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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte Zamorra leise. »Sie werden sich damit abfinden müssen, daß es Dinge gibt, die der normale Menschenverstand nicht erklären kann. Ich habe auch eine Zeit gebraucht, und meine Mitarbeiterin noch länger. Ich habe den Angriff, diese Feuer-Attacke, mit der Dhyarra-Magie blockieren können. Es war ein Attentat, Leonard. Jemand will Sie umbringen. Die Scientisten, weil Sie gegen sie arbeiten und ihnen die Kredite sperren?«
    »Aber dafür bringt man doch nicht gleich jemanden um«, entfuhr es Koenig, und im gleichen Moment erinnerte er sich wieder daran, daß dem ersten Attentat Rhea zum Opfer gefallen war. Unwillkürlich ballte er die Fäuste.
    »Die Scientisten… es ist schwer zu glauben. Ich traue dieser Sekte zwar nicht über den Weg, aber daß sie über Leichen gehen… Walt gehört zu ihnen. Walt ist kein Mörder. Er würde das niemals zulassen.«
    »Und wenn er nicht alles weiß? Was würde geschehen, wenn Sie tot wären? Denken Sie nach, Leonard.«
    Der Bankier schluckte.
    »Walt würde mein Erbe antreten. Mir gefällt zwar nicht, daß er sich diesen Sektierern, diesen Seelenfängern, auf Gedeih und Verderb angeschlossen hat, aber deswegen kann ich ihn doch nicht enterben und verstoßen… auch wenn wir wie Katze und Hund sind, ist er doch immer noch mein Sohn.«
    Zamorra nickte.
    »Walt erbt also die Bank of Flagstaff«, sagte er. »Walt ist Scientist. Walt hat schon mehrmals versucht, den Scientisten Geld zuzuschieben. Und dieser Milliardenkredit… er würde ihn sofort freigeben, nicht wahr?«
    »Verdammt«, sagte Leonard.
    Er schwieg eine Weile. Dann murmelte er erneut eine Verwünschung. »Aber Walt würde mich nicht umbringen. Niemals. Er mag mich nicht, aber er würde mich nicht ermorden. Um nichts in der Welt.«
    »Er nicht«, sagte Zamorra. »Aber vielleicht weiß er nicht einmal etwas davon. Vielleicht ist er nur ein Werkzeug, das benutzt wird. Würden Sie einem Schraubenzieher verraten, aus welchem Grunde er an der Schraube angesetzt und gedreht wird?«
    Koenig preßte die Lippen zusammen.
    »Aber wie kommen dann diese Attentate zustande? Wie macht man das? Dieses Feuer, das Unwetter, die Blitze…«
    Zamorra hielt ihm den Dhyarrra-Kristall vors Gesicht.
    »Magie«, sagte er. »Starke Para-Kräfte. Ich habe oft genug erlebt, welche Macht in einer Seance entfesselt werden kann, wenn der Leiter, der Zauberer, entsprechend ausgebildet ist. Dagegen ist das hier noch gar nichts.«
    »Man muß etwas dagegen tun«, sagte Koenig. »Wenn Sie recht haben, Zamorra, dann wird es nicht bei diesen beiden Mordanschlägen bleiben. Dann wird man es immer wieder versuchen, solange bis es klappt, bis ich tot bin. Aber ich habe keine Lust, den Rest meines Lebens in Angst zu verbringen. Und so dankbar ich Ihnen auch bin, möchte ich Sie doch nicht für eben diesen Lebensrest als meinen Leibwächter engagieren müssen.«
    »Daran wäre ich auch herzlich wenig interessiert«, erwiderte Zamorra. »Immerhin habe ich auch noch einiges andere zu tun. Wir müssen die Scientisten kitzeln. Was halten Sie davon, Walt nach seinen Verbindungsleuten zu fragen?«
    »Seine Verbindungsleute? Was meinen Sie damit?«
    »Nun, er muß sich doch mit jemandem unterhalten, vielleicht sogar aus der obersten Chefetage. Und von irgend jemandem müssen die Scientisten doch auch erfahren haben, wo Sie sich befinden. Wer wußte denn, daß Sie auf dem Lake Powell waren? Wer wußte, daß Sie wieder hier zu Hause waren? Walt, Ihr Sohn!«
    »Sie glauben, daß er mich verraten hat?«
    »Vielleicht nicht einmal bewußt, Leonard. Es mag ihm herausgerutscht sein, und irgend jemand hat dieses Wissen dann ausgenutzt.«
    »Ich fahre hin. Ich stelle ihn zur Rede«, sagte Koenig.
    »Langsam«, warnte Zamorra. »Überstürzen Sie nichts, Leonard. Was Sie jetzt brauchen, ist Ruhe.«
    »Wie kann ich Ruhe finden, wenn die Scientisten mir nach dem Leben trachten?«
    Zamorra lächelte.
    »In dieser Nacht wird nichts mehr geschehen. Man wird erst wieder zuschlagen, wenn Sie ein Lebenszeichen von sich geben. Aber vorher greifen wir ein und packen uns die Verantwortlichen.«
    »Wie wollen Sie das erreichen?«
    Zamorra schmunzelte. »Sie bleiben in Ihrem Haus und gehen nicht mal ans Telefon. Statt dessen geben Sie uns die Adresse Ihres Sohnes. Wir fahren hin und befragen ihn. Er wird verraten, wer seine Kontaktperson ist. Und die krallen wir uns.«
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, daß er Ihnen freiwilig Auskunft erteilt. Sie haben ihn doch heute Nachmittag in

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