Meine sechs Inseln
Sich
wohlfühlen in seiner Haut — Wie geht das, werden Sie sich fragen. Und der
Realität Stress nicht tagtäglich gegenüber stehen zu müssen.
Was ist
überhaupt Stress?
Stress ist
ein geniales Überlebensprogramm! Ohne Stressprogramm hätten wir als Menschen
nicht überleben können.
Wie das
werden Sie sich fragen. Der Mensch ist doch allen anderen Lebewesen überlegen.
Ja und nein.
Blicken wir
viele Tausende von Jahren zurück. Die Menschen lebten als Jäger und Sammler und
hatten die gleiche Aufgabe wie wir heute: die Kinder zu erziehen und sie auf
das zukünftige Leben vorzubereiten.
Das sind
aber auch schon die einzigen Parallelen, die es zum Jäger und Sammler gibt.
Aber nicht nur das: es gibt auch einen entscheidenden Unterschied. Der Jäger
und Sammler hatte nur die Hälfte des Denkvermögens, die wie heute haben. Unsere
Gehirnmasse ist heute doppelt so groß wie des Jägers und Sammlers. Wir haben
mächtig aufgerüstet, um das immer kompliziertere Leben meistern zu können.
Und was hat
das mit Stress zu tun? Ganz viel.
Wie stellen
Sie sich die Jagd eines Jägers und Sammlers vor unter der Berücksichtigung, dass
er „nur“ die Hälfte der Hirnmasse hatte, die wir heute zur Verfügung haben?
Kleine Tiere
— kein Problem. Große Tiere — großes Problem? Ja.
Die Zeit, um
die es geht, liegt weit vor der Eisenzeit, also keine Speere oder andere
Waffen.
Und dann
kommt der Säbelzahntiger. Welche Chancen hat unser Jäger und Sammler?
Gar keine.
Für den Säbelzahntiger war er zu schwach und zu langsam. Der Säbelzahntiger
hätte jedes Aufeinandertreffen für sich entscheiden können. Warum war das so?
Sein Gehirn
war um die Hälfte kleiner als unser Gehirn heute. Waffen oder raffinierte
Jagdmethoden waren ihm fremd. Wir haben unser Gehirn mächtig aufgerüstet und
das erlaubt komplizierte Denkleistungen in vielfacher Hinsicht. All das stand
dem Jäger und Sammler nicht zur Verfügung. Also keine Möglichkeiten, die Stärke
und Schnelligkeit des Säbelzahntigers auszugleichen.
Der
Säbelzahntiger war dem Jäger und Sammler in jeder Hinsicht überlegen.
Das
Überleben der Jäger und Sammler und der damit der gesamten Menschheit wäre
gefährdet gewesen, wenn nicht.
Ja, wenn
nicht „Mutter Natur“ ein Einsehen gehabt hätte mit der Feststellung: „So geht
das nicht“ und in ihrer „Handtasche des Lebens“ fand Mutter Natur das
Stressprogramm.
Das geniale
Stressprogramm!
Auch wenn
Sie jetzt protestieren, es ist genial. Denn genau dieses Stressprogramm machte
das Überleben der Menschheit erst möglich.
Schauen wir
uns das Programm einmal näher an.
Wie
funktioniert das?
Für unsere
Tätigkeiten, die wir den lieben langen Tag ausführen, brauchen wir Energie.
Sie, die Kinder und ich.
Die Organe
brauchen Energie, unser Gehirn, unser Verdauungssystem, unser Immunsystem,
unser Herz-Kreislaufsystem, und unsere Sexualorgane. Alles braucht Energie. Das
Kleinhirn, das älteste Teil des Gehirn, managt die gewaltige Steuerungsaufgabe,
denn darum kann sich unser Großhirn nicht auch noch kümmern.
Diese
Energie wird bei Stress völlig anders verteilt, getreu dem Motto: alles für das
Überleben!
Diese
Energie landet in Arme und Beine: bereit zur Flucht und zum Kampf. Meistens kam
Flucht dabei heraus und so erfolgreich, das die Menschheit überlebt hat, Sie
und ich und viele Andere auch.
Aber woher
kommt diese riesige Energiemenge in so kurzer Zeit, sozusagen in
IMull-Komma-Nix werden Sie sich fragen.
Eine gute
Frage und wie lautet die Antwort? Das ist genau das geniale an diesem Programm!
Die großen Organsysteme, die für das Überleben nicht unbedingt notwendig sind,
gehen auf Stand by.
Die Frage
ist doch: Worum geht es?
Es geht um
das Überleben in der nächsten halben Stunde. Worauf kann der Jäger und Sammler
verzichten?
Braucht der
Jäger und Sammler in dieser Situation das Verdauungssystems? Nein.
Braucht er
das Großhirn? Nein.
Braucht er
alle Teile des Immunsystems? Nein.
Braucht er
die Sexualorgane? Nicht wirklich.
Sie
verbrauchen nun keine Energie und diese Energie steht nun für ein bestimmtes
Zeitfenster dem Jäger und Sammler zur Verfügung für Flucht oder Kampf.
Diese
Energiemenge wird mit dem Herz-Kreislaufsystem in Arme und Beine verschoben und
nun ist der Jäger manchmal schneller als der Säbelzahntiger.
Das
Überleben der
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