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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch gar nicht erreicht gehabt, als mich Sheilas Anruf aus dem Konzept brachte. An einer Ampel stehend sprach ich mit ihr über Autotelefon und hörte mir den knappen Bericht an. Viel hatte sie nicht zu sagen. Sheila bat mich nur, in eine Klinik zu kommen. Es war ein kleines Privatkrankenhaus, keines der öffentlichen Hospitäler.
    Weshalb man die Person dort eingeliefert hatte, erfuhr ich von Sheila, als wir uns auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus trafen.
    »Es war eine Klinik, die in der Nähe lag.«
    »Und wer liegt hier?«
    Sheila gab mir die Antwort, als vor uns die beiden Türhälften zur Seite geschwungen waren. »Dana Forrester.«
    Ich überlegte einen Moment. »Das Mädchen mit den Alpträumen.«
    »Genau.«
    Die Halle schluckte uns. Schalldämpfendes Material bedeckte die Wände. Der Boden schluckte ebenfalls die Schritte, das Lächeln einer Schwester war freundlich und auf Optimismus getrimmt.
    »Was kann ich für die Gentlemen tun?« fragte sie.
    Sheila war schneller mit der Antwort. »Bei Ihnen liegt eine gewisse Dana Forrester.«
    »Das stimmt.«
    »Wir möchten zu ihr.«
    Der Ausdruck des Gesichts zeigte plötzlich Bedauern. »So leid es mir tut, aber ich kann es nicht zulassen. Miß Forrester ist mit sehr schweren Verletzungen eingeliefert worden. Wenn Sie in zwei oder drei Tagen vielleicht noch einmal wiederkommen würden…«
    »Das können wir leider nicht«, mischte ich mich ein und zeigte meinen Ausweis.
    »Vom Yard sind Sie?«
    »Ja.«
    Die Schwester kämpfte mit sich selbst. Ich sprach davon, mich an den Leitenden Arzt zu wenden, und plötzlich erteilte uns die Karbolmaus [1] die Erlaubnis zu einem Besuch.
    »Ich gehe dann vor.«
    »Gern.«
    In einem Lift, der mir keimfrei vorkam, fuhren wir in eine der oberen Etagen. »Es hat sie schwer erwischt«, erklärte uns die Schwester und senkte die Stimme. »Miß Forrester muß einmal sehr hübsch gewesen sein. Aber dann kam die Säure. Furchtbar. Wer macht so etwas?«
    »Das wollen wir eben herausfinden«, erwiderte ich.
    Wir waren in der zweiten Etage angekommen und betraten einen der üblichen Krankenhausgänge. Zwei Patienten saßen auf einer weiß gestrichenen Bank und schauten uns nach, als wir sie passierten. Das vorletzte Zimmer auf der rechten Seite mußten wir betreten. Nach dem Anklopfen gingen wir hinein, schauten auf ein Bett und sahen das Mädchen.
    Ich schluckte. Sheila wurde blaß. Von Dana Forresters Kopf war nichts zu sehen, weil ihn die schneeweißen Verbände bedeckten und nur die Augen freiließen, die verschont geblieben waren. Da hatte das Mädchen viel Glück gehabt.
    Sheila zog sich einen Stuhl heran, ich blieb stehen, und die Schwester gab an der Tür stehend Verhaltensregeln. »Aber nicht zu lange mit ihr sprechen. Der Schock sitzt tief.«
    Ich nickte ihr beruhigend zu, bevor ich mich dem Mädchen zuwandte, das nicht bewußtlos war, wie wir am Ausdruck ihrer Augen erkannten. Auch in Höhe des Mundes klaffte im Verband eine Lücke.
    Sheila sprach sie an.
    Zuerst reagierte Dana nicht, nach einem dritten Versuch drang ein gehauchtes: »Was wollen Sie?« an unsere Ohren.
    »Denjenigen finden, der Ihnen das angetan hat.«
    Sie schwieg, bevor sie leise lachte. »Meinen Sie denn, daß Sie so etwas schaffen?«
    »Wir wollen es zumindest versuchen.«
    »Es wird schwer sein, glauben Sie mir. Das ist alles so furchtbar und unerklärlich. Ich habe ihn gesehen. Zweimal schon.«
    »Wen?« fragte ich.
    »Den Henker.«
    »Wie sah er aus?«
    »Schlimm, furchtbar…« Wir bekamen eine Beschreibung. Dana vergaß auch nicht, auf die kleine Parfümflasche hinzuweisen, die er in der Hand gehalten hatte.
    »Kannten Sie das Parfüm?«
    »Ja, ja. Es war Dark Mysterie.«
    Ich schluckte, schaute Sheila an, sie mich und las in ihren Augen die Zustimmung.
    »Dark Mysterie!« hauchte ich. »Verdammt, das ist schwer zu glauben. Ich weiß, daß es das Parfüm gibt. Aber wie gelangt es in die Klaue dieser Gestalt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Haben Sie nur den Kopf gesehen?« wollte ich wissen.
    »Und die Hand.«
    »Mit der Flasche?«
    »Ja.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein, nein. Der Kopf, auch die Sensen, schon beim ersten Traum erkannte ich sie. Es waren furchtbare Waffen, sie schwangen von einer Seite auf die andere, dabei auch vor und zurück, und wenn sie sich gegenseitig berührten, ertönte ein Klingeln, das in mir die Angst hochtrieb. Es gibt den Henker und die Sensen. Sie müssen mir glauben. Ich bilde mir das nicht ein. Und auch das Parfüm ist

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