043 - Der Teufelskreis
eingeprägt, daß ich es jederzeit wiedererkennen würde. Und ich habe es in dem gelben Chrysler gesehen.“
Der Gnom seufzte und stieg aus. „Ich glaube dir schon, Jeff. Klappern wir also die in Frage kommenden Garagen nach dem Wagen ab.“
Sie fanden den Chrysler in der vierten Garage, die sie aufsuchten. Die Garage gehörte zu einem Apartmenthaus. Da ihnen der Garagenwächter nicht freiwillig sagen wollte, wem der Wagen gehörte, mußten sie ihn bewußtlos schlagen, um an seine Unterlagen heranzukommen. Der Parkplatz, auf dem der gelbe Wagen stand, gehörte zum Apartment 517.
„Diesmal dürfen wir ihn nicht mehr entkommen lassen“, sagte der Gnom, und in seinen Augen loderte der Haß. „Wir werden jedoch nichts unternehmen, bevor die anderen hier sind. Jeff, du wirst dich telefonisch mit dem Hauptquartier in Verbindung setzen und die Adresse durchgeben. Sammy, du setzt dich in den Wagen und holst so schnell wie möglich Verstärkung heran. Ich behalte inzwischen den Hauseingang und die Garage im Auge.“
„Aber ohne Wagen bist du hilflos“, sagte der Bucklige, der Sammy hieß. „Was machst du, wenn der Dämon sein Versteck verläßt?“
„Dann schnappe ich mir irgendeinen der Wagen aus der Garage“, sagte der Gnom ungehalten. „Los, macht schon, daß ihr weiterkommt!“
Der Mann mit den Krücken suchte den nächsten öffentlichen Fernsprecher auf und gab die Adresse des vermeintlichen Dämons an das Hauptquartier der Krüppel weiter. Als er zum Apartmenthaus zurückkam, konnte er Mick berichten, daß alle ihres Schlages zusammengetrommelt und herkommen würden.
Die beiden standen in der halbdunklen Garageneinfahrt. Plötzlich hörten sie hinter sich ein Geräusch. Sie drehten sich um und sahen entsetzt zwei riesige Fledermäuse, die auf sie zugeschossen kamen.
Nur etwa zehn Minuten später bremste der bucklige Sammy den Wagen vor dem Apartmenthaus ab. Mit ihm stiegen fünf weitere Krüppel aus. Sie suchten die Straße vergeblich nach den zurückgebliebenen Kameraden ab. Erst als einer von ihnen zufällig die Front des Apartmenthauses hinaufblickte, entdeckte er Jeff und Mick.
Kaum in der Wohnung, gingen sie sofort ins Bett. Es war die selbstverständlichste Sache von der Welt. Dorian tat es, weil Lilli anscheinend gar nichts anderes von ihm erwartet hatte. Und da ihn hier weder Dämonen noch sonst irgendwelche verbrecherischen Zeitgenossen erwarteten, war es auch für ihn ganz natürlich, daß sie sich erst einmal näher kennenlernten.
Es war keine besondere Leidenschaft mit im Spiel, aber egal, das erste Mal ist immer schön. Als sie voneinander abließen, sich entspannt zurücklegten und schweigend rauchten, da war, Dorian überzeugt, daß es kein zweites Mal geben würde. Es hatte nicht richtig gefunkt, und keiner von ihnen war restlos befriedigt; sie hatten eben nur ein körperliches Bedürfnis gestillt.
Dorian war etwas enttäuscht, weil er fest damit gerechnet hatte, hier Tim Morton zu treffen. Nun stand es für ihn fest, daß Lilli nicht die Kontaktperson sein konnte, die Tim in seiner Nachricht angekündigt hatte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich mit Morton in Verbindung zu setzen, wenngleich dieser ihm das strikt untersagt hatte.
Obwohl Lilli in ihrem Apartment ein Telefon hatte, zögerte Dorian, es zu benutzen. Er traute ihr noch immer nicht ganz über den Weg und hatte das Gefühl, daß es besser war, ihr seine nächsten Schritte zu verheimlichen.
Sie hatte sich aufgestützt und spielte mit seinen Brusthaaren.
„Armer Rian!“ sagte sie. „Wird von den Mißgeburten New Yorks gnadenlos gejagt.“
„Daran ist nichts Lustiges“, meinte er.
„Es war auch gar nicht spöttisch gemeint“, erwiderte sie. „Ich weiß nur nicht, was ich davon halten soll.“ Sie schüttelte sich demonstrativ und drängte sich an ihn. „Diese Kretins, die dich im Vanilla aufstöberten, könnten glatt bei Barney’s Sado-Maso-Show mitmachen. Aber wie dem auch sei - bei mir bist du vorerst in Sicherheit. Nur - weißt du schon, wie es weitergehen soll?“
„Keine Ahnung.“
„Wenn du ein sicheres Versteck brauchst, dann wüßte ich eines für dich. Dort könntest du dich tagelang verkriechen, ohne daß man dich findet.“
„Tatsächlich? Und um welches Versteck handelt es sich?“
„ Du nimmst mich nicht ernst“, sagte sie schmollend. „Habe ich dir schon gesagt, daß ich Schauspielerin bin?“
„Nein“, sagte er, „aber ich habe die ganze Zeit über den Verdacht
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