040 - Die Tochter der Hexe
sogar der Fahrer. Um nicht wieder in die alte Ungläubigkeit zu verfallen, klammerte ich mich an die Beweise, die es gab: an das Mädchen Luvia Daniela, und an die Tatsache, daß Kommissar Pesch den Irrsinn bezeugen konnte, wenigstens einen Teil davon.
Als wir in die Stadt kamen, fand ich noch einen dritten Beweis. Ich war nicht der einzige, der ihn fand, aber wohl der einzige, der die Ursachen kannte.
Das Haus, in dem ich bei Frau Hirschwald in Untermiete wohnte – existierte nicht mehr!
Es war nicht etwa zusammengestürzt, es war verschwunden wie Bernheim, so als hätte es nie dort gestanden. Auf dem Boden wuchsen Gras und Gänseblümchen. Ich sah es deutlich, denn Scheinwerfer waren auf den Platz gerichtet, und aufgeregte Menschen standen herum.
Unser Fahrer beugte sich aus dem Fenster und fragte einen Passanten. „Was ist denn hier los?“
„Ein Haus ist da vorn verschwunden“, erklärte der Mann aufgeregt.
„Ein Haus?“ wiederholte der Fahrer verblüfft.
Ich weckte das Mädchen, und wir stiegen aus. „Danke, fürs Mitnehmen“, sagte ich.
„Verstehen Sie das? Ein Haus ist verschwunden?“ fragte er unbeirrt.
Ich deutete gen Himmel. „Die da oben sind mal wieder am Werk.“
Ein wenig schauderte ich, daß ich der da oben gewesen war. Dann mußte ich grinsen und schlang den Arm um das Mädchen. Wir waren zwei frierende Götter auf der Suche nach einem Nachtquartier.
Ende
Weitere Kostenlose Bücher