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0389 - Lucifuge kehrt zurück

0389 - Lucifuge kehrt zurück

Titel: 0389 - Lucifuge kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stärker ist? Wer greift dann ein und hilft, wenn ich mal nicht mehr da bin?«
    »Darauf kann dir wohl keiner eine Antwort geben«, sagte Nicole leise. »Und ich wette, du willst auf diese Frage auch gar keine Antwort haben.«
    Zamorra erhob sich. »Also gut. Wechseln wir vom sonnigen Frankreich ins verregnete Florida. Wenigstens kostet uns die Reise diesmal nichts - oder hast du deine Para-Fähigkeit noch nicht wieder im Griff?« Zamorra spielte auf die Phase an, in der Teri Rheken ihre Druiden-Kraft nahezu vollständig verloren hatte. Sie war bei der Durchführung eines zeitlosen Sprunges in der von einem Dämon manipulierten Schutzsphäre um Château Montagne »hängengeblieben«. Das hatte einen Schock ausgelöst, der ihr ihre Fähigkeiten raubte. Sie hatte lange benötigt, bis sie sie wieder einsetzen konnte.
    »Natürlich habe ich sie wieder im Griff«, stellte Teri energisch fest. »Was glaubst du denn, wie ich hierher gekommen bin? Mit dem Flugzeug oder dem U-Boot?«
    Zamorra grinste.
    »Okay, ich packe Nicoles und meine Wintermäntel ein, und dann sind wir reisefertig. Was ist mit Fenrir? Nehmen wir Brüderchen Wolf mit?«
    »Den laß lieber seine Wunden lecken«, empfahl Nicole. »Die Spinnenbisse von damals hat er noch nicht völlig ausgeheilt, und die mutierten Sammael-Ungeheuer, die er in den Fängen hatte, könnten auch noch Nachwirkungen zeigen. Wir lassen ihn hier. Raffael soll ihm ein paar Extra-Dosen Hundefutter beschaffen, und als Gegenleistung darf er in den unerfindlichen tiefen Kellergewölben Spinnen und Mäuse jagen.«
    »Wie ich ihn einschätze, vergreift er sich an den Weinflaschen. Hast du schon mal einen betrunkenen Wolf den Mond anheulen gehört?«
    ***
    In den Schwefelklüften der Hölle ging der Dämon Astardis seinen Gedanken nach. Er war ein Einzelgänger, der uralt war und den die Macht nicht reizte. Er lebte äußerst zurückgezogen, und erst in den letzten Tagen und Wochen hatte er sich zum ersten Mal nach vielen Jahrtausenden wieder bemerkbar gemacht. Es war ein vorsichtiges Abtasten der Kräfte Zamorras gewesen, an dem bislang noch jeder andere Dämon schiußendlich gescheitert war. Astardis war vorsichtig. Er erging sich nicht in Prahlereien über seine eigene Unbesiegbarkeit und Unüberwindlichkeit, sondern er prüfte erst einmal, wie stark der Gegner überhaupt war, mit dem er es zu tun hatte.
    Er hielt Professor Zamorra für einen starken, ernstzunehmenden und äußerst interessanten Gegner. Und immerhin war es Astardis aufgrund seiner speziellen Fähigkeiten, die seines Wissens kein anderer der Dämonen beherrschte, gelungen, die weißmagische Abschirmung von Château Montagne zu unterwandern und sogar zu manipulieren. Er hatte Zamorra damit eine harte Nuß zu knacken gegeben. Lange Zeit hatte der Meister des Übersinnlichen nicht einmal gewußt, daß sein Gegner sich längst in seiner unmittelbaren Nähe aufhielt, innerhalb der Schutzzone. Und auch jetzt war Zamorra sich noch nicht völlig sicher, ob diese Dämonin Angela, mit der er es zu tun gehabt hatte, die gleiche Figur war wie der Dämon Angelo diAstardi, der in einer Parallelwelt gegen Teri Rheken angetreten war. Denn Angela war »getötet« worden und vor Zamorras Augen zerfallen. Und auch Angelo diAstardi war im Hause Rob Tendykes »erschlagen« worden. Offiziell galten beide Figuren als tot.
    Astardis lebte aber noch.
    Er war sowohl Angela als auch Angelo diAstardi gewesen - und war es zugleich doch nicht.
    Denn er selbst verließ sein Versteck in den Tiefen der Hölle so gut wie nie. Er besaß ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis und verbarg sich. Nicht einmal die Dämonen der Hölle bekamen seinen eigentlichen Körper zu Gesicht.
    Astardis bildete feinstoffliche Doppelkörper. Er konnte in beliebiger männlicher oder weiblicher Gestalt erscheinen, wie er es gerade für richtig hielt. Er projizierte diese künstlichen Doppelkörper an jenen Ort, den er erreichen wollte, und ließ diesen Scheinkörper dort so agieren, als wäre er es selbst. Er sah durch die Augen des Zweitkörpers, er hörte und sprach, roch und schmeckte mit dessen Sinnen, und er dachte mit dem Gehirn dieses Doppelkörpers. Aber seine Magie verblieb in den Tiefen der Schwefelklüfte. Sie wurde von dort aus eingesetzt und da wirksam, wo der Doppelkörper es wollte. Der feinstoffliche Zweitkörper selbst war dabei nicht als Träger der Schwarzen Magie zu erkennen. Allenfalls eine hauchfeine astrale Verbindung, die zum Versteck des Dämons

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