Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0409 - Der Mann, der doppelt starb

Titel: 0409 - Der Mann, der doppelt starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
von Anchorot entfernt, war der gigantische Kugelraumer gerade im Begriff, den Linearflug zur Erde anzutreten, als der diensthabende Funkoffizier den Spruch empfing, entschlüsselte und an Rhodan weiterleitete.
    Es war Rhodan klar, dass Skopins Unterstützung benötigte. Nach einer kurzen Unterhaltung mit seinen leitenden Offizieren, Mutanten und Freunden meldete sich Goratschin freiwillig, für einige Zeit auf Anchorot nach dem Rechten zu sehen und Skopins zu helfen. Während die INTERSOLAR im Linearraum untertauchte, nahm Goratschin mit einer Space-Jet Kurs auf Anchorot.
    Wenig später meldete er sich bei Captain Skopins, der erleichtert aufatmete. Eine so schnelle Reaktion hatte er auf seinen Funkspruch nicht erwartet.
    Das war vor etwa vierzehn Tagen gewesen. Seitdem hatte sich nichts mehr ereignet, das auf Ribald Corello hingedeutet hätte. Mit dem Auftauchen Goratschins schien der Spuk beendet zu sein. Dabei hatte der auffallende Doppelkopfmutant das Haus bei Tage niemals verlassen, um keinen Verdacht auf Skopins zu lenken. Die Space-Jet lag auf dem Raumhafen, sie fiel dort nicht auf. Nur nachts wagte es Goratschin, Spaziergänge zu unternehmen, und vielleicht doch etwas Verdächtiges festzustellen. Bisher ohne jeden Erfolg.
    So auch heute.
    Skopins war es bei diesen nächtlichen Ausflügen des Mutanten niemals so recht wohl. Zwar konnte er sich keine richtigen Vorstellungen von den Konsequenzen einer Entdeckung machen, aber er wusste, dass seine beschauliche Ruhe auf dem paradiesischen Planeten ein für alle Mal dahin sein würde.
    Er schrak zusammen, als das vereinbarte Öffnungssignal ertönte.
    Wenig später kam Goratschin ins Haus. Ohne Skopins weiter zu stören begab er sich zur Ruhe, nachdem er noch in der Küche herumrumort hatte.
    Skopins wälzte sich auf die andere Seite und schlief weiter.
    Heute war der 16. Juni 3432 Terra-Normalzeit.
    Skopins hatte während des Vormittags einige Felle zu gutem Preis erworben, um seine Existenzberechtigung auf Anchorot nachzuweisen und sein privates Taschengeld aufzubessern. Das war auch im Sinne der Solaren Abwehr durchaus legal und ehrenhaft. Um mit den Leuten in Kontakt zu bleiben, mussten Skopins und seine beiden „Gehilfen" hin und wieder die Kneipen und Vergnügungslokale Charotas aufsuchen, und das war nicht gerade billig.
    Skopins wusste nichts vom Fall Laurin. Er hatte somit auch keine Ahnung, dass es das Sonnensystem in der Gegenwart nicht mehr gab, sondern, dass es vielmehr fünf Minuten in der Zukunft von einem konstanten Zeitfeld umgeben existierte. Er hatte Gerüchte vernommen, das Sonnensystem sei vernichtet worden, doch er konnte ihnen keinen Glauben schenken. Erstens bestand noch immer Kontakt zu seinen Dienststellen auf anderen Planeten, und zweitens tauchte Goratschin bei ihm auf. Das genügte ihm als Beweis dafür, dass die Geschichte mit der Vernichtung nichts anderes als eine plumpe Lüge war.
    Goratschin erschien zum Mittagessen und berichtete von seinem nächtlichen Erlebnis. Sechs bis acht Wochen würde es noch dauern, bis Rhodan ihn wieder abholen ließ, wenn inzwischen nichts geschah, was auf einen Zusammenhang mit Ribald Corello hindeutete. „Ich glaube, ich sollte mich auch tagsüber aus dem Haus wagen", schlug Iwan für sich und Iwanowitsch vor. „Wir müssen diesen Corello regelrecht herausfordern, oder er wird warten, bis ich Anchorot verlassen habe. Falls er überhaupt weiß, dass ich hier bin."
    „Ist das nicht zu gefährlich?" erkundigte sich Skopins besorgt. „Vielleicht handelte es sich bei dem Zwischenfall mit den Fellen nur um eine Einzelaktion, wenn ich auch immer noch davon überzeugt bin, dass dieser Supermutant dahintersteckte. Vielleicht plant er überhaupt keinen Angriff auf uns. Vinzsa jedenfalls wurde vorher nicht gewarnt. „Zurück zu meinem Vorschlag", sagte Iwan. „Vielleicht begleiten Sie mich, Captain. Lassen Sie Ihre Pseudogeschäfte von Ihren beiden Untergebenen erledigen. Wenn Sie einen Rundflug unternehmen, erregt das keinen Verdacht. Und nicht jeder muss ja wissen, dass ich Sie begleite. Auf der anderen Seite scheint es mir nun fast besser zu sein, man erfährt von meiner Anwesenheit. Wir müssen Corello herausfordern, dann wissen wir auch, ob er etwas im Schilde führt."
    Skopins seufzte. „Und wann geht es los?"
    „Heute", sagte Iwanowitsch.
    Sie starteten wenige Stunden vor Sonnenuntergang.
    Skopins' Gleiter war ein Spezialfahrzeug. Er verfügte über eine geschlossene Kabine, in der mehrere

Weitere Kostenlose Bücher