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0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schrie Rhodan ins Helmmikrofon, um sich überhaupt verständlich zu machen.
    „Sechshundertundfünfzehn Komma drei!" schrie der Arkonide zurück, „Noch ein paar Sekunden, dann haben ..."
    Seine Stimme wurde von den Schmerzensschreien der Besatzung übertönt. Das Kreischen war verstummt, aber nur für menschliche Ohren. Die überlasteten Feldleiter erzeugten Schwingungen im Ultraschallbereich, und bei den Energien, die sie darstellten, mußten menschliche Gehirne in kürzester Frist zerstört werden.
    Rhodan biß sich die Lippem blutig, um den Schmerz zu unterdrücken. Er hatte das Gefühl, als würde sein Gehirn in siedendem Öl gekocht. Vor seinen Augen wogten rote Schleier. Sein Rückgrat schien aus flüssigem Metall zu bestehen, und jede einzelne Nervenfaser war wie ein weißglühender Draht in seinem Fleisch.
    Verbissen kämpfte er gegen die drohende Ohnmacht an. Er wußte, es wäre das Ende, wenn er jetzt das Bewußtsein verlor. Er mußte aufstehen und zum Kommandopult gehen, um die Triebwerke abzuschalten. Atlan war vielleicht nicht mehr fähig dazu.
    Doch die Kraft seines Willens reichte nicht aus, seine Muskeln zu koordinierter Arbeit zu zwingen.
    Seine Hände tasteten über das Sammelschloß der Anschnallgurte; sie fanden die richtige Stelle. Die Gurte schnellten zurück. Aber Perry Rhodan vermochte sich nicht zu erheben.
    Erneut griff die Bewußtlosigkeit nach ihm und versuchte, ihn in erlösende Dunkelheit hinabzuziehen, Nur noch schwach vernahm er das, Tosen der Energieerzeuger.
    Als die Schleier vor seinen Augen sich lichteten, glaubte Perry Rhodan, sein Bewußtsein gaukelte ihm nur etwas vor; um das Ende gnädiger zu gestalten.
    Doch dann spürte er, daß die Vibrationen aufgehört hatten, daß er plötzlich wieder das schwache Rauschen des Helmtelekoms hören konnte.
    Vorsichtig richtete er sich auf, ließ erst eine Armlehne los, dann die andere. Erneut wallten rote Schleier vor seinen Augen. Er bezwang das Schwindelgefühl und taumelte zum Kommandopult hinüber.
    Atlan hing besinnungslos in seinen Gurten. Aber die Rechte hielt noch immer den Schubhebel umklammert, mit dem er die Triebwerke auf Minimalleistung geschaltet hatte.
    Ein Blick auf die Instrumente verriet dem Großadministrator, daß die ROLIN sich mit sechshundertfünfzig Kilometern pro Sekunde durch den Raum bewegte. Die Sonne war bereits dreieinhalb Millionen Kilometer entfernt.
    Rhodan klappte den Helm zurück, griff nach dem Mikrofon des Rundrufgeräts und sagte: „Wir haben es geschafft, Leute! An die Medozentrale: Medoroboter mit kreislaufstabilisierenden Medikamenten in Marsch setzen. Ende!"
    Erneut füllte das vielfarbig gestreifte Oval Jupiters die Hälfte der Panoramagalerie. Es war ein Bild, das sensible Gemüter bereits an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte. Den Männern an Bord des Forschungsschiffes ROLIN konnte es nicht mehr gefährlich werden. Sie waren buchstäblich durch eine Hölle gegangen.
    Langsam senkte sich die ROLIN auf Kallisto hinab.
    Perry Rhodan und Atlan beobachteten stumm die öde Oberfläche des Jupitermondes, die Kuppeln und Scheibenbauten des Solaren Experimentalkommandos und die schillernde Energieblase, hinter der sich Behausung und Raumboot des Accalauries verbargen.
    Als die Triebwerke verstummten, blickten sich die beiden Unsterblichen in die Augen.
    Was nun? war die Frage, die sie bewegte - sie und alle, die um die tödliche Bedrohung wußten, die von der Sonne ausging.
    „Behauptet der Accalaurie noch immer, es gäbe einen Mordsatelliten, der die Sonne in eine Nova verwandeln soll?" fragte der Arkonide leise.
    Perry Rhodan nickte. Er war vor einer halben Stunde noch einmal bei Accutron Mspoern und Lobbyhuvos gewesen.
    „Er ist vollkommen sicher, sagte er. Mspoern hat mit seinen Spezialgeräten Messungen in den unteren Schichten der Chromosphäre vornehmen können - im Gegensatz zu unserer Ortungszentrale. Leider verstehen weder ich noch unsere Astrophysiker die Feinheiten seiner Theorie, aber Accutron Mspoern behauptet, die Abschwächung der solaren Ausdehnungskomponente müsse auf äußere Einwirkungen zurückgeführt werden. Und ich habe keine Ursache, das zu bezweifeln. Die Accalauries wissen mehr von den Prozessen im Innern der Sterne als wir." Lordadmiral Atlan lächelte ein verloren wirkendes Lächeln.
    „Bist du dir klar darüber, daß der Accalaurie unter Umständen zum Retter der Menschheit wird, Perry?"
    „Ich darf gar nicht daran denken, was geschehen wäre, wenn wir ihn nicht

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