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0418 - Kurier der Galaxis

Titel: 0418 - Kurier der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schoß.
    „Die Ladung, Patriarch. Jedes einzelne Stück. Wir haben etwas gegen Konterbande oder illegal eingeführte Waffen."
    „Ich habe keine Waffen", sagte Cascal, „höchstens die des Geistes, aber die sind ja bekanntlich immer etwas illegal. Darf ich Sie in die extra saubergemachten Laderäume geleiten?"
    „Ja."
    Die drei Freunde sahen sich an, und in den Blicken, die Pyrones selbstverständlich bemerkte, lag Einverständnis. Dieser kleine, fette Mann mit dem handtellergroßen Haarrest in der Schädelmitte, der wie seltenes Moos wirkte, war trotz seines dauernden Lächelns gefährlich, weil sich seine Klugheit hinter dieser Maske verbarg. Cascal zweifelte nicht eine Sekunde lang daran, daß er auch den Kalfaktoren bedingungslos ergeben war.
    „Ich habe von der Kombüse einen kleinen Umtrunk kommen lassen", sagte Cascal. „Ich bin überzeugt, daß Sie und Ihre Männer dies nicht als aktive Bestechung auffassen."
    Mit einem freundschaftlichen Lächeln erwiderte Pyrones: „Die Männer des Geheimen Kalkulationskommandos sind unbestechlich."
    „Eine Frage, Sir", mischte sich Hypern ein. Er überragte den Mann um ganze zehn Zentimeter.
    „Welche Geheimnisse kalkulieren Sie und Ihre Leute eigentlich? Ich meine - wegen des merkwürdigen Namens."
    „Diese und jene", sagte Pyrones freundlich. „Wir kalkulieren hauptsächlich, daß jeder von uns allen Geheimnisse hat, Diese aufzudecken ist unsere Pflicht"
    „Hihi", sagte Hypern unbewegten Gesichts, „mein kleines Geheimnis werden Sie niemals aufdecken."
    Einer der Männer aus Pyrones Begleitung fragte drohend: „Welches Geheimnis haben Sie?" Dyroff zuckte die Schultern und meinte beiläufig: „Kalkulieren Sie es doch!"
    Cascal hielt den Zeitpunkt für geeignet, den Dialog abzubrechen und den Schauplatz der Handlung in das Innere des Schiffes zu verlegen. Er deutete in die erleuchtete Polschleuse hinein und sagte halblaut: „Geheimer Kalkulator Pyrones! Ich bitte Sie, sich von der Harmlosigkeit meiner Ladung, meiner Leute und meines Schiffes zu überzeugen. Und von der Harmlosigkeit unserer Absichten. Ich nehme wenigstens an, daß auch der Gedanke an Profit harmlos ist."
    „Das", sagte Pyrones mit eitlem schmelzenden Lächeln, „wird sich. Zweifellos!" kommentierte Caresca.
    Die sieben Personen schwangen sich nacheinander in den Aufwärtsschacht des Antigravlifts und verließen ihn wieder auf der Ebene, in der die Zugänge zu den meisten Laderäumen lagen.
    Die Untersuchung begann.
     
    *
     
    Sie dauerte drei Stunden. Nachdem die Männer einen Drink eingenommen hatten, durchsuchten sie die Ladung. Sie kontrollierten anhand der Ladepapiere die einzelnen Kisten, machten sehr viele Stichproben und schienen genau zu wissen, wie man suchen mußte, um eingeschmuggelte Gegenstände zu entdecken. Natürlich fanden sie nichts.
    Pyrones kratzte sich inmitten seines schwarzen, runden Haarschopfes und Cascal sagte lächelnd zu ihm: „Ich habe lediglich die Anweisungen, genauer gesagt, die Wünsche von Masara Skatchis befolgt. Er hatte einen langen Katalog für Geräte, die für spezielle Untersuchungen im Rahmen seines Arbeitsgebietes zu verwenden sind. Alle diese Geheimgeräte wollte er. Ich mache mir, wenn ich etwas verkaufe, nicht unbedingt sämtliche Gedanken über den möglichen Verwendungszweck. Schließlich bin ich kein Rauschgifthändler!"
    „Nein", meinte Pyrones mit seinem Dauerlächeln, „das sind Sie sicher nicht. Fraglich bleibt, was Sie wirklich sind."
    Cascal meinte bedauernd: „In Wirklichkeit ein ziemlich armer Hund, der sich hier vom Geheimdienst verdächtigen lassen muß, obwohl er nichts anderes tat, als das, was alle Händler seit der Bronzezeit taten: Einkaufen und mit Gewinn verkaufen!"
    „Zunächst bin ich bereit, Ihnen au glauben", sagte Pyrones, während er lächelnd seinen Männern zusah, die unter Assistenz einiger Männer aus der Besatzung Kisten und Verpackungen öffneten und den Inhalt musterten. „Aber abschließende Gewißheit, was mit Ihnen und der Ladung geschieht, werden Sie erst bekommen, wenn der Erste Verweser Masara Skatchis an Bord gekommen ist und weitere Untersuchungen angestellt hat"
    „Das dauert Wochen!" rief Cascal lamentierend aus.
    „Stört es Sie?" erkundigte sich der Geheime Kalkulator.
    „Wesentlich", sagte Cascal. „Handeln ist Aktion.
    Hier zu liegen und zu warten, ist keineswegs Aktion, also auch kein Handel. Wir gewinnen nur, wenn wir schnell sind. Und das kann man von einem liegenden Schiff wohl kaum

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