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0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannte man die emporschießenden Plasmawolken meist erst kurz vor der Kollision.
    Naien Dengol Chasara wandte den Kopf, als der Großadministrator zu ihm trat. Sein Gesicht war von der geistigen Anstrengung verzerrt.
    „Wenn die Schutzschirme auch nur für Sekunden zusammenbrechen, wird die Strahlung uns alle töten, Sir."
    Rhodans Gesicht blieb undurchdringlich.
    „Wenn wir höher gehen, werden die Schutzschirme ganz sicher zusammenbrechen. Hier unten können wir wenigstens unter den größten Filamenten hindurchfliegen; weiter oben würden wir mit ihnen zusammenstoßen," Er zuckte kaum merklich zusammen, als der Erste Offizier, ein vierschrötiger Mann mit hartem Gesicht, plötzlich zu schreien begann und das Feuerleitpult aktivierte.
    Perry Rhodan konnte den Mann gerade noch zurückreißen, bevor er die Feuerknöpfe drückte. Er schüttelte ihn heftig und rief nach einem Medoroboter.
    Doch der Erste Offizier erholte sich, bevor der Roboter da war. „Entschuldigen Sie, bitte!" flüsterte er. Sein Gesicht war totenbleich. „Ich weiß nicht, was mit mir los war. Da war etwas, ein glühendes Ding mit riesigen Tentakeln." Er erschauerte. „Es griff nach dem Schiff. Natürlich muß es eine Halluzination gewesen sein, aber als ich es sah, hielt ich es für real."
    Rhodan nickte. Dabei musterte er das Gesicht des Mannes genau, vor allem die Augen. Er besaß genügend Lebenserfahrung, um eine latente Schizophrenie erkennen zu können. Doch der Erste Offizier zeigte keine Anzeichen davon.
    Er winkte den Medoroboter heran. „Ein Beruhigungsmittel dürfte genügen", sagte er.
    Der Roboter tat seine Arbeit rasch und geschickt, dann schwebte er wieder davon.
    Rhodan lächelte den Ersten Offizier beruhigend an.
    „Machen Sie sich keine Gedanken mehr darüber.
    So etwas kann jedem einmal passieren."
    Der Mann beruhigte sich schnell wieder. Perry Rhodan jedoch war alles andere als beruhigt. Er dachte darüber nach, ob der HÜ-Schirm vielleicht doch eine unbekannte Strahlungsart durchließ, die das menschliche Gehirn angriff.
    Er kehrte zum Kartentisch zurück und fragte Professor Waringer danach.
    Der Hyperphysiker zuckte die Schultern.
    „Wenn es so ist, so läßt sich diese Strahlung jedenfalls nicht mit den vorhandenen Geräten nachweisen." Er runzelte die Stirn. „Aber wäre es nicht möglich, daß der Mann keiner Halluzination zum Opfer gefallen ist?"
    „Wie meinst du das?" fragte der Großadministrator.
    „Nun", erklärte Geoffry Abel Waringer, „wenn wir Mspoerns Hypothese von einem Todessatelliten akzeptieren, sollten wir uns auch vorstellen können, daß dieser Sonnensatellit über Möglichkeiten verfügt, sein Geheimnis zu währen ..."
    Rhodan schluckte.
    „Du meinst, er besäße automatische Abwehrwaffen?"
    „Das wäre doch logisch, oder?"
    „Sicher, Abel.
    Aber der Erste sprach von einem Ding mit riesigen Tentakeln. Das klingt nach einem Energiewesen, ist aber absurd; denn Lebewesen aus purer Energie benötigen keine Tentakel oder andere physikalisch wirkenden Werkzeuge Wir sind verschiedentlich auf Energiewesen gestoßen, sogar auf recht intelligente, aber keines bedurfte einer festen Körperform. Und materiell stabile Lebewesen könnten auf der Sonnenoberfläche nicht existieren."
    „Aber mit ausreichend starken Energiefeldern könnte man selbst in dieser Hölle für kurze Zeit glühende Gase zu Gebilden von großer Dichte komprimieren. Die Technik der ..." Das Aufheulen der Alarmsirenen übertönte die weiteren Worte. Die ROLIN erbebte. Auf den Bildschirmen der Panoramagalerie erschienen zuckende Lichtblitze und weißglühende Wirbel. Die Feldsicherungen der Energieortung brachen mit krachenden Entladungen zusammen.
    Perry Rhodan hielt sich an der Lehne eines Kontursessels fest, als die ROLIN von einer neuen Erschütterung durchlaufen wurde. Das Schiff war vom Knacken und Knirschen seiner Zellversteifungen, vom Brüllen der Energieerzeuger und Umformer und vom Heulen der Alarmsirenen erfüllt. Endlich stellte jemand die Sirenen ab. Auch die anderen Geräusche verebbten allmählich. Das Energiegewitter im Schutzschirm hörte auf. Nur dünne Fahnen glühender Gase zogen weiterhin draußen vorüber.
    Der Großadministrator konnte sich endlich in den Sessel ziehen und anschnallen. Danach schaltete er den Interkom zum Kommandanten durch.
    „Was war los, Captain?"
    Das Gesicht Captain Chasaras blickte ausdruckslos vom Bildschirm.
    „Eine Protuberanz hat uns aus der Chromosphäre gefegt, Sir.

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