0386 - Hilfe von Sol
über die Symbionten übermitteln konnten.
Mertryks Nerven versagten im gleichen Augenblick, als sich der Arzt mit der Zange über Gleegler beugte.
Mit einem wilden Schrei sprang der junge Techniker den nächststehenden Gurrad an. Schon beim ersten Schlag brach sich Mertryk den Arm. Er hätte ebensogut auf einen Stahlklotz losgehen können.
Mertryk schrie vor Schmerzen und Angst.
Der Gurrad war über den unverhofften Angriff so verblüfft, daß er zunächst kaum an eine Gegenwehr dachte. Das war auch nicht nötig denn Mertryk krümmte sich vor Schmerzen und hielt seinen Arm fest.
Die anderen Gurrads starrten zu ihm herüber.
Da begann Roi Danton zu handeln. Mit wenigen Sätzen durchquerte er das Labor. Er zog den Kopf zwischen die Schultern und rammte den Gurrad-Arzt. Es gelang ihm, den Arm des vierzig Zentner schweren Wesens zu erschüttern. Die Zange öffnete sich. Der Symbiont fiel auf den Boden. Er zappelte wie verrückt.
Bevor der Gurrad-Arzt es verhindern konnte, trat Danton zu. Der Symboflexpartner starb unter dem Stiefelabsatz des Freihändlerkönigs. Gleegler begann wie ein Wahnsinniger an seinen stählernen Fesseln zu zerren. Danton warf sich über ihn und wollte ihn befreien, doch da erwachte der Gurrad-Arzt aus seiner Starre. Er packte Danton am Nacken und riß ihn zurück. Mühelos hob er ihn hoch und zog ihn zu sich heran. Danton wehrte sich erbittert.
„Los!" schrie ich den drei Männern zu, die man zusammen mit Gleegler ins Labor gebracht hatte.
Doch jetzt waren die Gurrads wachsam. Keiner von Gleeglers Begleitern kam weiter als ein paar Schritte, dann waren die Pseudo-Gurrads zur Stelle.
Mit einer blitzschnellen Drehung gelang es mir, einem nach mir greifenden Wächter zu entkommen.
Ich rannte auf den Tisch zu, wo Gleegler lag.
„Versuchen Sie, aus dem Labor zu entkommen!" schrie mir Danton zu.
Ich warf mich herum. Mit einem Blick erkannte ich, daß alle Ausgänge besetzt waren. Ich hatte keine Chance, an den dort postierten Gegnern vorbeizukommen. Auch Danton sah jetzt, was los war.
„Der Behälter!" schrie er mir zu. Sie müssen ihn zerstören."
Ich stürmte auf den Behälter zu, in dem die kleinen Symboflexpartner in ihrer Nährflüssigkeit schwammen. Ich wußte nicht, wie ich diesen Kreaturen Schaden zufügen konnte. Vielleicht genüge es schon, wenn ich einige Kabelanschlüsse abriß.
Ich kam jedoch nicht dazu, meine Absicht zu verwirklichen. Drei Schritte vor dem Behälter wurde ich von einem der Wächter eingeholt. Sein Schlag traf mich im Nacken und warf mich zu Boden. Der Schmerz zuckte durch meinen Körper. Ich befürchtete, das Rückgrat gebrochen zu haben, doch als der Gurrad mich packte und hochzog, konnte ich mich bewegen. In diesem Augenblick war es mir auch gleichgültig, ob ich mir eine Verletzung zugezogen hatte, denn das Schicksal, das mir bevorstand, war in jedem Fall schlimmer.
Inzwischen hatte der Gurrad-Arzt Danton an einen seiner Assistenten übergeben. Er holte einen zweiten Symbionten aus dem Behälter.
„Es war verrückt, was Sie getan haben", sagte er zu Danton, als er auf den gefesselten Gleegler zuging. „Sie konnten dadurch nichts ändern."
In Gleeglers Augen stand der Irrsinn, als der Gurrad ihm den Symboflexpartner in den Nacken drückte. Ich sah, wie das kleine Wesen noch ein paarmal zuckte und sich dann festsaugte. Es saß ungefähr in Höhe des siebten Nackenwirbels.
In wenigen Stunden würde Wanzoka Gleegler ein Sklave der Kreatur in seinem Nacken sein.
*
Wir mußten zusehen, wie ein Gefangener nach dem anderen einen Symboflexpartner erhielt. Die meisten Männer wehrten sich verzweifelt, aber ohne Erfolg.
Dann wurden Danton, Mertryk und ich zu unserer Überraschung in unser Gefängnis zurückgebracht.
Der Gurrad-Arzt hatte uns den Grund für die Unterbrechung nicht genannt.
Neunzehn Männer waren bisher noch ohne Symbiont. Davon waren Roi Danton und ich die einzigen Paraplanten. Wir waren nicht überrascht, als wir in dem Raum, der als Gefängnis diente, nur die sechzehn Männer vorfanden, die man noch nicht ins Labor gebracht hatte. Alle anderen hatte man wahrscheinlich in einem anderen Raum untergebracht.
Danton erzählte den gespannt wartenden Männern, was im Labor geschehen war. Seine Worte lösten Niedergeschlagenheit und Entsetzen aus. Niemand zweifelte daran, daß auch wir noch an die Reihe kommen würden. Obwohl Danton sich bemühte, den Männern Mut zu machen, konnte er ihre berechtigten Befürchtungen nicht
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