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0427 - Die Knochen-Küste

0427 - Die Knochen-Küste

Titel: 0427 - Die Knochen-Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jedenfalls mit ihm so tief in der Strandhöhle verschwunden, daß Jane ihn nicht entdeckte. Zudem trug sie keine Lampe bei sich, mit der sie hätte hineinleuchten können.
    Aber sie spürte etwas.
    Es war ein Gefühl, das sie erst in neuerer Zeit kennengelernt hatte. Eine innere Warnung, zu vergleichen mit zahlreichen Informationen, die von einem Computer abgegeben wurden, ihr Ziel zwar erreichten, aber nicht so geordnet werden konnten, daß ein klares Bild entstand.
    Manchmal glaubte sie auch, daß eine andere Kraft oder Macht versuchte, mit ihr Verbindung aufzunehmen. Waren es ihre Feinde, waren es andere Wesen?
    Jane konnte es nicht sagen.
    »Sehen Sie etwas?« Die Stimme des Jungen klang dünn. Jane hörte, wie er sich hinter ihr bewegte.
    »Nein, es ist zu dunkel«, erwiderte sie, ohne sich umzudrehen. »Aber tu mir einen Gefallen und bleib hinter mir.«
    »Ja, klar…«
    Jane Collins schob sich vor. Der Sand war kalt, auch feucht und an manchen Stellen klebrig. Dagegen spürte sie im Hals eine gewisse Trockenheit, die ihre Kehle förmlich ausgedörrt hatte. Noch eine Schrittlänge trennte sie vom Eingang der Höhle. Ihr Gesicht hatte einen gespannten Ausdruck angenommen, während sich ihr Inneres gleichzeitig gegen eine für sie noch nicht sichtbare Gefahr aufbäumte.
    Da lauerte etwas.
    Und sie hörte die Stimme.
    Ein böse klingendes Flüstern drang plötzlich aus dem finsteren Loch des Höhleneingangs. Sie hatte sich nicht getäuscht, denn die Stimme des oder der Unbekannten wiederholte die Worte einige Male.
    »Hexe!« klang es, »du verdammte Hexe. Du bist eine Verräterin. Du hast uns verraten. Wir vergessen es nie… nie!« Den wiederholt gesprochenen Worten folgte ein hartes Lachen.
    Jane sah noch immer nichts. Auch der Knochen wurde nicht in den für sie sichtbaren Bereich des Höhlengangs geschoben, aber sie ahnte plötzlich, daß hinter dem Fund mehr steckte, als es zunächst den Anschein gehabt hatte. Deshalb traute sie sich auch nicht, den Arm in die Höhle zu strecken.
    »Du kannst nicht entkommen, du wirst vernichtet. Wir werden dich holen. Wir sind dir auf der Spur, wir haben dich verflucht. Du, Jane Collins, wirst deines Lebens nicht mehr froh. Wo du auch hingehen und dich verstecken willst, wirst du Unglück bringen. Du hast das Kloster verlassen, dein Schutz ist weg, jetzt bist du mit einem Fluch beladenes Freiwild, das schwören wir dir. Alles wird sich verändern, dein Leben, deine Nähe soll Unglück bringen. Wie jetzt!«
    Jane begriff nicht so recht, was die Stimme mit ihrer letzten Bemerkung gemeint hatte.
    Bis sie das Keuchen hinter sich hörte.
    Auf den Knien drehte sich Jane Collins herum. Sie sah noch den Schatten, bekam feine Sandkörner gegen die Wangen geschleudert, und einen Moment später traf sie der Hieb.
    Ihr Kopf schien zu zerplatzen. Sie sah plötzlich bunte Sterne explodieren, so daß die Dunkelheit über sie fiel wie ein Sack, der sie mit in eine bodenlose Tiefe riß.
    Jane fiel seitlich in den Sand und blieb liegen. Aus der Wunde an ihrer Schläfe sickerte Blut.
    Neben ihr aber kniete Matthias. In seinen Augen hatte sich ein böser harter Blick festgesetzt. Die Finger seiner rechten Hand umschlossen den Stein, mit dem er die ehemalige Hexe Jane Collins niedergeschlagen hatte…
    ***
    Seaford!
    Ein kleiner Ort an der Südküste Englands. Nur Insidern bekannt, was die Bewohner von Seaford überhaupt nicht störte, denn die Touristen sollten in Brighton oder anderen Orten bleiben, um sich dort zu vergnügen. In Seaford jedenfalls setzte man auf Ruhe, Erholung und Entspannung. Deshalb waren nur wenige kleine Hotels errichtet worden. Die meisten Gäste kamen in Privatquartieren unter.
    Saubere Straßen, saubere Häuser, viel Grün, ein winziger Hafen, ansonsten die flache Weite einer Küstenlandschaft.
    Ich war gut durchgekommen. Um diese Zeit fuhren kaum Touristen in Richtung Südküste.
    Bei Newhaven, auch schon am Meer liegend, mußte ich abbiegen und fuhr eine schmale Küstenstraße entlang, die das Meer ebenso begleitete wie die durch den grauen Tag fliegenden Möwen.
    Seaford empfing mich so herrlich ruhig. Die Luft schmeckte würzig. Da hätte es sich gelohnt, acht Nasenlöcher zu haben, um tief durchatmen zu können. Die Straßen im Ort waren schmal, auch kurvig und umschlossen oft genug niedrige Häuserblocks wie Inseln.
    Viele Häuser besaßen zwei Gärten. An der Vorder- und der Rückseite schlossen sie sich an. Eingefriedet wurden sie oft genug von weißen Zäunen

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