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0386 - Hilfe von Sol

Titel: 0386 - Hilfe von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Händen die Wand abtastete. Wieder zweifelte ich an seinem Verstand. War es nicht möglich, daß er durch die ständigen Strapazen einen Schock erlitten hatte? Ich begriff daß er nach Waffen suchte, aber das war meiner Ansicht nach ein sinnloses Beginnen.
    Er verharrte jetzt an einer Stelle.
    Plötzlich hörte ich ein Knacken.
    „Kaiser Boscyks Schiffe sind die besten", sagte Danton. Es schien sich um eine Art Losungswort für einen seelenlosen Mechanismus zu handeln, denn Danton trat erwartungsvoll zur Seite.
    Die Wand glitt in Hüfthöhe zur Seite und gab den Blick auf eine kleine Kammer frei, die mit Waffen gefüllt war. Danton machte eine einladende Handbewegung und lächelte triumphierend.
    „Nun, Ontioch?"
    Ich starrte auf das kleine Waffenarsenal. Ich mußte ein paarmal schlucken, bevor ich sprechen konnte.
    „Sind Säureprojektilwaffen dabei?" fragte ich dann.
    „Ich hoffe es", sagte er. Er begann in den Waffen herumzuwühlen.
    „Leider nur eine", sagte er und hielt einen Karabiner mit dickem Lauf in die Höhe.
    „Behalten Sie diese Waffe", sagte ich. „Ich nehme das hier mit."
    Ich griff nach einer riesigen Strahlwaffe, die zum Einbau in eine Antigravhalterung bestimmt war. Sie wog etwa einen halben Zentner.
    „Können Sie das Riesending überhaupt tragen?"
    Ich nickte und legte die Waffe auf meine rechte Schulter. Damit konnte ich auch einem Übernommenen gefährlich werden. Danton befestigte einige Mikrobomben an seinem Gürtel.
    „Nur für den Fall, daß wir irgendwo nicht durchkommen sollten", sagte er erklärend.
    Er trat zurück.
    „Und jetzt wollen wir das ,Sesam-öffne-dich’ wieder schließen", sagte er.
    „Ich wußte nichts von der Existenz dieser Waffenkammer", sagte ich.
    „Nur die Kommandanten kennen sie", sagte er. „Sie ist für den Notfall gedacht. Ich glaube, diese Einrichtung hat sich jetzt bewährt."
    Allerdings! dachte ich.
    „Wir werden jetzt versuchen, in die Feuerleitzentrale einzudringen", sagte Danton. „Vielleicht können wir den eingeschlossenen Paraplanten helfen."
     
    9.
     
    (Bericht Barstow Hinshaw) Vor mir am Boden lag ein toter Mann.
    Ein toter Paraplant. Bevor ein Paraplant starb, mußte man ihn übel zurichten, und so war der Anblick des Mannes nicht besonders angenehm. Der Mann hieß Hynsnider Dannrob.
    Er war in dem Augenblick gestorben, als er versucht hatte, aus der Feuerleitzentrale auszubrechen.
    Seine Nerven hatten versagt.
    Ich blickte mich um. Dannrob war der zweite tote Paraplant innerhalb der Feuerleitzentrale.
    Unmittelbar vor dem Haupteingang, mitten auf der Barrikade, die wir dort errichtet hatten, lag Perschwenkj. Er war beim Errichten der Barrikade ums Leben gekommen.
    Die Beeinflußten draußen auf dem Gang, die von den Übernommenen Waffen bekommen hatten, waren seine Mörder. Sie hatten Perschwenkj sechsmal getroffen. Mit drei schweren Treffern hatte Perschwenkj noch an der Barrikade weitergearbeitet. Ich sah ihn noch genau vor mir, wie er mit verbissenem Gesicht einen Teil des Eingangs verschweißt hatte. Durch mehrere kleine Öffnungen, die die Beeinflußten in die Metallwand gebrannt hatten, war er dann noch ein paarmal getroffen worden.
    Perschwenkj lag an einer Stelle, wo ihn jeder, der sich in der Feuerleitzentrale aufhielt, sehen konnte.
    Er war so etwas wie ein Symbol unseres Widerstandes geworden.
    Wir hatten uns weit vom Eingang zurückgezogen, denn die Beeinflußten hatten große Löcher in die Wand neben dem Schott gebrannt und schossen pausenlos auf uns. Noch boten uns die Geschütze und Kontrollanlagen gute Deckung.
    Wir besaßen drei Strahlwaffen, die wir den Beeinflußten abgenommen hatten. Wir setzten sie jedoch nur im Notfall ein.
    Ich fragte mich besorgt, wann die Übernommenen in die Auseinandersetzung eingreifen würden. Ich wußte, daß wir dann verloren waren. Wenn sie sich noch zurückhielten, dann bedeutete das, daß sie den Beeinflußten zutrauten, uns zu besiegen.
    Rasto Hims, der neben mir am Boden saß, streichelte nachdenklich seinen versengten Bart. Trotz seiner wunderbaren Eigenschaften war der Bra-Extrakt nicht in der Lage, verbrannte Barthaare zu regenerieren.
    „Warum kommt Danton nicht endlich?" fragte er besorgt. „Irgend etwas ist schiefgegangen."
    „Das glaube ich nicht", erwiderte ich. „Ontioch Anaheim ist bei ihm."
    Ein paarmal hatten wir Reaucouers Stimme über Interkom gehört. Dann hatten die Beeinflußten durch einen Zufallstreffer die Interkomanlage der Feuerleitzentrale zerstört,

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