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0438 - Der Drachenturm

0438 - Der Drachenturm

Titel: 0438 - Der Drachenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einen Hechtsprung darauf zu. Aber der Dunkle Lord strahlte einen flammenden Blitz aus seiner freien Hand, und das Schwert, das selbst Drachenschuppen durchtrennte, zerfiel zu Staub, als Zamorra den Griff umschloß.
    Der Dunkle Lord lachte spöttisch.
    »So leicht ist das nicht, Zamorra«, sagte er. »Bisher hattet ihr es mit meinen Dienern zu tun. Aber die waren doch zu unzuverlässig. Ich hätte mir mehr Mühe mit ihnen geben müssen. Aber jetzt… bin ich euer Schicksal!«
    Er schwang Gwaiyur und drang auf Zamorra und Nicole ein. Sie trennten sich, um den Zauberer zwischen sich zu bringen. Doch er war schnell, so schnell wie der Drachentöter. Zamorra, der jetzt direkt angegriffen wurde, hatte Mühe, den blitzschnellen Schwerthieben auszuweichen. Immer wieder berührte Gwaiyur ihn fast. Das Schwert, das sich jetzt in die Hand des Bösen gegeben hatte!
    Er mußte an Kerr denken. Der war auch durch Gwaiyur umgekommen. Und nun war Zamorra an der Reihe! Vielleicht würde Gwaiyur danach wieder wechseln, und Nicole konnte den Zauberer bekämpfen. Aber was nützte das Zamorra dann noch? Er hätte auf seine innere Stimme hören und das Schwert doch nicht mitnehmen sollen. Sein ungutes Gefühl…
    Wieder zischte das Schwert haarscharf an ihm vorbei. Er stürzte. Nicole versuchte, dem Dunklen in den Rücken zu fallen, aber er bemerkte es und trieb sie mit einem Rundschlag zurück, dem sie gerade noch ausweichen konnte. Eine Zehntelsekunde später, und sie wäre glatt halbiert worden…
    »Jetzt!« schrie der Dunkle Lord und hieb mit dem Schwert auf Zamorra hinab. Der Parapsychologe war so ungünstig gestürzt, daß er sich nicht einmal beiseite rollen konnte. Die scharfe Klinge traf seinen Hals.
    ***
    Er federte im Sekundenbruchteil der Berührung zurück. Der Kopf des Dunklen Lordes kippte von seinem Rumpf und fiel zu Boden, rollte einige Schritte und lag dann still, die eisigen Augen ungläubig staunend und fast vorwurfsvoll.
    Der Körper stand noch still.
    Dann entfiel der Hand das Schwert, das knapp einen Millimeter über Zamorra schwebte. Wenn Nicole nicht so schnell zugegriffen und sich dabei fast noch geschnitten hätte, hätte die Klinge Zamorra trotzdem noch verletzt…
    Dann brach der Körper des Dunklen Lords zusammen.
    Zamorra starrte ihn fassungslos an. Er strich sich mit den Fingern über den Hals. Aber er war unverletzt geblieben, obgleich das Schwert ihn doch getroffen hatte!
    »Paradox-Magie«, flüsterte Nicole. »Sie scheint sich mit Gwaiyurs Zauber nicht vertragen zu haben! Statt dich zu töten, hat Gwaiyur ihn gerichtet.«
    »Und das, ohne seinen Hals getroffen zu haben.« Langsam richtete Zamorra sich auf. Er konnte es kaum glauben, noch zu leben, hatte sich doch schon tot gesehen!
    »Das ist eben das Paradoxe«, versuchte Nicole sich an einer Erklärung. »Damit wird selbst der Lord nicht gerechnet haben…«
    Der Körper des Unheimlichen schrumpfte, wurde immer kleiner. Seine Kleidung fiel raschelnd in sich zusammen. Auch der Puppenkopf schrumpfte, bekam dabei plötzlich Risse und Sprünge und fiel auseinander. Dunkler Staub rieselte heraus und verteilte sich auf dem Boden.
    Nicole streckte die Hand aus und rief das Amulett. Es war sofort da, deutliches Zeichen dafür, daß der Zauberer Gonethos wirklich tot war. Die Paradox-Magie war verloschen und konnte Merlins Stern nicht länger blockieren.
    »Jetzt müssen wir nur noch den Dhyarra-Kristall finden«, sagte Zamorra.
    Sie durchforschten die Festung des Dunklen Lords und wurden schließlich fündig. Von den anderen magischen Dingen, die er um sich gesammelt hatte, ließen sie die Finger. Sie brauchten sie nicht. Bevor sie die Festung verließen, nahmen sie sich noch die Zeit, den toten La-Soor zu bestatten. Er sollte nicht von wilden Tieren gefressen werden, die sich irgendwann herwagen würden. Die waren mit den Überresten des Drachen gut genug bedient. Ein Steinhaufen verriet das Grab des Drachentöters.
    Dann standen sie zwischen den Regenbogenblumen.
    »Und wie kommen wir jetzt wieder zurück?« fragte Nicole skeptisch, die froh war, daß die Blumenpracht nicht den Drachenflammen zum Opfer gefallen war.
    »Vermutlich so, wie wir hergekommen sind«, sagte Zamorra. »Ich wollte dorthin, wo sich der Amulett-Dieb befand, und das funktionierte. Wenn wir uns jetzt darauf konzentrieren, in unser wunderschönes Château zurückzukommen, müßte das eigentlich auch klappen…«
    Und es klappte!
    Die seltsamen Blumen mit ihrer eigenartigen Fähigkeit,

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