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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann wieder zurück.
    Allein waren sie nicht.
    Zwischen den einzelnen Griffen konnte Dana hindurchschauen.
    Sie sah den Kapuzenkopf, die Hand und die kleine Parfümflasche, die von den Fingern festgehalten wurde.
    Aber das war nicht alles, denn einen Moment später vernahm sie wieder das kalte, helle und trotzdem häßlich ertönende Klingeln der rasiermesserscharfen Sensenblätter…
    ***
    Nachdenklich schaute ich Ellen an.
    »Ist was?« fragte sie.
    Ich hob die Schultern. »Im Prinzip nicht. Vielleicht habe ich mich auch geirrt, aber ich finde den Duft unseres Parfüms ein wenig seltsam oder ungewöhnlich.«
    »Wieso?«
    »Riechen Sie mal.« Ich reichte Ellen Winter das Fläschchen und schielte gleichzeitig auf Sheila Conolly, die abwartend und lauernd zuschaute. Sie kannte mich und wußte, daß ich nichts ohne Grund tat und mich etwas irritiert hatte.
    Ellen lächelte verkrampft. Sie wußte wohl nicht so genau, wie sie mir entgegentreten sollte. Ihre Nasenflügel vibrierten, als sie die Öffnung der dunklen Flasche in Höhe ihrer Oberlippe hielt und dabei schnupperte.
    Ich ließ sie gewähren. Niemand beobachtete uns. Die lässigen Typen waren mit sich selbst beschäftigt, gaben an, einer versuchte den anderen zu übertreffen und berichtete von seinen großen Erfolgen, die er errungen hatte oder von denen er nur träumte.
    Ellen ließ sich Zeit. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Und?«
    Sie reagierte überhaupt nicht auf meine Frage. Erst als ich nachhakte, schien sie aus einem tiefen Traum zu erwachen. Sie schaute zuerst mich an, dann Sheila und begann zu lächeln.
    »Wie lautet Ihr Kommentar?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht, was Sie wollen, Mr. Sinclair. Es ist völlig normal. Das ist unser, sorry, Ihr Parfüm. Nichts Ungewöhnliches.« Sie stellte das Fläschchen wieder auf den Tisch. »Oder ist Ihnen etwas anderes aufgefallen?«
    Ich hob die Schultern. »Es kommt darauf an. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, nichts Echtes zu riechen. Es kam mir vor, als wäre es mit anderen Zutaten versetzt worden.«
    »Und mit welchen?«
    »Ingredienzien, die einfach nicht dazu passen…«
    Ellen Winter nickte und unterbrach mich mit dieser Bewegung.
    »Klar, das Parfüm ist nicht jedermanns Geschmack oder Duft. Ich aber kenne es und kann nichts Ungewöhnliches daran finden.« Sie schaute mich dabei so fragend an, daß ich ihr praktisch eine Antwort geben mußte.
    Auch ich lächelte dabei. »Wie Sie meinen, Ellen, ich möchte auch nicht mein eigenes Nest beschmutzen, aber mir kam das Parfüm sehr ungewöhnlich vor, als hätte sich dort etwas verändert. Ich möchte mal sagen, daß es alt roch, mehr nach Moder…«
    Ellen schüttelte sich, als würde sie frieren. »Da kann ich Ihnen nicht folgen.«
    »Vielleicht eine Ansichtssache.«
    Das Mannequin nickte. »Jeder hat einen anderen Geschmack, das finde ich auch gut. Ich hoffe, der Geruch hat Sie nicht so sehr gestört, daß Sie die Grundsubstanzen ändern werden.«
    Ich winkte ab. »Um Himmels willen. Nein, es bleibt, wir wollen ja auf den Markt damit.«
    »Das werden wir. Im Zuge der heute abend stattfindenden Modenschau wird Dark Mysterie vorgestellt. Können wir mit Ihnen rechnen, Mr. Sinclair?«
    Bevor ich noch eine Antwort geben konnte, mischte sich Sheila ein. »Aber sicher wird John kommen.«
    Ich nickte ergeben.
    »Das ist fein«, sagte Ellen. Gleichzeitig warf sie einen Blick auf ihre Uhr. »Tut mir leid, ich muß gehen, die anderen warten auf mich. Wir haben uns in der City zu einem kleinen Bummel verabredet. Wenn wir schon mal Freizeit haben, wollen wir diese kostbaren Stunden auch ausnutzen.« Sie erhob sich, und ich stand ebenfalls auf.
    Unsere Hände berührten sich, wir schauten uns an, und mein Blick glich plötzlich einem Starren.
    Ellen Winter merkte es genau. »Was haben Sie denn?«
    »Ihre Lippen, Ellen merken Sie das nicht? Da läuft Blut aus ihrem Mund.«
    Sie erschrak, wurde bleich, brachte den Zeigefinger an die Unterlippe und sah den roten Schleier, der auf der Haut zurückgeblieben war. »Tatsächlich, Sie haben recht, Mr. Sinclair, das ist Blut.« Ihre Irritation verschwand sehr schnell wieder. »Ich muß mich gebissen haben, sorry.«
    »Macht nichts.«
    Bevor Ellen ging, tupfte sie noch mit einem Taschentuch ihre Unterlippe ab. Dann verabschiedete sie sich auch von Sheila und ging davon.
    Ich ließ mich wieder zurücksinken. »Gebissen«, wiederholte ich leise. »Daran glaube ich nicht.«
    »Wieso?«
    »Keine Ahnung. Ich habe das

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