0428 - Der Gedanken-Töter
des Psi-Trustes noch. Diesmal wollte er nicht denselben Fehler machen wie gestern. Da hatte Loenard Koenig überlebt, obgleich er eigentlich keine Chance mehr hatte. Diesmal rechnete Forbes damit, daß eine ähnliche Situation vorherrschte. Vielleicht tauchten Koenigs Impulse wieder auf… vielleicht waren sie nur vorübergehend durch Bewußtlosigkeit abgebrochen…
Forbes verfolgte, wie die Flammen in der Villa allmählich verloschen. Vermutlich waren dem Feuer nicht nur Leonard Koenig, sondern auch andere Menschen im Haus zum Opfer gefallen. Aber darum machte Forbes sich weniger Gedanken. Für ihn war nur wichtig, daß Leonard starb. Daß er selbst nicht dafür zur Rechenschaft gezogen werden konnte, daß er den Auftrag nicht hundertprozentig erfüllt hatte.
Er wartete noch eine Weile ab, aber Koenigs Impulse kamen nicht wieder. Da endlich gestattete er den Angehörigen seiner Psi-Trust-Gruppe, aus der Trance zu erwachen.
Er erging sich in den üblichen Floskeln und entließ sie, sah ihnen nach, wie sie sich entfernten.
Kurz dachte er daran, daß er ebenfalls einmal einer von ihnen gewesen war. Ein ahnungsloser Engel, voller Hoffnungen und Träume, zum Supermenschen ausgebildet zu werden.
Er war ein Supermensch geworden.
Er besaß starke Para-Fähigkeiten, die gefördert worden waren. Er konnte sich einsetzen. Und - er war aus der Masse herausgetreten, sofern man es als Masse bezeichnen konnte. Es gab nicht viele förderungswürdige Talente. Es gab nur wenige Gruppen, die im Psi-Trust-Programm zusammengefaßt werden konnte, aber er war einer der ganz wenigen, die an der Spitze standen.
Er wollte nie wieder nach unten.
Er wollte teilhaben an der Macht. Er wollte, wenn möglich, noch weiter aufrücken, wollte werden wie Garth oder Holm. Und er wußte nicht einmal, ob es über Dennis Holm nicht noch jemanden gab.
Einst hatte es Elron Havard gegeben, den Begründer der »Parascience«-Lehre. Havard war tot, war vor ein paar Jahren friedlich und unglaublich reich verstorben. »Parascience« hatte ihm keine Unsterblichkeit geben können. Aber sie gab ihm Geld - und Macht.
Havard war der Größte gewesen.
An ihn kam niemand mehr heran, Havard war selbst in der Erinnerung noch ein verehrungswürdiger großer Freund, ein Vorbild. Jeder andere konnte nur versuchen, in seine Fußstapfen zu treten, aber die waren doch für jeden etwas zu groß. Man konnte nur versuchen, ihm nachzueifern. Das tat jeder, der ein ernsthafter, überzeugter Scientist war. Das war der Sinn der Sache. Ein weiterer Sinn war, immer mehr Mitglieder zu werben. Das bedeutete Geld für die Scientisten, und es bedeutete Machtzuwachs. Herrschaft über Untergeordnete, und mit diesen Untergeordneten, richtig eingesetzt, Erweiterung der Macht. Ständige Ausdehnung, Expansion.
Am besten köderte man die Menschen mit ihren Schwächen. Das hatte Forbes längst schon begriffen. Man packte sie bei ihren Problemen und bot ihnen Hilfe an. Hilfe, die tatsächlich wirkte.
Und schon hatte man den Fisch an der Angel. Einen dankbaren Fisch Und dann galt es, die dankbarsten oder die einflußreichsten Fische zu Hechten zu machen. So wie Walt Koenig.
Nur Haie - durften sie nach Möglichkeit nicht werden. Oder erst dann, wenn ein Mann wie Forbes zum Ober-Hai geworden war. Doch Garth und Holm würden ihn nicht so einfach zu ihresgleichen erheben. Allenfalls, wenn sie selbst ebenfalls weiter auf der Leiter nach oben steigen konnten.
Aber die Aussicht auf eine entfernte Möglichkeit war der beste Ansporn.
Diesmal fühlte Forbes sich trotz allem nicht hundertprozentig sicher, daß der Coup gelungen war. Er hatte zwar längere Zeit abgewartet, aber er konnte den Psi-Trust nicht unbegrenzt lange in Trance halten, wenn er die sieben Talente nicht übermäßig schwächen wollte. Und vielleicht benötigte er sie bald schon wieder…
Aber er würde herausfinden, was in dieser Nacht geschehen war.
Ein Unfall auf dem See.
Ein Brand in der Luxusvilla.
Beides waren recht unaufällige Aktionen, die wahrscheinlich keinen Argwohn erregen würden. Aber was, wenn auch das nicht gewirkt hatte?
Ein dritter »Unfall«, würde nicht mehr unauffällig sein. Spätestens dann wurden andere mißtrauisch. Eine solche Kette von Unglücksfällen war mehr als ungewöhnlich.
Nun, wenn Leonard Koenig jetzt immer noch lebte, mußte Forbes zu anderen Mitteln greifen. Dann mußte er vielleicht selbst eingreifen.
Aber eins stand fest: der Alte mußte sterben. So oder so.
***
Forbes ahnte
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