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0452 - Planet der Pazifisten

Titel: 0452 - Planet der Pazifisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhalten."
    „Ich glaube kaum, daß er Kraft genug besitzt, mit uns zu sprechen, wenn er wirklich zu sich kommen sollte", gab Alaska Saedelaere zu bedenken.
    Der Ganjo ging zu den beiden Ärzten hinüber. Er ließ sich erklären, was die Werte bedeuteten, die von den Versorgungsmaschinen angezeigt wurden.
    „Eine stärkere Aktivität ist unverkennbar", sagte einer der Mediziner. „Aber das bedeutet noch lange nicht, daß er aus seiner tiefen Ohnmacht erwacht."
    „Können Sie diese Entwicklung nicht forcieren?"
    „Natürlich." Der Arzt blickte Ovaron abschätzend an. „Aber damit würden wir ihn zum Tode verurteilen, denn bei seinem Zustand verträgt er keinen Schock."
    Ovaron kehrte an seinen Platz zurück und unterhielt sich leise mit Merceile.
    „Glauben Sie, daß er zu sich kommen wird?" fragte die junge Frau.
    Ovaron ließ das Plasmabad nicht aus den Augen. In der trüben Flüssigkeit wirkte der Körper Scholschowos aufgedunsen und unförmig. Die zahlreichen Schläuche sahen wie die Tentakel eines Ungeheuers aus. Ovaron hatte Mitleid mit diesem hilflosen alten Mann, der als einziges Besatzungsmitglied einen Angriff auf sein Schiff überlebt hatte.
    „Es wäre besser für ihn, wenn er sterben würde", sagte Ovaron. „Sollte er wirklich zu sich kommen, wird er sich an alles erinnern, was geschehen ist."
    Merceile bewegte sich unruhig auf ihrem Stuhl. Sie fühlte sich in der Nähe des Kranken unbehaglich.
    Mit dem sicheren Instinkt einer Frau ahnte sie, daß Scholschowo über Dinge informiert war, die ihr Leben verändern konnten. Unbewußt hoffte sie, daß es nie zu einem Gespräch zwischen Ovaron und dem Alten kommen würde.
    „Wer, glauben Sie, sind diese Moritatoren?" fragte Merceile.
    „Sie spielen eine wichtige Rolle in dieser Galaxis", antwortete Ovaron. Er spürte die innere Unsicherheit der Frau. Er wünschte, er hätte ihr helfen können. Aber dazu hatte sie sich in letzter Zeit zu sehr von ihm entfremdet. Es war dem Tryzomträger nicht entgangen, daß sich zwischen Merceile und Rhodans Sohn ein Freundschaftsverhältnis zu entwickeln begann.
    Merceile schlug die Beine übereinander. Ihre Blicke waren ins Leere gerichtet.
    „Diese Galaxis ist nicht unsere Heimat, Ganjo", sagte sie. „Ich fühle mich hier als Fremde, ja sogar als Eindringling."
    Das konnte Ovaron verstehen. Ihm erging es nicht anders. Als er Gruelfin vor zweihunderttausend Jahren verlassen hatte, war er über alles informiert gewesen. Jetzt wußte er nichts. Die Heimatgalaxis der Terraner war ihm vertrauter als seine eigene.
    „Wir werden uns an die Verhältnisse in Gruelfin gewöhnen", meinte Ovaron. „Es ist nur eine Frage der Zeit." Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. „Vor allem müssen wir erfahren, was aus unserem Volk geworden ist."
    Merceile sah ihn offen an. Sie glaubte zu verstehen, warum ihr dieser Mann nicht mehr soviel bedeutete wie früher. Ovaron hatte sich nur einem Ziel verschrieben: Sein Volk zu finden und es zu neuer Blüte zu führen. In einer Galaxis, die einen unvorstellbaren Krieg erlebt hatte, war dies eine Aufgabe, die die gesamte Kraft eines Mannes erforderte. Ovaron hatte sich deshalb unbewußt von Merceile distanziert.
    Die junge Frau lächelte unmerklich. Wahrscheinlich hatte Ovaron diese Veränderung überhaupt nicht bemerkt. Sicher hielt er sie für schuldig, wenn sie sich nicht mehr so gut verstanden.
    „Die Gehirnaktivität des Kranken steigt weiter!" rief einer der Ärzte.
    Gucky rutschte vom Schoß Saede-laeres und entmaterialisierte. Wenige Augenblicke später kehrte er zusammen mit Perry Rhodan zurück.
    Ovaron erhob sich und trat an Rhodans Seite. Der Großadministrator stand dicht vor dem Plasmabad und beobachtete Scholschowo.
    „Was halten Sie davon?" fragte Ovaron. „Wird er sein Bewußtsein zurückerlangen?"
    „Die Ärzte glauben es", gab Rhodan zurück. „Wenn er aus der Ohnmacht erwacht, wissen wir nicht, für wie lange das sein wird. Vielleicht kann er überhaupt nicht sprechen. Dann sind wir auf Gucky angewiesen, obwohl nicht sicher ist, daß Scholschowo an Dinge denkt, die wichtig für uns sind."
    Ovaron nickte. Er blickte über das Krankenlager hinweg und versuchte, im Gesichtsausdruck der beiden Ärzte eine Veränderung festzustellen. Die Mediziner machten keinen sehr zuversichtlichen Eindruck. Ovaron erinnerte sich, daß einer von ihnen gesagt hatte, daß sie einen Toten behandelten. Der Sinn dieser Worte war klar. Kein Arzt an Bord glaubte daran, daß Scholschowo

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