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0428 - Der Gedanken-Töter

0428 - Der Gedanken-Töter

Titel: 0428 - Der Gedanken-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von einer nach ihm packenden Feuerzunge weg. Unmittelbar über ihnen platzte die Deckenlampe auseinander, schleuderte glühende Glas- und Kunststoff-Splitter in alle Richtungen.
    Jetzt endlich reagierte Koenig.
    Er sprang zur Tür, riß sie auf - und aus dem großen Korridor jagte ihm eine Feuerwalze entgegen, die ihn zurückweichen ließ. Er prallte gegen Zamorra, der direkt hinter ihm aufgetaucht war.
    »Aus dem Fenster?« schlug Nicole vor.
    »Das sind zehn Meter«, stieß Koenig entsetzt hervor. »Verdammt, das ist… hier kommen wir nicht mehr ’raus!«
    Die Hitze wurde immer unerträglicher. Das Feuer breitete sich aus, wurde intensiver. Das Holz der Tür glühte schon, erste Flammen züngelten über die Platte.
    Koenigs Kleidung begann zu glimmen.
    Panische Angst zeichnete sich in seinem Gesicht ab, Todesangst. Zamorras Amulett zeigte immer noch keine Energie an, aber der Parapsychologe sah, wie Nicole plötzlich in Krämpfe verfiel und langsam zu Boden sank, in die Flammen des brennenden Teppichs hinein. Er konnte sie gerade noch auffangen und fçsthalten.
    Auch der Parkettboden begann rings um den Teppich herum jetzt zu brennen.
    Zamorra schätzte die Chancen ab. Einen Zehn-Meter-Sprung aus dem Fenster zu riskieren und sich die Glieder zu brechen - lohnte es sich, das Risiko einzugehen? Eine Flucht durch die in Flammen stehenden Korridore und Treppen war so gut wie unmöglich. Aus der Ferne hörte Zamorra, wie in anderen Räumen Explosionen erfolgten. Und er wußte, daß es unmöglich war, sich vom Amulett schützen zu lassen. Das erzeugte seine magische Abschirmung nur, wenn der Angriff durch Schwarze Magie erfolgte. Das schien hier aber nicht der Fall zu sein, denn sonst hätte das Amulett von sich aus schon durch Vibration oder Erwärmung reagiert.
    Hier wirkten ganz andere Kräfte.
    Zamorras Gedanken kreisten im Leerlauf. Er verlor wertvolle Sekunden mit unsinnigen Überlegungen, dabei wußte er, daß jede Sekunde, die ungenutzt verstrich, ihre Überlebenschancen weiter verringerte, und das in äußerst drastischer Form. Aber irgendwie war sein Denken blockiert.
    Bis ihm endlich, fast zu spät, die richtige Idee kam.
    Koenig zerrte sich bereits die brennende Weste vom Körper. Er keuchte. Erste Brandblasen zeigten sich an seinen Händen und auf den Wangen. Zamorra hielt Nicole mit einer Hand fest, mit der anderen tastete er nach dem Dhyarra-Kristall. Warum war er nicht schon eher darauf gekommen?
    In der Tasche, in welcher der Kristall normalerweise steckte, wenn Zamorra ihn bei sich führte, war er nicht! Eisiger Schreck durchzuckte ihn -was, wenn der Kristall irgendwo im Gepäck war? Unerreichbar weit? Ihn konnte er nicht mit einem geistigen Ruf über größere Entfernungen und durch feste Wände zu sich fliegen lassen, wie das beim Amulett möglich war.
    Aber dann fand er den Kristall in der anderen Tasche.
    Klein und blau funkelnd lag der Sternenstein 3. Ordnung in Zamorras Hand. Jetzt ging es um Sekunden, den Dhyarra zu aktivieren und ihm seinen Befehl zu übermitteln. Der Kristall mußte mit den wirkenden Kräften fertig werden, aber er reagierte nur auf bildhaft exakte Gedankenbefehle. Zamorra mußte sich darauf konzentrieren, das, was er erreichen wollte, in eine klare bildliche Vorstellung zu zwingen. Der Befehl: Neutralisiere die gegnerische Kraft, ließ sich zwar leicht aussprechen, war aber zu abstrakt. Dem Sternenstein, der seine Energien aus den Tiefen des Universums holte, mußte umständlich »begreiflich« gemacht werden, was er zu tun hatte…
    Irgendwie registrierte Zamorra, daß Leonard Koenig jetzt doch in Richtung Fenster unterwegs war, um es aufzureißen und den Zehn-Meter-Sprung zu riskieren. Obgleich er immer wieder versuchte, die glimmenden Flecken an seiner Kleidung zu löschen und sich die Sachen notfalls vom Körper zu reißen, wurde es für ihn immer unerträglicher.
    Und nicht nur für ihn. Zamorra stellte fest, daß auch seine und Nicoles Sachen allmählich in Gefahr gerieten. Von der entsetzlichen Hitze einmal ganz abgesehen, die das Zimmer erfüllte und erst recht die Flucht durch den brennenden Korridor unmöglich machte…
    Aber wenn Koenig jetzt das Fenster aufriß, bekam das Feuer durch den frischen Sauerstoff und den Luftzug erst recht Nahrung! Dann waren sie verloren! Koenig würde nicht einmal dazu kommen, ins Freie zu springen…
    Im gleichen Moment wußte Zamorra, wie sie es schaffen konnten, davonzukommen!
    Es war sinnlos, den Brand löschen zu wollen. Das war

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