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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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an Danny herantrat. »Ich muß abdrücken, wenn Sie versuchen, mich ‘reinzulegen.«
    Er setzte die Mündung des schweren Fünfundvierzigers kurzerhand auf Dannys Magen. Mit der Linken schob er den nicht zugeknöpften Mantel auseinander und fischte Dannys Karte mit dem Lichtbild und dem durchsichtigen Überzug aus der Rocktasche.
    Der Sergeant war ein alter, routinierter Cop. Das merkte Danny sofort, als der Sergeant mit dem Ausweis zwei Schritte zurücktrat und seinen Fünfundvierziger mit der Rechten, den Ausweis mit der Linken gleich weit hochhob, so daß er das Dokument und den Polizeirevolver im Blickfeld hatte. Aber gleich darauf ließ er beides wieder sinken.
    »Ach so«, sagte er. »Na, ich nehme an, Sie werden eine Erklärung für das da haben…« Er zeigte auf den Toten, sah die Leiche einen Augenblick nachdenklich an und fuhr dann fort: »Aber sparen Sie sich alles für die Leute von der Mordabteilung. Mit Leichen haben wir nichts zu tun. Gott sei Dank.«
    Er gab Danny den Ausweis zurück.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich eine Zigarette rauche?« erkundigte sich Danny. Er konnte seiner Nervosität nicht mehr Herr werden. Der Sergeant erhob keine Einwände. Erleichtert suchte Danny die Packung mit den Chesterfield.
    Bis zum Eintreffen einer Mordkommission von der Mordabteilung Manhattan West vergingen ungefähr zehn Minuten. Danny Blancher kamen sie länger als eine Stunde vor. Von irgendwoher hatte man zwar mehr Cops herbeibeordert, um die Neugierigen weit genug von der Leiche abdrängen zu können, aber Danny spürte die Blicke der Leute auf sich, als ob er ein Aussätziger wäre. Dazu kam seine Nervosität, die er verzweifelt zu beherrschen suchte, die sich aber doch in seinen fahrigen Bewegungen ausdrückte.
    Endlich war die Mordkommission da mit einem Stab von zehn oder zwölf Leuten. Für die ersten Minuten kam sich Danny völlig überflüssig vor. Niemand schien sich um ihn zu kümmern. Aber er bemerkte, daß der Sergeant ihn nicht aus den Augen ließ. Bis schließlich ein untersetzter, beleibter Mann von fast fünfzig Jahren an ihn herantrat, den Hut ein wenig in das fleischige Genick schob und ihn aus kleinen, hellwachen Augen streng musterte.
    »Ich Bin Detektiv-Lieutenant Haie«, sagte der Dicke nach einer Weile. »Ich leite die Zweite Kommission der Mordabteilung Manhattan West. Wie heißen Sie?«
    »Blancher. Danny Blancher. Ich bin Privatdetektiv. Hier ist mein Ausweis.« Danny zog die Karte hervor, die sich der uniformierte Sergeant bereits angesehen hatte. Er reichte sie dem beleibten Lieutenant, der sie flüchtig prüfte und dann an einen seiner Mitarbeiter weitergab. Danny runzelte die Stirn. Haie bemerkte es und sagte:
    »Sie kriegen Ihre Lizenz zurück, sobald wir sie überprüft haben. Dazu sind wir verpflichtet. Nun erzählen Sie mal, was eigentlich los war.«
    Danny strich sich über die Stirn. Er dachte einen Augenblick nach, kramte seine Zigaretten hervor und hielt sie dem Lieutenant hin. Haie schüttelte schweigend den Kqpf. Danny steckte sich eine an, sog den Rauch tief ein und begann zu sprechen:
    »Haben Sie schon gesehen, wer das ist, Lieutenant? Nein? Es ist Johnny Miller. Er wird vom FBI gesucht. Wenn ich mich nicht irre, ist auf seine Ergreifung sogar eine Belohnung ausgesetzt. Dreitausend Dollar, glaube ich. Also kurz und gut: ich bekam einen Tip, daß Miller heute abend mit diesem Zug nach New York kommen würde.«
    Danny zeigte mit dem Daumen über die Schulter auf den silberglänzenden Leichtmetallzug, der noch immer auf dem Gleis stand, während sich das Reinigungspersonal durch die Abteile arbeitete.
    »Wer gab Ihnen den Tip?« fragte der Lieutenant.
    Danny lächelte schüchtern.
    »Das möchte ich lieber für mich behalten, Sir. Sie wissen ja, wie das so ist. Ich bin genau wie die Polizei auf ein paar Quellen angewiesen, die sofort versiegen würden, wenn man sie jemals irgendwo erwähnte.«
    Haie nickte schweigend. Aus der stummen Kopfbewegung ging nicht hervor, ob er Blanchers Zurückhaltung in diesem Punkte billigte oder nicht. Danny fuhr fort:
    »Ich hatte mich da hinter die Gepäckkarre gestellt. Sie steht ziemlich weit vorn, und es mußten also alle Leute, die aus dem Zuge ausstiegen, an mir vorbei. Außerdem bot die Karre eine kleine Deckung.«
    »Warum haben Sie es nicht der Polizei überlassen, Miller abzufangen?«
    »Aus zwei Gründen, Lieutenant: Einmal wußte ich ja nicht, ob meine Information zuverlässig war. Wenn Miller nicht gekommen wäre,

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