04 - Wohin die Zeit uns treibt
will nach Hause."
„Bald", murmelte Gillian. „Wo ist dein Dad, Caitlin?"
„Sie halten ihn unten, in einem Labor."
„Geht es ihm gut? Sei tapfer jetzt, Darling."
„Er sieht krank aus." Sie wischte sich mit den Händen über die nassen Wangen. „Einmal hat er geweint."
„Es ist alles in Ordnung. Es wird alles gut. Da ist ein ..." Sie hielt inne, als sie sich daran erinnerte, wie Terence ihre Hotelzimmer nach Mikrofonen abgesucht hatte. Sie durfte seinen Namen nicht erwähnen. „Es gibt sicher einen Weg hinaus. Wir müssen einfach geduldig sein." Dann hob sie einen Finger an die Lippen, deutete dem Kind damit an, ruhig zu sein. Vorsichtig durchsuchte sie den Raum.
Sie wusste, es war mehr Glück als
Geschicklichkeit, das sie auf die richtige Spur brachte. Als sie das Mikrofon fand, war ihr erster Instinkt, es zu zerstören. Doch sie zwang sich, kühl zu denken. Sie
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Wohin die Zeit uns treibt
ließ das Mikrofon unberührt und kletterte zurück auf das schmale Bett.
„Ich habe in Mexiko einen Mann kennengelernt."
Wer auch immer zuhörte, wusste das schon. „Er sagte, er hilft uns. Er hat einen spaßigen Namen, Caitlin. Ii Gatto. Das heißt Katze."
„Sieht er aus wie eine Katze?"
„Nein." Gillian lächelte vor sich hin. „Aber er denkt wie eine. Wenn ich morgen nicht Kontakt mit ihm aufnehme, kommt er uns nach."
„Und bringt uns nach Hause?"
„Ja, Darling." Gillian hob Caitlins Lid und untersuchte ihre Pupille. Drogen. Die Wut stieg in ihr auf und überwältigte sie fast. „Gehst du jemals hinaus?"
„Nein. Es gibt auch keine Fenster."
Caitlin zuckte zusammen, als die Tür geöffnet wurde und ein Mann mit einem Gewehr über der Schulter ein Tablett hereintrug. Er stellte es auf den Bettrand und ging wieder.
„Einmal habe ich ihn gebissen", sagte Caitlin mit einer Spur ihres alten Temperaments. „Er hat mich geschlagen."
„Er wird dich nicht wieder schlagen." Gillian blickte aufs Tablett. Es gab Reis mit etwas gewürfeltem Fleisch und zwei Gläser Milch. Sie schnüffelte daran. „Hast du gut gegessen?"
„Das Essen schmeckt nicht, aber ich habe Hunger. Immer wenn ich esse, werde ich schläfrig."
„Du musst essen, Darling." Aber sie schüttelte den Kopf, als sie das Tablett hob. „Es hilft dir, deine Kräfte zu wahren." Gillian kippte das Essen beider Teller unter das Bett. „Und du musst auch schlafen." Sie sah sich nach einem geeigneten Ort um und goss die Milch in einen Haufen schmutziger Wäsche in der Ecke. Mit aufgerissenen Augen beobachtete Caitlin sie. „Komm, Baby, versuche, noch etwas zu essen."
Als Caitlin die Hand an den Mund presste und kicherte, hätte Gillian bei dem Anblick fast geweint.
„So ist es gut. Nun trink deine Milch."
Verschworen grinsend, kletterte Gillian wieder ins Bett.
Ein versteckter Schalk erleuchtete Caitlins Blick.
„Ich mag aber keine Milch."
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„Es ist gut für deine Knochen. Du willst doch keine weichen Knochen, oder?" Gillian knuddelte sie. Sie legte den Mund ans Ohr des Mädchens und flüsterte: „Sie haben dir etwas ins Essen getan, damit du einschläfst. Du musst so tun, als ob du müde wirst, damit sie nicht merken, dass wir ihnen einen Streich spielen."
Caitlin nickte. Und Gillian wiegte das Kind in ihren Armen und starrte in die Dunkelheit.
Der Sonnenuntergang kam in strahlenden Farben.
Die Berge wurden in Pink und der Sand in Gold getaucht. Breintz zog die Uniform des Fahrers an, nachdem er den Reifen repariert und Terence die Waffen auf den Boden des Wagens geladen hatte.
Sie arbeiteten jetzt schweigend. Alles war gesagt worden. Als die Sonne hinter den hohen Gipfeln untertauchte, streckte sich Terence auf dem Boden hinten im Wagen aus, und Breintz setzte sich hinters Steuer.
Beim Tor des Lagers drückte Breintz auf Terences Anweisungen hin den Code, worauf sich die Zufahrt öffnete. Hinter ihnen schloss sich das Tor wieder.
Breintz senkte den Kopf, um sein Gesicht zu verbergen, als sich ein Wachposten näherte. „Du hast es aber schnell geschafft", sagte er, bevor ihn Breintz lautlos zum Schweigen brachte. Terence sprang mit einem hastigen Satz aus dem Wagen und schlug den Weg zum Labor ein.
Fünfzig Meter weiter wurden sie kurz aufgehalten.
Doch auch die beiden Wachposten wurden schnell zum Schweigen gebracht. Als sie sich dem Labor näherten, hielt sich Terence verborgen zurück, während Breintz weiterging und leicht wankte.
„Eine Zigarette", fragte er auf Arabisch und etwas
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