0415 - Freunde aus einem fremden Universum
es versucht."
„Ja, und wir leben noch. Weißt du, wieviel von uns starben?"
„Ihre Zahl ist nicht abzuschätzen, Es müssen sehr viele sein."
„Soll ihr Tod umsonst gewesen sein?
Falln Srp sah wieder auf den ovalen Bildschirm. „Du willst noch nicht zurückkeh ren, Shban?"
„Täten wir es, würden wir unserem Volk einen schlechten Dienst erweisen. Unsere bisherigen Begegnungen mit den Kugelschiffen zeigen eindeutig, daß wir es zwar mit vorsichtigen, aber keineswegs feindlich eingestellten Lebewesen zu tun haben. Sie kennen die Raumfahrt, und ihre Intelligenz ist der unserigen ebenbürtig. Vielleicht können sie uns helfen."
Diesmal protestierte Srp energischer. „Warum sollten sie das? Solange sie nicht in unserem und wir nicht in ihrem Universum gefahrlos leben können, kann niemand dem anderen etwas streitig machen wollen. Es gäbe keinen Grund für Feindseligkeiten."
„Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf, Srp. Es sollte schon allein das wissenschaftliche Interesse sein, das uns den echten Kontakt mit den Fremden wünschen läßt. Du weißt, daß wir ihre Funksendungen endlich empfangen und speichern können. Wir sind dabei, ihre Sprache zu erlernen. Sollte auch das unnötige Mühe gewesen sein? Und hast du die Empfehlung des Baumes vergessen? Sagte er nicht: Die letzte Erkenntnis ist alles, das Leben des Blattes nichts ... ?"
„Nichts habe ich vergessen, Shban, aber unsere Zeit ist abgelaufen. Wir sind schon zu lange unterwegs und sollten zurückkehren, um anderen wagemutigen Blättern die Bewährungsprobe zu ermöglichen. Wir haben viele Erkenntnisase auf dieser Reise in das fremde Universum gewonnen - nicht die letzten, zugegeben, aber viele und wertvolle. Zusammen mit den Forschungsergebnissen der anderen Schiffe ergibt sich ein Bild von der Struktur der Welt, das wir einzeln gar nicht übersehen können. Was wissen wir schon vom Aufbau der Universen? Was wissen wir von der Aufgabe der Galaxien, die wie Sandkörner in diesen Universen verstreut wurden? Haben wir das Geheimnis des Zeitstroms je restlos ergründen können? Nein. Aber das hat nichts damit zu tun, daß wir fristgemäß zu unserem Volk zu rückkehren müssen."
Mitare Shban deutete auf ein seltsam anzusehendes Instrument unter dem ovalen Bildschirm. „Die Frist ist noch nicht abgelau fen, Srp, da irrst du. Wir haben noch Zeit. Und wir werden sie nutzen..."
Ein Signal ertönte. Shban schaltete die Sprechanlage ein. Die Orterzentrale meldete sich. „Kommandant, wir haben Kontakt zum Schiff Ror Lkos. Es will die Su che gemeinsam mit uns fortsetzen. Wie lautet Ihr Befehl?"
„Wir warten hier auf Lkos."
Falln Srp erhob sich und ging zur Tür. Bevor er den Raum verließ, sagte er: „Wir müssen später noch einmal darüber sprechen, Mitare Shban." Der Kommandant des accalauri schen Schiffes gab ihm keine Antwort mehr.
Er ließ die Komputer den Kurs zur nächsten Sonne berechnen.
7.
Montag, der 24. Dezember 3432 Terra-Normal-Zeit Accutron Mspoern teilte Rhodan mit, daß seine Atemluft schlechter geworden sei und nur noch für zwei Tage reichte. Er stand nicht mehr vorn Bett auf und ließ sich die Speisen von Lobbyhuvos bringen. Noch einmal bat er eindringlich darum, nicht sinnlos hier sterben zu müssen, sondern durch seinen Tod der Mannschaft einen Dienst erweisen zu dürfen.
Rhodan lehnte das abermals ab. Über die Hyperantenne strahlte er erneut den Befehl aus, ein Schiff der Accalauries zu stellen und es solange festzuhalten, bis die KALUP eintraf. Da alle Versuche, durch Funk Kon - takt mit den Antimateriellen aufzunehmen, gescheitert waren, empfahl Rhodan neue Methoden. Er schlug vor, die Fremden durch Leuchtsignale auf sich aufmerksam zu machen und warnte gleichzeitig davor, den Eindruck eines Angriffs zu vermitteln.
Rhodan wußte selbst, wie vage seine Anordnung war.
Mit gemischten Gefühlen wartete er die Generalbestätigung der Relais-Stationen ab. Sein Tagesbefehl, wenn man es so nennen wollt, war weitergeleitet worden. Wenn die Kommandeure der Flotte nicht gerade schliefen, mußten sie jetzt handeln und ihre Anordnungen weitergeben. Es konnte nur noch Stunden dauern, bis das erste Schiff der Accalauries entdeckt wurde. „Übernehmen Sie jetzt", bat Rho dan den Kommandanten Reigon Teipler. „Ich bin in meiner Kabine.
Unterrichten Sie mich, wenn eine Kontaktmeldung eintrifft."
Er ließ sich Zeit, in seine Kabine zu gelangen. Einen Augenblick überlegte er, ob er Accutron Mspoern aufsuchen sollte,
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