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0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschlüpftes Lebewesen mit einer Ladung Schrotkörner zu töten. Unbeweglich blieb er stehen. Er hoffte, den kleinen Taimoner mit dem Gehör ausmachen zu können, bevor Kase ihn entdeckte.
    Der Professor schlich unterdessen um die Barttheke herum.
    Plötzlich blieb er stehen und stieß eine Verwünschung aus. Er wartete, doch der Oberst rührte sich nicht vom Fleck.
    „Es hat meine Cocktailkirschen gefressen", flüsterte er. „Ein ganzes Glas voll. Es ist umgeworfen worden. Wahrscheinlich haben wir es gestört."
    Toronar mußte grinsen. Der Verlust Kases schmerzte ihn nicht. Im Gegenteil. Irgendwie freute er sich, daß dieser kleine Taimoner dem riesigen Kase einen Streich gespielt hatte.
    Der Professor lachte unvermittelt.
    „Es hat auch an meinem Rumtopf genascht!" teilte er triumphierend mit. „Der Alkohol wird es bewußtlos gemacht haben. Nun finden wir es bald."
    Ganz in Kasoms Nähe ertönte eine Lautfolge, die sich wie „Quantwon" anhörte.
    Die beiden Ertruser erstarrten, dann wandten sie die Köpfe.
    Auf der Tischplatte, direkt neben der Schrotflinte, stand ein kleines Lebewesen auf zwei Entenfüßen. Im ersten Moment sah es tatsächlich wie ein Entenküken aus. Doch dann erkannte Toronar Kasom die Unterschiede. Zwar entsprach die Körperform weitgehend der eines Entenkükens, aber bis auf die gefiederten Flügelstummel war seine Haut glatt, grobporig und stumpf-grau. Es besaß keinen Schnabel, sondern eine langgezogene Saurierschnauze mit zwei großen Nasenlöchern.
    Zwei terkonitblau strahlende Augen sahen treuherzig in die Welt.
    Langsam hob Tajiri Kase seine Flinte.
    Der Taimoner öffnete das Maul, wobei offenbar wurde, daß er keine Zähne besaß, und sagte erneut: „Quantwon!" Dann fügte er hinzu: „Wanwa Weio Boblan Mum!"
    Die Flinte in Kases Hand wackelte, als das Wesen sich watschelnd über die Tischplatte bewegte und noch einmal „Quantwon" sagte. Dann murmelte der Professor etwas Unverständliches und knallte die Waffe auf die Bartheke.
    Toronar lächelte verstehend. Er hatte gewußt, daß Kase nicht auf dieses kleine unschuldige Wesen feuern würde. Es sah überhaupt nicht wie ein Ungeheuer aus, und die Tatsache, daß es Laute hervorbrachte, die sich wie ein unbeholfener Sprechversuch anhörten, machte es sofort sympathisch.
    Der Oberst bückte sich und steckte vorsichtig seinen Zeigefinger aus. Der Taimoner gab eine neue Serie schnatternder und quakender Laute von sich, reckte den Hals und knabberte an Kasoms Finger. Toronar hob es behutsam hoch und setzte es auf seine Hand. Es zeigte nicht die geringste Scheu, sondern blickte mit schiefgehaltenem Kopf aus einem Auge in das Gesicht des Ertrusers.
    „Quantwon?"
    Tajiri Kase kicherte.
    „Es hat Sie zu seiner Mutter erkoren, Oberst."
    Kasom ging nicht darauf ein.
    „Ich schlage vor, wir nennen es Anton", sagte er. „In Anlehnung an das von ihm am meisten gebrauchte ,Wort'."
    „Warum nicht gleich ,Sir Anthony'?" entgegnete Kase verdrießlich.
    Das durchdringende Summen des Visiphon-Melders setzte der Debatte ein Ende. Tajiri Kase stapfte zu dem Gerät und schaltete es ein. Auf dem Trivideoschirm erschien Perry Rhodans Gesicht.
    Der Großadministrator hob grüßend die Hand, dann fragte er: „Wir suchen Oberst Kasom, Professor. Haben Sie eine Ahnung, wo wir ihn finden können? Zuletzt wurde er am Badestrand gesehen, Crest Lake, Südufer."
    „Oberst Kasom ist hier, Sir", sagte Kase.
    Toronar Kasom trat in den Bilderfassungsbereich des Visiphons. Die Augen Rhodans weiteten sich etwas, als er den Taimoner auf Kasoms Handfläche erblickte.
    „Was ist das?" fragte er mißtrauisch.
    Kasom strich dieser seltsamen Kreatur, die man für eine Kreuzung zwischen Minisaurier und Ente halten konnte, mit dem Zeigefinger über den Rücken.
    „Quantwon!" machte Anton.
    „Oh, das ist Professor Kases neues Haustier, Sir", sagte er leichthin. „Es heißt Anton."
    Der Taimoner bewegte den Kopf. Es sah aus, als nickte er bestätigend.
    „So...!" erwiderte Perry Rhodan. Er wandte den Blick von Anton und sah den Offizier an. „Seien Sie bitte in einer Stunde in der Großadministration, hundertachtzigster Stock, Privatbüro Wir müssen über einen Vorschlag sprechen, den der Cappin Ovaron gemacht hat"
    „Jawohl, Sir!" bestätigte Kasom.
    Der Großadministrator nickte, warf noch einen Blick auf Anton, seufzte und schaltete ab.
    Toronar Kasom setzte den Taimoner auf Kases Hand ab.
    „Behandeln Sie ihn gut, Professor." Tajiri Kase starrte auf das

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