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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiterreden, wurde aber unterbrochen, als plötzlich das Knirschen von Wagenrädern ertönte, die sich rasch näherten. Bremsen kreischten. Ein Wagenschlag klappte. Der Kerl vor mir ließ den Mund zuschnappen wie ein Frosch, der eine Fliege zu fangen versucht.
    Meine Muskeln strafften sich.
    Die Finger des Burschen lagen noch immer am Druckpunkt. Die kleinste nervöse Reaktion konnte zu dem Knall führen, der für mich das letzte registrierbare Geräusch bedeuten musste.
    Zwischen dem Gangster und mir lag eine Entfernung von knapp drei Yards. Ich hätte die Sprungkraft eines hungrigen Tigers haben müssen, um den Abstand mit Aussicht auf Erfolg überbrücken zu können.
    Hochhackige Absätze klickten die vier Holzstufen zur Tür herauf.
    »Wenn Sie sich bewegen, niete ich Sie um«, presste der Gangster halblaut durch die Lippen. Er ließ die Pistole in die Jacketttasche gleiten. Die Finger behielt er am Griff. Ich konnte die Waffenmündung unter dem Stoff deutlich erkennen - sie zielte genau dorthin, wo mein Herz sich abmühte, mit einer extrem hohen Tourenzahl fertig zu werden.
    Vor der Tür kam das Klicken der Absätze zu einem jähen Halt.
    Das Schild dachte ich, das verdammte Schild.
    Dann ertönte das Klicken erneut. Die Besitzerin der hochhackigen Schuhe entfernte sich. Ein Wagenschlag klappte. Der Starter jaulte hysterisch, dann sprang die'Maschine an. Der Wagen fuhr davon. Ich warf einen Blick durchs Fenster. Es war eine dunkelblaue Fairlane Limousine, letztes Modell.
    Auch der Gangster drehte den Kopf zur Seite. Die Unterlippe hatte er spöttisch nach vorn geschoben.
    Ich stieß mich ab, als wäre ich der Treibsatz einer Jupiterrakete. Es krachte. Im nächsten Moment hatte der violette Zweihundertzwanzig-Dollar-Anzug ein hässliches Loch in der Tasche. Die Kugel klatschte hinter mir in die Wand. Fast gleichzeitig war ich bei dem Schützen. Dej Gangster hatte die Pistole aus der Tasche gerissen. Er kam nicht mehr dazu, gezielt zu schießen. Ich umkrallte sein Handgelenk. Stumm und verbissen rangen wir um die Pistole.
    Ich ließ mir einen kleinen Judodreh einfallen, mit dem mein Gegner nichts anzufangen wusste.
    Er ließ die Pistole fallen. Ich kickte sie mit dem Fuß zur Seite.
    Der Gangster setzte seine Fäuste ein. Er begann mit einem harten linken Haken, der glücklicherweise nicht voll ins Ziel kam. Ich konterte. Er nahm den Schlag stehend, aber ich merkte, dass die Funktionstüchtigkeit seiner Knie beeinträchtigt war.
    Mit ein paar Tiefschlägen wollte er mich von den Beinen holen. Der schmale Raum zwischen Theke und Wand bot nicht viel Ausweichmöglichkeiten, aber ich schaffte es, ihn leer laufen zu lassen.
    Das machte ihn wütend. Wütende Leute schlagen scharf und schnell, aber selten genau.
    Ich beschränkte mich zwei Minuten lang auf die Verteidigung.
    Als er anfing zu keuchen wie eine Dampflok an einer zwanzigprozentigen Steigung, setzte ich einen Strich unter die Schonzeit. Ich griff an. Zuerst knallte ich ihm zwei schulmäßige Körperdubletten in die Leber, dann beschäftigte ich mich mit seinem Kinn. Ich traf es innerhalb von zwanzig Sekunden dreimal, und ich traf es hart.
    Seine schwarzen Augen bekamen zwar einen merkwürdigen Schimmer wie regennasser Asphalt, aber er fightete weiter. Seine Schläge waren ohne Kraft.
    In diesem Moment tauchte er mit einem Hechtsprung nach der Pistole. Ich sprang hinterher. Er erwischte die Kanone zuerst. Wir rollten über den schmutzigen Boden, stoßend, tretend, kickend.
    Es knallte, nur ein einziges Mal.
    Ich merkte, wie der Körper, der mir so harten Widerstand entgegengesetzt hatte, plötzlich schlaff wurde.
    Ich richtete mich keuchend auf.
    Wir waren noch immer zu zweit, aber ich war der Einzige, der atmete.
    ***
    Der Gangster lag auf dem Rücken, ein Knie leicht angezogen. Er hielt noch immer die Pistole in der Hand. Vorsichtig löste ich die Waffe aus den warmen, verkrampften Fingern.
    Ich hörte, wie ein Wagen auf den Parkplatz einbog und schaute durchs Fenster.
    Es war der blaue Fairlane, letztes Modell.
    Die Bremsen kreischten, der Wagenschlag klappte. Dann ertönte das Klicken der hochhackigen Absätze -genau wie vorhin, aber diesmal machte das Klicken auf der Treppe nicht halt. Der Türflügel schwang zurück.
    Ein Mädchen kam herein.
    Ein richtiges Glamourgirl. Jung, elegant und umwerfend gut aussehend.
    Sie war silberblond und grünäugig; nicht älter als zwanzig. Sie trug weiße Pumps, einen karamellfarbenen Rock und einen dünnen

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