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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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nichts mehr von der Hitze des Tages behalten.
    Ich ging ein paar Schritte zur Seite. Auf meinem Sitz lag ein Zettel. Im schwachen Licht der Armaturen suchte ich den Inhalt zu entziffern. Die Nachricht war in Druckbuchstaben geschrieben, aber durchaus nicht in ungelenker Schrift. Ich las:
    »Mr. Conner möchte Sie sprechen. Gehen Sie hundert Schritte am Haupthaus vorbei nach Norden.«
    Ich ging. In der linken Hand hielt ich die Taschenlampe, in der rechten mein Schießeisen.
    ***
    Der Kies des Parkplatzes knirschte unter meinen Sohlen. Ich ließ das Hauptgebäude rechts liegen und marschierte vorwärts. Ich fand einen ausgetretenen Pfad und ließ mich von ihm leiten. Am Horizont hockte ein blutroter Mond.
    Plötzlich wuchs eine Gestalt vor mir aus dem Boden.
    »Mr. Conner?«
    »Steck die Hände hoch, Buddy!«
    Der Kerl war importiert. Das war keiner von den Texas-Boys. Der Zungenschlag klang nach Brooklyn. Ich bekam direkt heimatliche Gefühle.
    Seinen ersten Fehler hatte er schon hinter sich. Er hätte mich vorbeilassen sollen. Jetzt sah ich seine Silhouette scharf und deutlich gegen die riesige Mondscheibe. In seiner Hand klebte eine Waffe. Gehorsam hob ich die Hände und trat einen Schritt näher. Der Mann wich zur Seite aus.
    »Vorwärts, Schnüffler! Geh weiter!« Er hatte seinen Fehler eingesehen und wollte mir jetzt in den Rücken kommen. Ich zögerte.
    »Komm, mach schon! Es ist nicht weit!«
    Natürlich war es nicht mehr weit. Er würde mich noch ein paar Schritte vorwärts stolpern lassen, warten, bis ich an ihm vorbei war und dann abdrücken. Ich ging weiter und spannte alle Muskeln an. Jetzt musste es sich entscheiden.
    Ich flog auf ihn zu, als wir auf gleicher Höhe waren. Er ließ sich nicht überraschen. Sofort drückte er ab. Das Mündungsfeuer zuckte mir entgegen, ein harter Schlag traf meinen linken Oberarm. Aber ich konnte mich jetzt nicht abhalten lassen. In der nächsten Sekunde hatte ich ihn erreicht und setzte ihm meine Faust auf die Nase. Er taumelte nach hinten. Hut und Pistole fielen zu Boden.
    Plötzlich zischte eine Lederkugel mit hartem Inhalt durch die Luft und explodierte hinter meinem rechten Ohr. Ich sank in die Knie und hielt mich krampfhaft aufrecht. Wenn mir jetzt die Sinne schwanden, war es endgültig aus. Der Killer würde ganze Arbeit leisten. Durch rosaroten Nebel glitt ein unförmiger Mond auf mich zu. Der rote Ball wurde rasend größer. Ich biss auf die Zähne und zerrte die Pistole heraus, aber zum Schießen kam ich nicht mehr.
    Als ich wieder zu mir kam, stellte ich erstaunt fest, dass ich noch am Leben sein musste. Schließlich kann man Schmerz nur empfinden, wenn der Körper noch einigermaßen funktioniert. Meine Haare fühlten sich klebrig an. Der Totschläger hatte meine Kopfhaut aufgerissen. Der linke Jackenärmel war von Blut durchtränkt. Mit der rechten Hand tastete ich die Schusswunde ab. Glücklicherweise hatte das Geschoss keinen Knochen getroffen, es war ein reiner Durchschuss.
    Aber wo steckte der Kerl? Der Mond war höher geklettert und warf silbrige Streifen und blaue Schatten über das Gelände. Am Parkplatz der Bar hörte ich einen Wagen abfahren und Türen knallen. Ich zwang mich hoch. Mein Fuß stieß gegen meine Webley.
    Der Killer hatte die Auseinandersetzung aufgegeben, als ich die Webley zückte. Er konnte ja nicht wissen, wie schwer ich angeschlagen war. Ohne seine Kanone hatte er es nicht mehr gewagt, gegen mich anzutreten. Ich machte mich auf die Suche. Tatsächlich fand ich die Waffe, einen schweren Coltrevolver. Ein paar Yards weiter stieß ich auf den Hut. Ich knüllte ihn zusammen und schob ihn in meinen Gürtel. Immer noch weich in den Knien, machte ich mich auf den Rückweg.
    Als ich auf den Sitz meines Jeeps kletterte, hatte ich den gröbsten Teil geschafft. Ich ließ mir eine Minute Zeit, ehe ich losfuhr. Die Bar schien die letzten Nachzügler zu entlassen. Einen Augenblick lang überlegte ich, ob ich nicht auf Lila, das freundliche Girl, warten sollte. Aber dann schlug ich mir den Gedanken aus dem Kopf. Morgen war auch noch ein Tag.
    Ein Mann kam an mir vorbei: Joseph Conner, Rechtsanwalt aus New York. Ich rief ihn an. Er stockte, kam zu mir herüber, blieb aber drei Schritte vor dem Wagen stehen. Misstrauisch suchte er die Dunkelheit zu durchdringen.
    »Haben Sie mir etwas ausrichten lassen, Mr. Conner?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Wer sind Sie überhaupt?«
    »Jerry Cotton aus New York, wenn Ihnen das was sagt!«
    »Es sagt mir

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