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0440 - Der Ring des Verderbens

Titel: 0440 - Der Ring des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und wartet auf ein Signal von uns - das ist eine vernünftige Sicherheitsreserve."
    Gucky teleportierte sich auf einen dicken Ast, lehnte sich an den Stamm und erklärte: „Einverstanden, aber beeilt euch!"
    Die Stadt, die annähernd rund angelegt, unter ihnen lag, beherbergte mehrere Millionen Cappins.
    Obwohl die Gebäude massiv waren und die Straßen breit, obwohl über allem eine lebendige Planung zu erkennen war, schien die Stadt tot. Wahrscheinlich hing das damit zusammen, daß Ras Tschubai wußte, wie wenig von ihr übrig geblieben war.
    Das, was hier in Form von Kuppeln, Hochhäusern, lang gestreckten, flachen Gebäuden und gespannten Brücken zu sehen war, lag in seiner Zeit tief unter dem Wasserspiegel, zerstört, schlammbedeckt und unkenntlich geworden.
    Ras fragte: „Wo ist der Knast?"
    Ovaron wandte sich irritiert um. „Was meinen Sie, Ras?"
    „In welchem Gebäude das Gefängnis untergebracht ist, in dem Merceile schmachtet."
    „Dort drüben, der würfelartige Bau mit den rundumlaufenden Plattformen."
    Ras nickte, spähte dann durch das Glas und sah das Gebäude deutlich. Es war ein Würfel aus Kunststoffelementen auf einem steinernen Sockel, etwa dreißig Stockwerke hoch. Zehn Balkone oder Terrassen waren um mindestens zwanzig Meter nach außen verlängert, so daß sich der Eindruck ergab, der Würfel sei von zehn Plattformen durchteilt. Rund um dieses Gefängnis erstreckten sich eine Parkzone mit alten, großen Bäumen, einige andere Gebäude und ein schlanker Turm.
    „Ovaron?" wandte sich Ras fragend an den Cappin.
    „Ja?"
    „Ohne Plan ist der schönste Entführungsversuch nutzlos. Wo befindet sich das Mädchen?"
    Ovaron überlegte kurz. Etwas unsicher sagte er: „Vermutlich in den wenigen Zellen, die Levtron für seine persönlichen Zwecke gebraucht. Das wäre das zweitoberste Geschoß unter dem Dach sind die Sicherheitseinrichtungen untergebracht."
    Ras entschied: „Sie bleiben hier und warten - ich springe dorthin und versuche, die Lage auszukundschaften. Ich bin in einer Stunde zurück. Komme ich nicht zur versprochenen Zeit, lassen Sie sich nach zehn Minuten Warten von Gucky in die Kuppel zurückbringen, in die Schaltstation. Hast du verstanden, Kleiner?"
    „Bin ich begriffsstutzig?" fragte der Ilt empört.
    „Nein, aber manchmal willst du nicht hören, obwohl du genau verstehtst."
    „Ja, ja", sagte Gucky verdrossen, „macht nur eure Spielchen!"
    Ras nickte, konzentrierte sich auf einen Platz des Gebäudes und schaltete den Deflektorschirm ein.
    Dann rematerialisierte der Teleporter auf der obersten Plattforen, direkt am Rand, sah sich um und ging zwei Schritte vor.
    Nur wenige Gebäude der Stadt waren höher als dreißig Stockwerke - aber sie wirkten von hier wie himmelstürmende Säulen. Ras zählte insgesamt zehn solcher Riesenbauwerke mit mehr als hundert Stockwerken; es waren schlanke rasterförmige Riesen mit rechteckiger Grundfläche, deren Antennen schon nicht mehr deutlich sichtbar waren ... mindestens fünftausend oder mehr Menschen oder Cappins konnten in einem solchen Wohnhaus leben.
    Der Deflektorschirm machte ihn unsichtbar, aber er mußte vorsichtig bleiben. Man hatte es hier nicht mit Steinzeitmenschen zu tun, sondern mit der Bevölkerung einer luxuriösen Stadt, der Hauptstadt dieses Erdteils.
    „Und vermutlich der geplanten Hauptstadt des Solsystems", ergänzte Ras und machte einen Satz bis an die Mauer vor ihm.
    Er drehte sich um, die Hand am Griff der Waffe.
    Nichts war zu hören, kein Alarm, keine Stimmen und keine Schreie. Ras Tschubai sah die kleinen Erhebungen auf dem glatten Betonmaterial, stellte die Warnzellen darin fest. Wäre er vom Rand des Vorsprungs bis hierher gegangen, hätte er Strahlensperren durchbrochen und den Alarm ausgelöst.
    Er blieb neben einer Scheibe stehen.
    Er drehte den Kopf und spähte hinein - dort unterhielten sich zwei Cappins in ihren engen, silbernen Uniformen. Die Helme lagen auf einem Schreibtisch, die wappenähnlichen Symbole auf der linken Brusttasche wiesen beide Männer als Angehörige der Wachtruppe dieses Hauses aus. Eine Sekunde später stand Ras unsichtbar neben ihnen und drückte sich an die Wand neben einem Schrank.
    Er grinste, ohne daß er es wollte.
    „Ist ganz verrückt. Die erste Gefangene dieses Hauses, um die sich Levtron mehr Sorgen macht als um sich selbst", sagte einer der Cappins.
    „Sie meinen, er hat sie nun aus dem Bereich Ovarons weggebracht und will sie für sich selbst?"
    „Natürlich. Wissen Sie

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