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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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Abend kriegte ich einen Anruf von unserem gemeinsamen Freund Bob Chester. Er erklärte mir, dass er einen heißen Tipp für mich hätte, und bat mich, pünktlich um 9 Uhr bei ihm zu sein. Natürlich war ich zur festgesetzten Zeit zur Stelle. In Bobs Trailer erwartete mich ein Gangster, der mich im Aufträge eines gewissen Mister Ernie Goddard umbringen wollte. Dann kam es zu einer Prügelei, bei der das Schießeisen losging - und das war das Ende des Killers. Kurz darauf kam ein Mädchen in die Kneipe, das mir fünftausend Dollar auf den Tisch blätterte. Sie dachte, ich sei der Killer. Ich ließ sie in dem Glauben und kletterte zu ihr in den Wagen. Auf dem Weg nach New York machten wir in Old Travellers Inn Station und bestellten uns einen Kaffee. Kurz nach uns traf ein heller Wagen ein, dessen Fahrer ich nicht zu Gesicht bekam. Er muss uns die ganze Zeit gefolgt sein. Das Girl ging zur Toilette, um sich frisch zu machen. Als ich nachsehen ging, weil sie zu lange blieb, fand ich sie mit einem Messer in der Brust.«
    Phils Stimme war nüchtern geworden, als er sagte: »Ich lasse sofort Nachforschungen anstellen, wer dieser Ernie Goddard ist.«
    »Darum wollte ich dich bitten. Bis später.«
    Ich legte auf.
    Dann ging ich hinaus. Ich blickte in den blauen Fairlane.-Die fünftausend Dollar waren verschwunden. Nur das Einwickelpapier war zurückgeblieben. Ich setzte mich in den Wagen und öffnete das Handschuhfach. Ein Päckchen mit Papiertüchern lag darin und eine Taschenlampe. Ich fasste auch in die Innentaschen der Türen. Sie waren leer bis auf eine Straßenkarte der Ostküste.
    Ich stieg aus. Der Parkplatz war mit feinem Schotter belegt; es war unmöglich, auf dem hart gewalzten Untergrund ein Reifenprofil zu erkennen.
    Ich hörte das Heulen einer Sirene. Kurz darauf bog der Ambulanzwagen auf den Parkplatz ein. Gleich hinter ihm kam ein betagter Pontiac, dem ein etwa vierzigjähriger Mann mit Instrumententasche entstieg. Es war Doktor Ramsey. Er hatte eine junge, energisch und tüchtig aussehende Schwester mitgebracht.
    »Was hat die Verletzte für eine Blutgruppe?«, fragte er.
    »Ich hoffte, das ihrem Ausweis entnehmen zu können«, sagte ich. »Aber der Täter hat alles mitgenommen, 12 was die Identifizierung ermöglichen könnte.«
    Wir gingen rasch ins Haus.
    »Ist sie bei Bewusstsein?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ist kritisch«, sagte Doktor Ramsey.
    Wir betraten die Toilette. Ramsey presste die Lippen zusammen und musterte die Verletzte aus halb geschlossenen Augen. Blondie rollte den Kopf zur Seite, es schien, als habe sich ein Tüllvorhang vor ihre grünen Augen gelegt. Sie wirkten seltsam weich und verhangen.
    »Sprechen Sie kein Wort«, sagte der Arzt rasch. »Sie sind verletzt und haben viel Blut verloren. Wir werden eine Bluttransfusion vornehmen müssen. Bemühen Sie sich darum, mit den Lippen den Buchstaben Ihrer Blutgruppe zu formen - das ist alles, was ich brauche, um Ihnen helfen zu können.«
    Blondie formte die Lippen zu einem ›0‹. Der Arzt nickte. Blondies Kopf rollte zur Seite. Sie hatte erneut das Bewusstsein verloren.
    Doktor Ramsey kniete sich neben Blondie nieder und öffnete die Instrumententasche. Die Schwester eilte hinaus um die Blutkonserve aus dem Wagen zu holen. Ich folgte ihr, da ich die Sirene des Polizeiwagens näher kommen hörte.
    ***
    Minuten später erklärte ich einem stämmigen Sergeant der Highway-Patrol, was geschehen war. »Es ist unbedingt erforderlich, dass die Verletzte im Hospital unter Polizeischutz gestellt wird«, schloss ich meine Erläuterungen. »Wenn der Täter erfährt, dass sie noch am Leben ist, wird er versuchen, seinen Fehler schnellstens zu korrigieren. Können Sie Ihren Wagen für eine halbe Stunde entbehren?«
    »Selbstverständlich, Sir, aber der Fahrer muss am Steuer bleiben. Vorschrift, wissen Sie.«
    »Geht in Ordnung. Er soll mich zu Bobs Trailer bringen - das ist ein Lokal am Highway 46, etwa eine Viertelstunde von hier entfernt.«
    »Kenne ich«, sagte er. »Dort gibt’s den besten Kaffee weit und breit. George bringt Sie hin.«
    Zwanzig Minuten später kletterte ich vor Bobs Trailer aus dem Polizeiwagen. Mein roter Flitzer glänzte in der Sonne. Daneben stand eine dunkle Limousine. Auf der Holztreppe, die zum Lokal führte, saß ein älterer Mann und drehte sich eine Zigarette.
    Er verrichtete die Arbeit sachgemäß mit einer Hand, und ohne ein einziges Tabakkrümelchen zu verschütten. Sein Jackett stand halb offen. An seiner

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