Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0409 - Der Mann, der doppelt starb

Titel: 0409 - Der Mann, der doppelt starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem Einfluß des Supermutanten stand und alle Befehle widerspruchslos befolgte.
    Deighton erhob sich und sah auf die Reste des Gegners. „Goratschin ist damit nicht gerächt, denn der wahre Mörder läuft noch frei herum, und ich habe das verdammt unangenehme Gefühl, daß wir noch eine Menge Ärger mit ihm haben werden. Wir werden die Leiche von unseren Wissenschaftlern untersuchen lassen, vielleicht finden sie etwas, das wir übersahen." Er nickte den anderen zu und ging zum Gleiter zurück. „Zuerst aber werde ich dafür sorgen, daß der zweite Temporalvariator in Betrieb genommen wird. Ohne die Temporalschleuse fühle ich mich isoliert und gefangen. Die Reparaturroboter können nun auch mit ihrer Arbeit beginnen. Sie haben für Tage genug zu tun."
    Der Gleiter erhob sich und kehrte zu seinem Einsatzhafen zurück.
    Zwei Stunden später wurden die Notaggregate in Betrieb genommen. Der zweite Temporalvariator lief an, und kurz danach meldeten die Kontrollstationen, daß auch die Paraverbundleitungen wieder stabil wurden. Zwangsläufig öffnete sich Sekunden später die Temporalschleuse zur Gegenwart und blieb ebenfalls stabil.
    Auch die Gegenwartsschwelle erfüllte wieder ihre ursprüngliche Aufgabe und schirmte den Transmitter gegen die Jetztzeit ab.
    Die INTERSOLAR. die in unmittelbarer Nähe der Zeitschleuse in Wartestellung gegangen war, nahm Fahrt auf und durchflog als erste Einheit den farbigen Korridor, der sie fünf Minuten in die Zukunft brachte.
    Auf dem Panoramaschirm erschien das vertraute Bild des Sonnensystems, beherrscht von der Kugel des nahen Planeten Merkur.
    Perry Rhodan verlor keine Zeit. In wenigen Stunden wollte er auf der Erde sein, um den Feiertag mit einer Ansprache einzuleiten. 1461 Jahre ...!
    Und beinahe wäre die Menschheit an fünf Minuten gescheitert.
    Nachdem die INTERSOLAR für eine Stunde auf Merkur zwischengelandet war, begab sich Rhodan sofort in Deightons Ausweichbüro, wo er den Chef der Abwehr zusammen mit Ras Tschubai, Gucky, Captain Skopins und Leutnant Chesterham antraf. Mit äußerlicher Gelassenheit nahm er den Bericht entgegen, aber dann ging er zu Gucky und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Es tut mir leid, Kleiner, wirklich leid. Vielleicht ist es meine Schuld. denn ich gab Goratschins Drängen nach und schickte ihn nach Anchorot. Wie konnte ich ahnen, daß alles nur ein Trick des Supermutanten Ribald Corello war? Ich fürchte, er wird uns noch eine Menge Schwierigkeiten bereiten."
    Gucky sah Rhodan dankbar an. „Es ist nicht deine Schuld. Es hätte jeden von uns treffen können. Aber eines sage ich dir: Wir werden diesen Corello erwischen, auch wenn er wirklich Kitai Ishibashis Sohn sein sollte. Und ich werde diesem Scheusal eigenhändig das Genick brechen, und wenn ihr euch alle auf den Kopf stellt. Diesmal werde ich nicht auf euch hören - auch nicht auf dich, Perry.
    „Bis dahin hast du dich beruhigt, Gucky. Der Tod Goratschins wird gerächt werden, aber nicht immer bedeutet Rache auch, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Willst du mir versprechen, im entscheidenden Augenblick auf mich zu hören und vernünftig zu sein?"
    „Wenigstens verspreche ich, es dann zu versuchen."
    Rhodan lächelte etwas schwermütig. „Na, also, das ist ein Wort. Mehr kann man jetzt nicht von dir verlangen." Er wandte sich an Deighton, „Was ist mit Goratschins Aktivator?"
    „Er wurde sichergestellt, Sir. Unbeschädigt. Ein Wunder, daß Corello die Gelegenheit nicht wahrnahm, einen Zellaktivator zu erhalten."
    „Für sich hat er einen und ist somit unsterblich. Den von Goratschin konnte er nicht nehmen, er mußte ihn der Zellfolie lassen, um keinen Verdacht zu erregen. Die Impulse des Aktivators sind bekannt. Wir hätten den Betrug sofort bemerkt. Darum opferte der Supermutant einen Zellaktivator."
    Rhodan hatte nun nur noch drei Mutanten: Gucky, Ras Tschubai und den Telepathen Fellmer Lloyd.
    Alle waren durch ihre Zellaktivatoren unsterblich geworden.
    Goratschins Tod hatte bewiesen, wieviel das wert war.
    Pünktlich eine Stunde nach Beginn der Unterredung startete die INTERSOLAR mit Rhodan an Bord zur Erde. Die drei Mutanten blieben auf Merkur zurück und würden mit Deighton nachkommen.
    Der 19. Juli war angebrochen.
    Ein Feiertag.
    Für ihn, Gucky, war Goratschin zweimal gestorben.
    Das erstemal auf dem Planeten Anchorot, vor, genau drei Tagen, unauffällig und nicht betrauert. Das zweitemal gestern auf Merkur. Gucky ballte die kleinen Fäuste, als er daran zurückdachte

Weitere Kostenlose Bücher