Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wo man ihn findet.«
    »Hoffentlich«, murmelte Angelique und kehrte zum Haus zurück.
    Der Parapsychologe und seine Gefährtin stiegen ein. »Was jetzt?« fragte Nicole.
    »Wir nehmen Kurs auf den nächsten Schnellimbiß, füttern uns Raubtiere, geben den Wagen an die Verleihfirma zurück und klettern ins nächste Flugzeug, das nach Frankreich abschwirrt«, plante Zamorra. Nicole nickte. »Einverstanden«, signalisierte sie.
    Zamorra parkte den Cherokee aus und begann seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    ***
    Yves Cascal hatte sich angekleidet auf seinem Bett ausgestreckt. Er dachte an das, was er in den letzten Tagen erlebt hatte, und an das, was man ihm erzählte. Die Jagd der Unheimlichen, Angeliques und Maurices Bericht von dem überraschenden Auftauchen jenes Fremden, der sich Asmodis nannte und der derselbe sein mußte, den Yves beobachtet hatte, wie er durch Feuer ging.
    Asmodis, der Teufel… Merlin, der Zauberer… waren nicht beide nur Sagengestalten, Ausgeburten der Fantasie? Und doch hatte Zamorra und seine Begleiterin von Merlin gesprochen, als sei er wirklich existent, und zumindest dieser Asmodis hatte Dinge getan und Reaktionen gezeigt, wie es kein normaler Mensch getan hätte.
    Sollte es diese Geschöpfe doch geben?
    Es gibt sie, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Aber es fiel ihm schwer, dieser Stimme zu glauben, weil sie ein in rund achtundzwanzig Lebensjahren aufgebautes Weltbild ins Wanken brachte.
    Yves hielt die handtellergroße Silberscheibe in seinen Händen.
    Eine von sieben sollte es sein?
    Zumindest das konnte er akzeptieren. Wo es zwei gleich aussehende Amulette gab, war auch noch Platz für fünf andere in der Welt. Aber warum hatte Zamorra unbedingt wissen wollen, welches es war? Yves ahnte, daß dieser hochgewachsene Fremde ihm noch längst nicht alles erzählt hatte. Vielleicht war es falsch gewesen, ihn fortzujagen. Sein Instinkt sagte Yves, daß er dem Fremden vertrauen konnte.
    Aber das fiel schwer.
    Vertrauen… das bedeutete doch auch Freundschaft. Und es gab nur einen einzigen Menschen, der wirklich sein Freund war. Der alles für ihn tat, wie es umgekehrt der Fall war.
    Aber Zamorra war ein Fremder.
    Einer, der eine Menge zu wissen schien über diese Silberscheibe, über welche Yves sich schon tage- und nächtelang den Kopf zerbrochen hatte. Sie stürzte ihn in Gefahr, und sie schützte ihn. Es sollte eine Möglichkeit geben, sie zu beherrschen zu lernen…?
    Yves legte das Amulett zur Seite.
    Er wollte das alles nicht. Er wollte in seiner festgefügten Welt bleiben, in der alles seine Ordnung hatte, auch wenn ihm diese Ordnung manchmal nicht gefallen konnte. Aber er war damit aufgewachsen, er verstand sie. Sie war etwas, das er deshalb akzeptieren konnte. Magie, Zauberei, Legenden… das ließ sich nicht vom Verstand erfassen. Es war etwas anderes, Unbegreifliches.
    Nichts für einen nüchternen Überlebenskünstler wie ihn.
    »Endgültig«, murmelte er und schloß die Augen, um ein paar Stunden zu schlafen. Schlaf, den er dringend nötig hatte nach all den Strapazen seiner Flucht und Rückkehr. »Endgültig vorbei.. Ich lasse das verflixte Ding einschmelzen und verkaufe das Silber. Das dürfte Maurice ein paar Monate mehr auf dem College sichern…«
    Sein Entschluß stand fest. Schon oft hatte er mit dem Gedanken gespielt, aber jetzt wollte er ihn in die Tat umsetzen. Das Amulett loswerden, indem er es einschmelzen ließ zu einem handlichen Silberbarren.
    Das schaffst du nicht, sagte die lautlose Stimme in seinem Kopf, aber er war bereits eingeschlafen.
    ***
    In der unmittelbaren Nähe des Frachthafens fand sich ein Imbiß-Shop, dessen Äußeres Zamorra und Nicole zusagte, und dessen Inneres dann auch hielt, was die Fassade versprach. Der Raum war sauber, hell, und das Essen war gaumenverträglich. In der Ecke lief der unvermeidliche Fernseher, leider zu nahe an den einzig freien Plätzen, die für die beiden Dämonenjäger noch übrig waren. Nicole bestellte, Zamorra zahlte und holte das Tablett mit dem Essen in die kleine Ecke an den runden Tisch. Durch die große Fensterfläche konnten sie am Cherokee vorbei auf die riesigen Ladekranbrücken sehen, die in unermüdlicher Arbeit Container auf Eisenbahnwaggons und Trucks verluden, Container, die aus den unergründlich tiefen Bäuchen von Frachtschiffen gezogen wurden.
    Eine Nachrichtensendung lief.
    Kameraschwenk über ein für - den Süden typisches Herrenhaus, bloß war es nicht gepflegt, sondern sah wie seine Umgebung

Weitere Kostenlose Bücher