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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkon-Scheich.
    Entschuldigen Sie, Sir, aber das waren ihre Worte."
    Atlan richtete sich auf.
    „Tipa!" stieß er hervor. „Tipa Riordan, die alte Giftnatter."
    „Was soll ich tun, Sir?" fragte Smonks.
    Atlan überlegte einen Augenblick, dann zuckte er mit den Schultern.
    „Ich werde mit der Piratin sprechen", entschied er.
    „Sie muss einen bestimmten Grund haben, wenn sie sich mit uns in Verbindung setzt."
    Während Smonks die notwendigen Umschaltungen vornahm, wandte sich Atlan an Saedelaere.
    „Kennen Sie Tipa?"
    „Flüchtig", klang Saedelaeres Stimme hinter der Maske hervor.
    „Ich verstehe nicht, dass Perry Rhodan ihre Piraterie duldet", sagte Atlan ärgerlich.
    „Sie setzt sich über die Zollbestimmungen hinweg und ist außerdem in einige Entführungen verwickelt.
    Bis heute ist noch nicht geklärt, welche Rolle sie während der Second-Genesis-Krise spielte. Auf jeden Fall war sie schlau genug, um sich damals einen Zellaktivator zu sichern."
    Saedelaere wurde einer Antwort enthoben, denn in diesem Augenblick wurde ein weiterer Bildschirm hell. Auf ihm war die Piratin Tipa Riordan in voller Größe zu sehen. Die alte Frau war etwas über eineinhalb Meter groß. Sie hielt sich nach vorn gebeugt und stützte sich auf einen Stock. Sie war vollkommen in Leder gekleidet. Ihr zahnloser Mund wurde von keiner Prothese ausgefüllt, so dass ihre Lippen wie eine schmale Kerbe wirkten. Das vorspringende Kinn und die scharfrückige gekrümmte Nase verliehen ihr eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Raubvogel. Ihre grauweißen Haare waren zu einem großen Knoten geformt, der genau in der Mitte des Kopfes saß.
    „Wer ist der Bursche mit der Maske?" fragte Tipa Riordan anstelle einer Begrüßung.
    „Hältst du dir neuerdings Leibwächter?"
    „Mein Name ist Alaska Saedelaere", sagte Alaska belustigt. „Sie haben sicher schon von mir gehört. Ich bin Logiker."
    „Er spricht die Wahrheit", fügte Atlan hinzu.
    „Warum tragen Sie keine Bioplastmaske?"
    erkundigte sich Tipa. „Das würde Sie menschlicher aussehen lassen, Saedelaere."
    „Die Art meiner Verletzungen verbieten mir das Tragen einer Bioplastmaske", gab Saedelaere zurück.
    „Hmm", machte Tipa Riordan und wackelte mit dem Kopf. „Ich möchte mehr über Sie erfahren, Saedelaere."
    Atlan hielt den Zeitpunkt für gekommen, in dieses Gespräch einzugreifen.
    „Kommst du nicht auf den Gedanken, dass Saedelaere diese Unterhaltung unangenehm sein könnte, Tante Tipa?" fragte er.
    Tipa Riordan hob ihren Stock und fuchtelte damit herum. Sie war wütend.
    „Nenn mich nicht Tante, du Kindskopf", sagte sie.
    „Ich habe im Alter von einhundertfünfundzwanzig Jahren einen Zellaktivator bekommen und seither mein Aussehen nicht verändert. Mancher Bursche in der Flotte wäre glücklich, wenn er mich ehelichen könnte."
    „Aber nur deines Geldes wegen", versetzte Atlan.
    „Ich habe mich nicht mit dir in Verbindung gesetzt, um mich mit dir zu streiten, Beuteterraner", sagte Tipa Riordan. „Es ist etwas geschehen, was mich veranlasste, dich umgehend anzurufen. Wir müssen uns treffen."
    „Was ist passiert?"
    „Das kann ich dir nicht über Funk mitteilen. Ich schlage vor, dass wir uns am zwölften Februar auf Olymp treffen."
    Atlan schüttelte den Kopf.
    „Du erwartest doch nicht etwa, dass ich aufgrund dieser vagen Andeutungen Quinto-Center verlasse?"
    „Wenn du nicht völlig verkalkt bist, wirst du es tun", sagte Tipa.
    Bevor Atlan antworten konnte, wurde die Verbindung unterbrächen. Smonks' Gesicht erschien wieder auf dem Bildschirm. Der junge Mann wirkte aufgeregt.
    „Die Verbindung wurde von der Dame unterbrochen, Sir."
    „Schon gut, Smonks", sagte Atlan. „Machen Sie sich keine Sorgen wegen dieser ... äh ... Dame."
    Smonks schaltete sich aus.
    „Eine bemerkenswerte Frau", bemerkte Saedelaere und lehnte sich bequem in seinem Stuhl zurück. „Ich habe nicht gewusst, dass sie Verbindung mit offiziellen Stellen hat."
    „Daran bin ich unschuldig", sagte Atlan mürrisch.
    „Hätte ich eine Entscheidung zu treffen, würde ich diese Giftnatter hinter Schloss und Riegel bringen.
    Aber Perry ist dagegen. Manchmal könnte man glauben, sie sei für ihn so etwas wie eine Mutter."
    „Eine Mutter mit dreitausend schwerbewaffneten Schiffen", sagte Saedelaere nicht ohne Ironie.
    Atlans Hände beschäftigten sich mit einem Papier, aber seine Blicke blieben auf Saedelaere gerichtet.
    „Perry lässt sich von Tipas Kampf für eine geeinte Menschheit beeindrucken",

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