wie feurige Finger in das Zimmer hinein. Es war eine gewaltige Lohe, die um sich griff, aber nichts verbrannte und auf mich wirkte, als befände sie sich auf der Suche nach einer Person, die sie vernichten konnte.
    Das Klirren hatte ich auch noch im Ohr, schaute nach rechts und sah das nahe dem Kamin liegende Fenster. Es besaß keine Scheibe mehr. Die an der linken Seite der Lohe tanzenden Flammen bogen sich in die Höhe, als wollten sie mit ihren langen Armen durch das Fenster huschen.
    Das war noch nicht alles.
    Die Kraft des Gegners hatte voll eingesetzt. Telekinese hieß das Schlagwort, denn nicht allein die Flammen tanzten, auch die Möbelstücke.
    Als Sitzgelegenheiten dienten nicht allein das Sofa und die beiden Sessel. Es standen mehrere Stühle an verschiedenen Stellen verteilt, und diese Sitzmöbel hatten sich selbständig gemacht, denn sie jagten, von der Kraft des Poltergeistes geführt, auf ein Ziel zu.
    Das war ich!
    Mit der Blumenbank hatte ich bereits üble Erfahrungen gesammelt. Die sollten sich bei den verdammten Stühlen nicht wiederholen, und ich warf mich mit einem Hechtsprung zu Boden. Ich rollte mich ab, suchte nach einer Deckung und hörte es poltern, als zwei Stühle hinter mir gegen eine noch nicht mit Regalen bedeckte Wand krachten.
    Lady Sarah hockte nach wie vor in ihrer Deckung. »John, sei vorsichtig! Er ist da! Und das ist verdammt kein Spaß mehr.«
    Nein, es war keiner, denn der nächste Stuhl wirbelte herbei. Ich entging ihm durch schnelle Drehung, sah bereits einen weiteren kommen und konnte, auf dem Rücken liegend, noch soeben meine Arme in die Höhe reißen, bevor das Sitzmöbel dagegenflog und mir die Hände nach hinten riß.
    Wenn das so weiterging, wurde ich irgendwann einmal getroffen.
    Das wollte ich auf keinen Fall. Deshalb rollte ich mich wieder herum und kroch aus der Gefahrenzone.
    Die Stühle lagen irgendwo hinter mir. Der Tisch, an dem wir schon so manchen Tee getrunken hatten, vor mir.
    Er machte sich selbständig.
    Nach rechts kippte er zur Seite weg, stand noch auf zwei Beinen und blieb auch für einen Moment so, bevor er sich drehte und schräg gekippt Kurs auf mich nahm.
    Ich stand schon halb und katapultierte mich nach rechts weg, so konnte ich diesem verdammten Ding entgehen, das mich fast noch gestreift hätte.
    Eine Handbreite über dem Boden schwebend und sich dabei drehend jagte der Tisch auf die Trümmer zu, die von den Stühlen hinterlassen worden waren. Er krachte hinein und blieb ganz.
    Wenigstens ihn brauchte sich Sarah Goldwyn nicht neu zu kaufen, falls es uns gelang, diesem Inferno zu entkommen.
    Noch sah es nicht so aus. Nahe des brennenden Kamins stand in einem vasenähnlichen Ständer aus Eisen das Kaminbesteck. Dazu gehörte auch ein schwerer Feuerhaken.
    Und der machte sich selbständig.
    Er stieß plötzlich in die Höhe, kippte zur Seite hinweg, so daß er auf dem Boden lag. Dann drehte er sich. Das ging sehr schnell und

Weitere Kostenlose Bücher