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0415 - Freunde aus einem fremden Universum

Titel: 0415 - Freunde aus einem fremden Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber dann verzichtete er darauf. Es gab keinen Trost für den Accalaurie, der im Gegenteil wieder darauf bestehen würde, sich für die Terraner zu opfern.
    Zehn Meter, bevor er die Tür zu seiner Kabine erreichte, lief ihm der Mausbiber über den Weg. Unter dem linken Arm trug er einflaches Paket, das er fest an sich drückte, als er Rhodan erblickte. „Hallo", sagte er und wollte sich vorbeidrücken.
    Rhodan hielt ihn fest. „Wo, treibst du dich wieder her um?"
    Er deutete auf das Paket, „Was hast du denn da?"
    Gucky schob den, geheimnisvollen Gegenstand hinter seinen Rücken. „Och ... überhaupt nichts, Perry."
    „Seit wann packt man nichts` so sorgfältig ein, Kleiner?"
    Das Paket war höchstens zwei Zentimeter dick, maß aber sonst etwa dreißig mal fünfzig Zentimeter. .„Frage., mich bitte nicht, sonst ver dirbst du mir den. Spaß. Hast du vielleicht Angst, ich hätte einen Komputer geklaut? Der paßt hier bestimmt nicht rein."
    Rhodan ließ sieh von der burschikosen Art nicht ablenken. „Raus mit der Sprache, Gucky, sonst muß ich nachsehen. Ich liebe keine Geheimnisse. Auch nicht zwi schen dir und mir."
    „Ich. auch nicht, wirklich nicht. In ein paar Stunden weißt du, was hier drin ist. Übrigens stammt es nicht aus dem Schiff. Ich habe es von der Erde mitgebracht. Schließlich denke ich weiter als die meisten Menschen.
    Nun, kann ich gehen?"
    Rhodan musterte ihn einige Sekunden mit forschenden Blicken, aber es gelang ihm nicht, den geringsten Gedankenfetzen Guckys zu empfangen. „Na, von mir aus zieh weiter. Und entschuldige meine natürliche Neu gier. Ich werde mich eines Tages für deine Standhaftigkeit revanchieren."
    „Das wäre aber hübsch", murmelte Gucky wenig überzeugt und drückte sich an Rhodan vorbei. In sicherer Entfernung blieb er stehen und sah zurück. „Übrigens ist heute Weih nachten", fügte er hinzu, und eine Sekunde später war er um die. Korridorbiegung verschwunden.
    Rhodan mußte sich eingestehen, daß er das fast vergessen hätte. Weihnachten! Auch im fünfund dreißigsten Jahrhundert hatte dieses Fest seine Bedeutung noch nicht verloren. Einige der alten Gebräuche waren allerdings naturbedingten Verhältnissen zum Opfer gefallen. So gab es zum Beispiel, auf der Erde noch den Weihnachtsbaum, aber nur einen einzigen für jede Stadt oder Ansiedlung. Er wurde auf einem öffentlichen Platz aufgestellt und konnte dort bewundert werden. Wer einen Baum zu Hause im Wohnzim mer haben wollte, mußte das Videogerät einschalten. Der speziell eingerichtete Weihnachtskanal zeigte den Baum drei Tage.
    Als Rhodan die Tür hinter sich verschlossen hatte, gingen seine Ge danken zurück ins zwanzigste Jahrhundert. Damals hatte es noch genug Tannenbäume in den irdischen Wäldern gegeben, wenn sich auch manche warnende Stimme erhoben hatte, wenn im Dezember das große Schlagen begann. Später ersetzten künstliche Bäume die ausgeraubten Forstungen. Aber sie waren nur ein Notbehelf. Genauso wie die ausgestrahlten Bilder auf dem Schirm des Videogerätes.: Heiliger Abend, und einige Kabinen weiter wartete ein intelligentes Lebewesen aus einem anderen Universum auf einen Tod.
    Rhodan setzte sich.
    Gab es denn wirklich keinen anderen Ausweg, als den Versuch zu unternehmen, ein Schiff der Accalauries zu stellen - oder wie immer man es nennen wollte? Seit fünf Tagen wurde das vergeblich versucht, warum sollte es ausgerechnet in den verbleibenden zwei Tagen gelingen?
    Vielleicht wäre es vernünftiger, Mspoerns Vorschlag noch einmal zu überdenken. Der Accalaurie konnte den Todessatelliten vielleicht wirklich vernichten, und sein Tod hätte einen Sinn.
    Nein!
    Rhodan wußte, daß er das niemals zulassen würde. Auch der Zweck, der die Mittel heiligte, besaß seine Grenzen.
    Wie weit ließen sie sich stecken? Es klopfte an die Tür. Rhodan ging und öffnete sie.
    Ras Tschubai stand auf dem Korridor. „Störe ich, Chef?"
    „Unsinn, Ras. Kommen Sie."
    Der Teleporter setzte sich in den Sessel. Er wartete, bis auch Rhodan Platz genommen hatte. „Ich wußte nicht, ob Sie schliefen Wirklich, es ist nicht so, wichtig... „ „Was ist, Ras?"
    „Heute ist Heiliger Abend... „Rhodan nickte. „Ich weiß. Teipler wird :jedem Be satzungsmitglied, ein Geschenk überreichen lassen. Wir haben daran gedacht; als wir auf Merkur warteten. Es ist so üblich in der Flotte. `„Natü rlich, es ist so üblich. Das war es schon immer. Aber ich mag nicht an Weihnachten denken, wenn ne - benan, jemand stirbt.

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