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0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorging.
    „Die >Langzeitwaffe< ist also wieder einmal aktuell geworden", warf er mit scheinbarem Gleichmut ein. „Noch wissen wir nichts Genaues", sagte Deighton. „Ich hielt es nur für besser, so zu handeln, als wäre das Thema Langzeitwaffe akut, Sir.
    Deshalb habe ich auch die ROLIN neu ausrüsten lassen; vor allem werden zur Zeit die neuesten Geräte zur Sonnenuntersuchung installiert. Außerdem habe ich dafür gesorgt, daß die Fertigstellung unseres modernsten Sonnenforschungsschiffes intensiver vorangetrieben wird. Dennoch werden wir mindestens vier Wochen brauchen, bis die SUN DRAGON einsatzbereit ist."
    Lordadmiral Atlan erhob sich. Der Arkonide war offensichtlich erregt. „Solarmarschall Deighton ...", sagte er so leise, daß es außer dem Gefühlsmechaniker, Rhodan und ihm niemand hören konnte, „... da Sie ebenfalls dem Kreis der relativ Unsterblichen angehören, hatte ich viel Zeit, Sie kennenzulernen." Er atmete heftig. „Wenn ein Mann wie Sie derartig umfassende Maßnahmen ergreift, dann hält er die Botschaft des Accalauries beziehungsweise seine Ansicht über die Sonnenprozesse für realistisch."
    „Wir wollen uns nicht selbst verrückt machen, Atlan", warf der Großadministrator ein. „Nur eines noch, Deighton ..."
    „Ja, Sir ...?"
    Rhodan preßte die Lippen zusammen, dann lächelte er. Es war ein kaltes, humorloses Lächeln, wie man es nur in Augenblicken großer Gefahr bei ihm sah.
    „Veranlassen Sie unverzüglich, daß auch das zweite Sonnenforschungsschiff früher als geplant vom Stapel läuft - und zwar so früh wie möglich!"
    Er erhob sich.
    „Wir sehen uns nach der Landung wieder."
    Die INTERSOLAR schlug eine Kreisbahn um Kallisto ein, wurde zu einem künstlichen Mond eines natürlichen Mondes, zu einem weiteren dunklen Fleck vor der tosenden Kulisse des Jupiter. Tosend deshalb, weil das Dröhnen, Prasseln und Rauschen von Wasserstoffausbrüchen, Ionosphärenechos und des intensiven Strahlungsgürtels jedes normale Funkgerät zu einer nervenzerrüttenden Lärmquelle machten.
    Das Beiboot vom Korvettentyp landete neben einer halbkugelförmigen Energieblase, die in der Farbe flüssigen Quecksilbers schillerte. So weit der Blick reichte, erhoben sich weitere Energieblasen über die trostlose Oberfläche des Jupitermondes. Im Unterschied zu der einen jedoch waren sie durchsichtig und verbargen die zylindrischen Türme und abgeplatteten Kuppeln nicht, die sich darunter vor der zersetzenden Kallisto-Atmosphäre bargen.
    Gestalten in rubinrot schimmernden Raumanzügen schwebten in der Kraftfeldsäule der Korvette zu Boden, stapften auf die quecksilberfarbene Energieblase zu und warteten.
    In der mehrschichtigen Feldstruktur bildete sich eine Aufwölbung, eine rasch wachsende große Beule, die plötzlich vorn aufklaffte. Die Männer in den roten Raumanzügen erhoben sich wenige Zentimeter über den Boden und schwebten in die Öffnung hinein, die sich hinter ihnen wieder schloß.
    Perry Rhodan blickte auf die gegenüberliegende Wand der Energiefeldschleuse, die sich öffnete, während er darauf zutrieb. Durch die klare Heliumatmosphäre hindurch sah er das scheibenförmige Haus des Accalauries und dicht daneben das Raumboot. Im Licht der indirekten Leuchtquellen wirkte das allgegenwärtige Rubinrot der Ynkeloniumhüllen beklemmend. Vielleicht aber nur deshalb, weil Rhodan und seine Begleiter wußten, daß die rubinroten Hüllen hauchdünne Grenzschichten vor dem sicheren Tod darstellten.
    Der Accalaurie und sein Lobbyhuvos erwarteten sie neben der Translatoreinheit.
    Die Wesen aus Antimaterie und die aus Koinomaterie verzichteten auf Begrüßungsformeln, die ohnehin für den jeweiligen Gesprächspartner nichtssagend gewesen wären. Sie aktivierten ihre Funkgeräte, die ihnen über den Translator die Verständigung erlaubten, eine Verständigung, die ohne die hypermoderne Technik dieses Jahrhunderts wahrscheinlich unmöglich gewesen wäre - zumindest in dieser einwandfreien Form.
    „Sie haben uns gerufen - wir sind gekommen, Accutron Mspoern", eröffnete der Großadministrator das Gespräch.
    „Wir, der Lobbyhuvos und ich", antwortete Mspoern, „stellten übereinstimmend Unregelmäßigkeiten im Energiehaushalt Ihrer Sonne fest."
    Er schwieg, und Aslan Dshuit benutzte die Gelegenheit, seine Einwände vorzutragen.
    „Ich habe mir die letzten Messungen der solaren Energieabstrahlung angesehen", sagte er ruhig. „Es gibt nichts darin, was nicht schon vor vielen Jahrhunderten

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