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0418 - Kurier der Galaxis

Titel: 0418 - Kurier der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drei Männern anrückt, dann scheint es schwerwiegend zu sein. Und eilig. Sie hätten mich wenigstens noch frühstücken lassen sollen."
    Der andere lauschte eine Sekunde auf den Klang von Cascals tiefer, fast gelangweilt schleppender Stimme und antwortete: „Ihr Pech. Sie hätten den Toast etwas später holen sollen."
    Er musterte Joaquin Manuel Cascal lange und schweigend, als fürchte er, einen falschen Mann erwischt zu haben. Cascals tiefschwarzes Haar war von einem teuren Friseur hervorragend geschnitten, das Gesicht war gebräunt, und zwischen einem Netz von Falten blickten graue, merkwürdig fahl wirkende Augen den SolAb-Agenten durchdringend an.
    „Mein Pech, richtig. Aber, soviel mir bekannt ist, ist die SolAb-Zentrale irgendwo in der Kanalisation von Trade City, nicht auf einer Gleiterpiste. Haben wir es noch weit? Schließlich warte ich noch immer auf meinen Frühstückskaffee."
    „Sie werden", versicherte der Mann; der ihn angesprochen hatte, „Ihr Frühstück schon erhalten, Oberst. Warten Sie noch ...", er sah auf die Uhr, „neun Minuten. Es ist schon gedeckt." murmelte Cascal mit seiner sonoren Stimme.
    Der Gleiter bog nach einigen hundert Metern von der Piste ab, fuhr die Rampe eines Parkhauses hinunter und blieb mitten auf der vierzehnten Kurve einer anscheinend unendlichen Spirale stehen. Der Fahrer drückte auf einen Knopf am Armaturenbrett, und langsam schob sich eine der Betonwände zur Seite. Sie hatte sich noch nicht ganz geöffnet, als das Fahrzeug schon mit äußerster Kraft startete, herumgerissen wurde und mit einem Satz in die, Höhlung hineinschoß. Die imitierten Betonwände, aus Stahl bestehend, schoben sich wieder an den alten Platz, und im Schein der vier-Frontlichter wurde ein gerader Tunnel sichtbar, der schräg nach unten führte.
    „Ich hoffe", sagte Cascal sarkastisch, „daß Sie etwas gegen die Geruchsbelästigung getan haben.
    Schließlich gibt es in Trade City viele trübe Abwässer. Wie bringen Sie mich nach Terra?"
    Der Mann neben dem Fahrer antwortete augenblicklich: „Sie werden Ihre kostbare Nase nicht zu strapazieren brauchen. Wir bringen Sie auf dem normalen Weg nach Terra."
    Cascal nickte und sah durch die Scheiben nach draußen. Kahle Betonwände mit eingebauten Schießscharten zogen vorbei, aus denen die stumpfen Läufe von Projektoren drohten. Man sah noch deutlich die Oberfläche der Schalungsteile. Unter dem Fahrzeug war ein weißer, geriffelter Kunststoffbelag.
    „Ich werde also schwimmen müssen", überlegte Cascal laut.
    Die Männer lachten, als sie in das Hauptquartier der Solaren Abwehr kamen. Es war eine Anhäufung von Hohlräumen in Würfelform, die tief unterhalb Trade Citys in den gewachsenen Felsen geschnitten waren. Unmöglich zu orten, kaum jemals zu entdecken, energetisch unabhängig und hervorragend ausgerüstet.
    Die nächste Aktion lief genau in fünf Etappen von je zwanzig Minuten ab.
    Alles ging sehr schnell.
    Während sich Oberst Cascal an den gedeckten Frühstückstisch setzte, wurden ihm die kurzen Anweisungen übermittelt. Demnach sollte er sofort in das Hauptquartier der Solaren Abwehr nach Terrania City kommen. Dort würden Rhodan, Deighton, Bull und Tifflor ihn erwarten.
    Zwanzig Minuten später steckte Joak Cascal in einem Spezialbehälter: Es war eine Leichtmetallröhre von einem Meter Durchmesser, mit sämtlichen Überlebenseinrichtungen versehen und luftdicht, oder besser gesagt: raumfest, verschlossen. Das kaiserliche Siegel würde jede Untersuchung verhindern.
    Ein Transmitter begann zu arbeiten.
    Cascal wurde abgestrahlt und rematerialisierte, ohne daß er es merkte, im Gegentransmitter. Von dort, wo ihn Roboter in Empfang nahmen, wurde er blitzschnell in einen der Riesencontainer gebracht, und ganz in der Nähe der kleinen Testöffnung an einer der Seitenwände verstaut. Cascal schaltete, als das Bild dunkel wurde, den kleinen Bildschirm ab und wartete weiter. Der Container, der jetzt auf den Weg zum Versandtransmitter gebracht wurde, war fünfzehnhundert zu dreihundert Meter groß.
    Zwanzig Minuten später rematerialisierte der Großcontainer im Transmitter der Gegenwartsschwelle, ging durch die Temporalstraße und blieb auf dem Verteilertransmitter in der Nähe des Merkur liegen.
    Ohne es zu merken, war Cascal um dreihundert Sekunden in die Zukunft versetzt worden - und ins Solsystem.
    Männer in dunklen Uniformen rissen den Testeingang des Transmitters auf, entdeckten die Leichtmetallröhre und entfernten nach einer

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