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0425 - Das Mädchen und die Todesperlen

0425 - Das Mädchen und die Todesperlen

Titel: 0425 - Das Mädchen und die Todesperlen Kostenlos Bücher Online Lesen
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jetzt ein Verbrechen abrollen würde; und aus sicherer Entfernung wollte er Augenzeuge sein. Denn vielleicht fiel dabei etwas für ihn ab. Vorsichtig wie eine Hyäne, die auf die von den anderen verschmähten Reste wartet, umrundete Dardano das Haus.
    Es war ein Prachtbau mit großer Terrasse.
    Eine Minute später wagte sich Dardano zu einem der Fenster im Parterre. Durch eine weitmaschige Gardine konnte er in einen großen, hell erleuchteten Raum blicken. Es war ein mit lederbespannten Möbeln eingerichtetes Arbeitszimmer.
    Vor einem geöffneten Wandsafe stand der kleinere der beiden Pistolenmänner. In der Linken hielt er einen hellen Leinenbeutel, in den er den Inhalt des Safes stopfte.
    Dardano sah mehrere Bündel Dollarnoten und eine Schmuckschatulle.
    Der Bullige hielt einen schlanken, haarigen Mann in Schach, der mit bleichem Gesicht am Schreibtisch lehnte und unverwandt auf die schwere Pistole starrte, deren Schalldämpfermündung auf seine Brust gerichtet war.
    Dardanos Blicke saugten sich an den Gesichtern der beiden Verbrecher fest.
    Schmal, fast zart, von makellosem Teint, mit großen grauen Augen und blassem Mund war das des Kleineren. Der Bullige dagegen hatte den Schädel eines Schwergewichtsboxers, braunrote unreine Haut, ein stoppeliges Amboßkinn und tiefschwarze Augen. Er schien nervös zu sein und nagte ungeduldig an der Oberlippe.
    Jetzt war der Safe leer. Der Schmale drehte sich um und nickte seinem Komplicen zu. Das folgende geschah mit lautloser Schnelligkeit.
    Wie ein Panther stürzte sich der Bullige auf den Grauhaarigen. Die Faust mit der Waffe flog empor. Entsetzt riß der Bedrohte die Arme hoch. Aber die Abwehr kam zu spät.
    Die Pisfole traf den Schädel mit der Wucht einer Keule. Der Mann brach zusammen, fiel mit dem Oberkörper auf den Schreibtisch, rutschte ab, riß eine Tischlampe mit sich und glitt dann neben dem Schreibtisch auf den Boden.
    Dardano hatte genug gesehen. Er machte kehrt und rannte, so schnell er konnte, durch den Garten zurück. Die Wermutflasche ging dabei verloren, aber das kümmerte den Tramp nicht. Er ahnte seine Chance, und obwohl er ein unkalkulierbares Risiko einging, zögerte er nicht eine Sekunde. Als die beiden Verbrecher durch die Gartenpforte stürmten, saß er bereits wieder im Laderaum des Trucks und versuchte, seinen jagenden Puls zu beruhigen.
    Die Türen knallten zu. Der Motor brummte auf. Die Ladefläche unter Dardano begann zu vibrieren.
    Der Tramp wartete fast zwei Minuten, bevor er einen Blick durch das kleine Fenster wagte.
    Die Instrumentenskala am Armaturenbrett glühte in rotgelbem Licht. Die beiden Gangster starrten durch die Windschutzscheibe, die von den Wischern freigehalten wurde.
    Die Fahrt endete dort, wo sie begonnen hatte.
    Es war jetzt völlig dunkel.
    Dardano wartete, bis die beiden ausgestiegen waren und von der Finsternis verschluckt wurden. Eine Minute später schlüpfte er ins Freie. Er versuchte, sich zu orientieren und sah einen verwilderten Garten, der die kurze sandige Einfahrt umschloß. Weiter hinten stand ein Haus. Groß, düster, wuchtig, alt.
    In der Nähe der Eingangstür versteckte sich Dardano hinter einem Strauch.
    Der Regen ließ allmählich nach, hörte schließlich ganz auf.
    Dardano hatte etwa zwanzig Minuten hinter dem Strauch gehockt, als er plötzlich in seiner Nähe ein Geräusch vernahm. Er hielt den Atem an, fühlte, wie sich seine Nackenhaare sträubten, und tastete nach dem kurzen Totschläger, der in seifier rechten Hosentasche steckte.
    Das Geräusch kam näher. Es waren leise Schritte. Jemand trat vorsichtig auf das nasse Unkraut. Dann machten die Schritte halt. Im gleichen Moment riß die Wolkendecke über der Bronx auf, und der Mond überschüttete den Stadtteil mit silbrigem Licht.
    Der Tramp sah die Gestalt. Sie war nur ein paar Yard von ihm entfernt, starrte zum Haus und blieb völlig reglos. Es war der eine der beiden Gangster, der kleinere, der den Safe ausgeräumt hatte.
    Dardano begann vor Angst zu schwitzen.
    Verteufeltes Glück hatte er gehabt. Der Bursche war offensichtlich als Wache im Garten geblieben und hatte irgendwo unter den Bäumen gestanden. Es war fast ein Wunder, daß ihn der Kerl nicht bemerkt hatte. Nur der Dunkelheit und dem Regen war es zu danken.
    An der Haustür entstand ein Geräusch.
    Dardano kauerte sich noch tiefer zusammen.
    Die Tür wurde geöffnet, zugeklappt und abgeschlossen. Der Bullige kam zurück.
    »Alles okay?« fragte eine halblaute, überraschend helle

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