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0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kases Grundstück hatte man vor kurzem neue Bordsteine gesetzt. Toronar paßte nicht auf und trat auf die Bordsteinkante. Erschrocken sprang er auf den Weg und zerbrach eine Platte, als sich der Bordstein unter seinem Gewicht um etwa zehn Zentimeter senkte.
    Kasom eilte rasch auf das schmiedeeiserne Tor zu, bevor jemand bemerkte, daß er öffentliches Eigentum beschädigt hatte. Er legte die Hand auf die gelb schimmernde Signalplatte und stellte sich in den Aufnahmebereich des Fernsehauges.
    „Ich bin nicht zu Hause", sagte eine verschlafene Stimme aus dem Lautsprechergitter. „Kommen Sie ein andermal wieder."
    Toronar Kasom verzog das Gesicht.
    „Bitte, Professor!" sagte er demütig. „Ich bin Oberst Kasom.
    Lassen Sie einen Landsmann nicht vor der Tür stehen."
    „Ein Ertruser!" kam der erschrockene Ausruf. „Mann, gehen Sie vor meiner Tür weg! Der ganze Weg senkt sich."
    „Sie brauchen nur zu öffnen, Professor Kase. Bitte!"
    „Dazu müßte ich aufstehen. Außerdem bin ich nicht da.
    Ende!"
    Kasom seufzte.
    „Schade, sehr schade! Dabei hätte ich mir so gern Ihre Sammlung angesehen. Sie wäre einzigartig in der gesamten Galaxis, hat man mir versichert."
    Aus dem Lautsprechergitter kamen ächzende Geräusche, dann öffnete sich das Tor.
    Grinsend schlenderte Toronar den mit extra starken Platten aus Glasfaserbeton belegten Weg hinauf. Die breite, drei Meter hohe Tür aus massivem Hartholz öffnete sich, als er davor angelangt war. Ein massiger, sogar für ertrusische Verhältnisse großer Mann mit grobgeschnittenen Zügen in einem fleischigen Gesicht starrte dem Besucher entgegen. Tajiri Kase war barfuß und trug einen rotgoldenen Hausmantel. Sein Haar war entgegen ertrusischer Art lang und endete in einem armdicken Zopf.
    „Warum haben Sie nicht gleich gesagt, daß Sie meine Sammlung sehen möchten, Oberst?" fragte Kase vorwurfsvoll.
    „Wie sehen Sie denn aus? Nur mit einer Badehose bekleidet, wagen Sie, mir einen Besuch abzustatten?"
    Der Mathelogiker zeigte ehrliche Entrüstung.
    Oberst Kasom hob bedauernd die Hände.
    „Meine Kleidung liegt in einer Kabine auf der anderen Seite des Sees, Professor Kase. Ich konnte leider nicht zurückschwimmen, weil eine Dame sich über meine Wasserverdrängung aufregte. Aber vielleicht könnten Sie mir mit einem Bademantel aushelfen?"
    Tajiri Kase kratzte sich auf der dicht behaarten Brust, gähnte ungeniert und sagte: „Na schön, Oberst. Kommen Sie 'rein. Ich habe einen Bademantel für Sie."
    Kasom folgte dem Wissenschaftler durch eine saalgroße Vorhalle in die Naßzelle des Bungalows, in dem sich ein großes Badebecken, eine Luftdusche und ein Massageroboter befanden.
    Tajiri Kase legte die Hand auf eine bestimmte Stelle der Wand, und sie glitt zur Hälfte auf. Ein für terranische Begriffe zimmergroßer Schrank wurde sichtbar. Kase zog einen grünen Bademantel mit roter Stickerei hervor und warf ihn dem Oberst zu. Dann ließ er die Wand zugleiten und stapfte seinem Gast voraus in den Wohnraum.
    Kasom folgte dem Professor, im Gehen den Mantel schließend. Der Wohnraum, wäre für einen Terraner ein Alptraum gewesen. Für Ertruser besaß er gerade die richtigen Dimensionen und war geschmackvoll ausgestattet. Der Boden war von massiven Platten aus Titanstahl bedeckt und strömte eine angenehme Wärme aus. Ein Terraner hätte nicht barfuß darauf stehen können.
    Auch die Luft war angenehm temperiert - für Ertruser angenehm.
    Die fünf Meter vom Boden entfernte Decke war ganz aus Panzerglas und strahlte ein blaues Leuchten aus. In zwei Ecken des Zimmers standen, aus Terkonitstahl geformt, die Skulpturen ertrusischer Raumfahrer, wahrscheinlich Ahnen des Professors. Die Wände waren mit Platten aus grünem starkem Leder benagelt. Eine Wand wurde zur Hälfte von einer stahlglänzenden Bar verborgen, eine andere von einem Schrank aus silberbeschlagenem Eisenholz. Mitten im Raum standen ein stählerner quadratischer Tisch und vier sehr massive Schalensessel.
    Tajiri Kase blieb jedoch nicht stehen, sondern ging seinem Besucher voraus durch das Zimmer und öffnete eine schwere Tür. Als er über die Schwelle trat, füllte sich der benachbarte Raum mit rosa Licht.
    Toronar Kasom folgte seinem Gastgeber und schluckte trocken, als er die in die Wände eingelassenen Schränke sah.
    Ihre Vorderfronten bestanden aus transparentem Panzertroplon, und dahinter erkannte Toronar auf schräggestellten Regalen alle möglichen Arten von Schneckenhäusern, große und kleine, runde

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