Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
»Aber Sie sollten bedenken, daß ich nicht Ihr Feind bin. Ich war es nie.«
    »Aber mein Freund sind Sie auch nicht. Kommen Sie zur Sache.«
    »Wissen Sie, welches der Amulette Ihres ist?«
    Cascal hob die Brauen. »Ich verstehe nicht.«
    Nicole hob die Hand. »Wissen Sie überhaupt etwas darüber?«
    »Was geht es Sie an?«
    »Also nichts«, sagte Nicole. »Zamorra und mir ging es bei Zamorras gutem Stück anfangs ebenso. Er erbte ein Château in Frankreich, und das Amulett war praktisch eine Beigabe. Dieses Amulett ist das letzte von sieben, die der Zauberer Merlin vor langer Zeit schuf. Eines ist stärker und besser als das andere. Es wäre interessant zu erfahren, welcher der sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana Ihrer ist, Ombre.«
    »Merlin ist eine Sagengestalt«, sagte Cascal. »Sohn des Teufels, Berater des Königs Artus. Aber er ist keine wirklich existierende Gestalt. Was Sie mir da erzählen, ist doch Mumpitz.«
    »Und das, was Sie mit dem Amulett erlebt haben?« warf Zamorra ein. »Ist das auch Mumpitz?«
    Cascal schwieg.
    »Ombre, durch das Amulett sind Sie in Ereignisse geraten, die Sie vermutlich nicht so einfach begreifen können. Ganz anderen Leuten ist das schon schwer gefallen.« Er blinzelte Nicole zu, die in der Anfangszeit auch nicht an Schwarze Magie und Dämonen geglaubt hatte, selbst dann nicht, als sie die ersten Abenteuer bestanden hatte. Es hatte lange gedauert, sie zu überzeugen…
    »Aber, Ombre«, fuhr Zamorra fort. »Sie können davon ausgehen, daß dieses Amulett Sie auch schützt. Vertrauen Sie ihm. Lernen Sie es kennen. Lernen Sie damit umzugehen und es zu akzeptieren, so wie ich es tat. Als ich meines übernahm, bin ich dabei eine Verpflichtung eingegangen.«
    Cascal erhob sich. »Wenn das ein Versuch ist, mich als Ihren Butler zu engagieren, sind Sie auf dem falschem Dampfer, Zamorra«, sagte er. »Ich habe Ihnen schon ein paarmal gesagt, daß ich nichts mit Ihnen zu tun haben will. Das, was Sie vertreten — in jeder Hinsicht, Zamorra -, das ist nicht meine Welt. Sie haben Ihr Sprüchlein aufgesagt. Wer oder was hindert Sie daran, zu verschwinden?«
    »Ich biete Ihnen Hilfe an«, sagte Zamorra.
    »Wir brauchen Ihr Geld nicht.«
    »Es geht nicht um Geld«, wehrte Zamorra ab. »Es geht um… das Verstehen. Um das Akzeptieren der Magie, um das Kennenlernen und Verarbeiten. Man kann Gutes und Böses mit dieser Silberscheibe bewirken. Entscheiden Sie sich für das richtige, Ombre.«
    »Ich habe mich bereits entschieden, was ich tun werde«, sagte Cascal. »Angelique zeig den beiden bitte, wo der Maurer das Loch in der Hauswand gelassen hat.«
    Das Mädchen trat zur Seite und gab die Tür frei.
    »Grüßen Sie Ihren Bruder herzlich von uns«, bat Nicole.
    Sie gingen. Sie verließen das Haus. »Und nun?« fragte Nicole. »Das war doch mit Sicherheit nicht das, was du von diesem Gespräch erwartet hast, chéri.«
    »Natürlich nicht«, gab Zamorra verdrossen zurück. »Dieser Starrkopf. Warum begreift er nicht, daß er niemals mehr wirklich Ruhe finden kann? Wenn er sich helfen ließe, das Amulett besser zu nutzen…«
    »Woher willst du eigentlich wissen, ob er diese Hilfe wirklich braucht?« fragte Nicole. »Vielleicht kennt er sich mit dem Ding besser aus als du dich mit deinem!«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ich spüre, daß er Schwierigkeiten damit hat. Und er wird sie solange haben, wie er die Magie nicht akzeptiert. Wenn er sich dagegen sperrt, wird er es schwer haben, das Amulett beherrschen zu lernen, und es wird ihn dann nicht in jeder Situation optimal schützen können. Und irgendwann stellen seine Gegner, wie es Leonardo ist oder war, je nachdem, darauf ein — und machen ihn fertig.«
    »Er sah aber nicht so aus, als würde er etwas von deinen Worten annehmen«, wandte Nicole ein.
    »Ich hoffe trotzdem, daß er auf mich hört«, sagte Zamorra. »Dann war das Warten nicht ganz umsonst. Schließlich könnten wir schon längst wieder auf dem Rückflug sein… aber ich mußte einfach mit ihm reden. Schade, daß es nichts gebracht hat.«
    Zamorra entriegelte die Türen des gemieteten Geländewagens. Plötzlich war Angelique Cascal wieder da. Sie sah den Parapsychologen durchdringend an.
    »Sie sollten nicht vergessen, was Sie Yves draußen am Bayou Nexpique versprochen haben«, sagte sie.
    »Ich vergesse das nicht«, sagte Zamorra. »Ich pflege meine Versprechungen immer zu halten, egal unter welchen Umständen. Ich werde niemandem gegenüber erwähnen, wer Ombre ist oder

Weitere Kostenlose Bücher