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042 - Invasion der Käfer

042 - Invasion der Käfer

Titel: 042 - Invasion der Käfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter T. Lawrence
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Dhan in Kairo. Viele Käfer. Warum? Große Hitze und Durst. Sind in sie hineingestiegen. Prüfen. Muß etwas mit König zu tun haben. Weiß nicht - sterben - (unleserlich) - es nicht gewollt - (unleserlich) - Ray sagen - ich sehr gel … (unleserlich)
     

     

„Harry!“ schrie ich mit letzter Kraft, versuchte meinen gewichtigen Freund in die Höhe zu zerren. „Harry, verdammt, mach die Augen auf! Ich bin’s, Ray! Los, streng dich an! Du mußt es nur wollen.“
    Die Lider kamen hoch, als wären sie aus Blei. Doch die Pupillen waren nach oben gedreht.
    „Sieh mich an!“ brüllte ich ihm ins Ohr.
    Der Blick wurde klarer, ruhte schließlich in meinem Gesicht. Ich würgte mir ein Lächeln ab.
    „So ist es gut, Harry. Los, du mußt jetzt versuchen aufzustehen. Ich bin allein zu schwach, um dich zu tragen. Wir müssen es irgendwie schaffen.“
    Harry sah mich beschwörend an.
    „Nicht zusammenreißen …“, flüsterte er. „Dadurch bekommt er unsere Kraft. Zapft alles ab, dieses Schwein.“
    Meine Güte, was mußte Harry mitgemacht haben! Er hatte den Verstand verloren.
    „Es ist vorbei“, sagte ich ruhig. „Sie brauchen unsere Kraft nicht mehr, Harry. Teuchma Thsal und die Sklavin leben. Sie haben sich zurückgebildet …“
    „Zurückgebildet …“, flüsterte Harry. Die Augen fielen ihm wieder zu.
    Verzweifelt kroch ich zu Newman hinüber. Aber dem alten Mann war nicht mehr zu helfen. Glasig starrte er die Augen des Käfers an. Ein Blick ohne jegliches Leben. Der Professor war tot. Ich hob den Kopf, das böse Funkeln der Augen drohte meinen letzten Rest von Energie zu lähmen.
    Mühsam riß ich mich los, starrte zum leeren Sarkophag hinüber. Warum konnten diese Augen gleichzeitig geben und nehmen? Bei Harry und Newman nahmen sie die Energie und lenkten sie tausendfach verstärkt auf die Mumie des toten Königs. Langsam, unendlich langsam durchflossen die Gedanken mein Hirn. Die Lösung! Herrgott, warum funktionierten die kleinen grauen Zellen nicht so, wie ich es wollte! Die Lösung lag greifbar nahe. Ich spürte es. Plötzlich fiel mir ein, daß ich sie schon kannte, daß ich eben darüber nachgedacht und sie wieder vergessen hatte.
    Ich starrte Harry an, den Professor. An was hatte ich eben gedacht? Gelenkt von Harry zum König. Gelenkt! Gelenkt! Mein Gott, das war das Wort! Ich durfte es nicht mehr vergessen. Die Kraft wurde von Harry zum König gelenkt. Von einem Winkel zum anderen. Ich sah zur Tür. Der Käfer auf dem Podest, Harry darunter, und die Tür bildeten eine gerade Linie. Fünfundvierzig Grad abgewinkelt von dieser Linie stand der Sarkophag.
    Ich kroch hinüber. Wie ein Wurm. Die Stufen hinunter, über die Steinplatten auf den Sarkophag zu. Minuten wurden zur Ewigkeit, Meter zu Meilen. Dann wuchs der goldene, schmale Sarg vor mir aus dem Boden. Ich starrte dem Käfer in seine rötlich schimmernden Augen. Aber nun hatte sich die Farbe geändert. Ein klares grünliches Leuchten lag in ihnen. Und es waren gütige Augen, die meinen Blick erwiderten. Ich helfe dir, schienen sie zu sagen, aber dazu brauche ich Kraft. Und ich habe keine mehr.
    „Harry …“, krächzte ich. „Reiß dich zusammen! Sieh mich an! Ich brauche ein bißchen Energie von dir. Dann tauschen wir. Ich schleppe dich her und gebe meine Kraft her. Hin und her müßten wir eine Steigerung erreichen. Hörst du mich, Harry? Verstehst du, was ich gesagt habe?“
    Harry rührte sich nicht. Ich blickte die Augen vor mir an. Ein bißchen, flehte ich. Nichts. Ich mußte noch einmal zurück. Wieder vergingen Ewigkeiten. Unterwegs mußte ich eine Pause einlegen, blieb keuchend liegen, kroch dann weiter. Fünf Meter noch. Schließlich lag ich ausgepumpt neben ihm, rüttelte ihn wach, schrie ihm ins Ohr.
    Wie ich ihn zum Sarkophag schleppte, wußte ich nicht. Stunden mußten vergangen sein, bis er aufrecht dasaß und mit verschleiertem Blick den Käfer anstierte. Er verstand nichts, begriff nicht. Ich zog einen Zettel aus der Brusttasche, kritzelte ein paar Zeilen für ihn darauf, machte mich zum vierten Mal auf den endlosen Weg. Die letzte Chance, hämmerte es in meinem Kopf. Du mußt es schaffen. Wenn er dir nicht mehr seine Kraft geben kann, dann mußt du ihm deine geben. Einer muß hier lebend herauskommen. Er kann andere holen, die uns wieder zusammenflicken.
    Nicht mehr weit! Harry würde aufgeladen werden wie eine Batterie. Er würde den Zettel lesen und Bescheid wissen. Zwei Meter noch, dann lag ich neben Newman. Zwei

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