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Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Titel: Die Vergessenen. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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Prolog
    Mittwoch, 16. April
    Bergküttelsbach im Odenwald
     
    Seine Hände zitterten vor Aufregung. Er ordnete seine Unterlagen und blickte aus dem Fenster. Der Regenschauer, der vor wenigen Minuten so verspielt begonnen hatte, wurde mehr und mehr zu einer dichten Wand aus Wasser. Es war dunkel, annähernd so dunkel, als wäre es bereits mitten in der Nacht. Er sah auf seine Armbanduhr.
    17.08 Uhr.
    Jonathan atmete ein. Er war sich sicher, dass er auf etwas Großes gestoßen war. Das könnte der Durchbruch sein, auf den er seit Wochen hingearbeitet hatte. Sechs Stunden hatte das Interview gedauert. Er packte den Papierstapel zurück zum Laptop in seine Aktentasche. Kurz darauf kam die Wirtin an seinen Tisch und er bezahlte.
    Als Jonathan vor die Tür trat, hob ihn eine Windböe einen Schritt zur Seite. Blätter und Äste flogen ihm um die Ohren. Er öffnete seinen Mantel, schob die Tasche mit den Unterlagen darunter und überquerte die Straße. Die Sicht war so schlecht, dass er beinahe gegen einen schwarzen Geländewagen gestoßen wäre, der direkt vor seinem Auto geparkt am Straßenrand stand. Im Vorbeigehen bemerkte er, dass ein Mann auf dem Fahrersitz saß.
     
    Auf der schmalen Serpentinenstraße fuhr Jonathan nicht schneller als fünfzig Stundenkilometer. Im Lichtkegel der Scheinwerfer konnte er gerade einmal dreißig Meter weit sehen.
    Hinter einer Kurve musste er abrupt bremsen, denn fast hätte er einen Baumstamm gerammt, der ihm auf seiner Fahrbahnseite den Weg versperrte. Im Moment des Schreckens vergaß Jonathan, die Kupplung zu treten, und würgte den Motor ab. Behutsam startete er den Wagen erneut und manövrierte langsam auf die Gegenfahrbahn, um das Hindernis herum. Erst jetzt bemerkte er, dass der schwarze Geländewagen ihm mit nur wenigen Metern Abstand folgte. Ohne Licht.
    Jonathan warf erneut einen Blick in den Rückspiegel, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht getäuscht hatte. Das Fahrzeug hinter ihm wurde nur schwach von den Rücklichtern seines eigenen Autos angestrahlt.
    Jonathan hörte noch, wie der Motor des anderen Wagens aufheulte, dann wurde sein Oberkörper durch den Aufprall der Kotflügel beider Fahrzeuge nach vorn geschleudert.
    »Warum macht der das?«, Jonathan hatte keine Gelegenheit, weiter darüber nachzudenken, erneut prallte Blech auf Blech. Sein Wagen schlug nach rechts aus, er riss am Lenkrad. Nur mühsam konnte er ihn zurück auf die Spur bringen.
    Im Sekundentakt starrte er abwechselnd in den Rückspiegel und auf die Straße. In der Dunkelheit machte er einige Meter vor sich eine Kurve aus. Er beschleunigte, woraufhin sein Verfolger im Rückspiegel aus dem Sichtkegel der Lichter verschwand.
    Bevor er sich in die Kurve legte, hörte er, wie hinter ihm der Motor des anderen Autos erneut aufheulte. Diesmal sah er nicht zurück und konzentrierte sich auf die Fahrbahn.
    Sein Verfolger rammte ihn in dem Moment, als er in der Kurve abbremsen wollte. Jonathans Wagen brach aus und rutschte, mit dem Heck voran, von der Straße. Dann drehte er sich einmal um die eigene Achse und glitt währenddessen einen Abhang hinunter.
    Jonathan riss den Mund zum Schrei auf, brachte aber keinen Ton heraus. Wie aus dem Nichts tauchte Ast um Ast im Scheinwerferlicht auf. Sie hämmerten gegen die Windschutzscheibe und mit jedem Schlag schoss ihm derselbe Gedanke durch den Kopf: »Es ist vorbei!«
    Hilflos zerrte er am Lenkrad, nach links und nach rechts. Dann gab Jonathan auf und sein Wagen krachte frontal auf einen Baum.
     
    Es dauerte einen Moment, bis Jonathan wieder zu sich kam. Dann erinnerte er sich, was passiert war. Die Welt um ihn herum nahm er verschwommen wahr und er konnte seinen rechten Arm nur unter Schmerzen bewegen. Er befühlte seinen Körper. Als er seine Hand hob, sah er, dass die Finger blutverschmiert waren.
    In dem Moment hörte er draußen vor dem Wagen Schritte. Jonathan drehte seinen Kopf Millimeter um Millimeter, so weit es ihm möglich war. Im Seitenspiegel tauchten die schwarzen Umrisse einer Person auf, die langsam durch den Regen auf seinen Wagen zuschritt.
    Ihr Gesicht war nicht zu erkennen. Aus seinem Blickwinkel nahm Jonathan den Kopf als eine riesige schwarze Kugel wahr, ohne jegliche Konturen.
    »Hilfe«, keuchte er.
    Als die Tür seines Wagens aufgerissen wurde, öffnete er seine Augen.
    Nur schwerlich konnte er den Kopf der Person im Blick behalten, er musste sich konzentrieren. Denn dort, wo eigentlich ein Gesicht zu erkennen hätte sein sollen, war nur

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