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0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

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war.
    Der Major gab ein Handzeichen. Gleich darauf war die stille Landschaft ein wimmelnder Ameisenhaufen. Die Soldaten sprangen von ihren Wagen, Sergeants brüllten herum, einige Unteroffiziere bauten sich um den Major herum auf. Major Zinsmann gab seine Anweisungen, die Offiziere ergänzten sie, und die Unteroffiziere sorgten dafür, daß die Befehle ausgeführt wurden.
    Zwanzig Minuten nach dem Eintreffen des Pionier-Bataillons stieg ein Taucher in den kalten See.
    Fünf Minuten später kam der Taucher wieder an die Oberfläche. Seine Hände waren leer.
    Die Helfer nahmen seinen Helm ab. Wild gestikulierte der Mann in dem schwarzen, vom Wasser glänzenden Gummianzüg. Seine Gestik hatte zur Folge, daß ein zweiter Soldat in eine Taucherausrüstung stieg.
    »Schwer zu finden, was?« fragte der G-man Tom Hower einen der Offiziere.
    »Vermutlich!« antwortete der.
    Dann sah Hower mit Erstaunen, daß eines der schweren Kranfahrzeuge des Bataillons rückwärts an das Seeufer heranfuhr.
    »So schwer ist doch der Koffer nicht!« wunderte sich der FBI-Beamte. Aber niemand gab ihm Antwort. Hower verließ daher seinen bisherigen Standort auf der Brücke und machte sich auf den Weg zum Hauptschauplatz des Einsatzes.
    Unterwegs bemerkte er, daß das Bataillon immer aktiver wurde. Vor den schweren Kranwagen am Ufer wurde ein zweiter Truck gekuppelt.
    Ein Motor heulte unter Höchstlast auf.
    Zoll um Zoll hoben sich zwei Stahltrossen und eine schwere Kette aus dem Wasser.
    Schließlich hob sich ein dunkler Gegenstand aus dem fast gleichfarbigen Wasser des Croton Lake. Der gehobene Gegenstand wurde immer größer, und Hower erkannte, daß die Pioniere den bewußten Koffer nicht gefunden hatten.
    Was da aus dem See emportauchte, war ein Auto. Das wie ein Sturzbach aus einem halbgeöffneten Vorderfenster schießende Wasser verwischte noch für einen Moment die Konturen des Wagens.
    Der Kranwagen und der Truck schoben sich einige Yards nach vorn und zogen den dunklen Wagen aus dem Wasser.
    Mit ein paar Schritten trat Tom Hower näher an den überraschenden Fund heran. Im gleichen Moment, in dem er erkannte, daß es sich um einen 66er Buick mit einer New Yorker Nummer handelte, sah er auch die Leichen in dem Fahrzeug.
    Es waren eine Frau und zwei Kinder, Der G-man wußte, daß er im Moment noch nichts unternehmen konnte. Ein paar Minuten würde es noch dauern, bis die Soldaten das geborgene Fahrzeug endgültig auf dem Land und in Sicherheit hatten.
    Hower rannte daher zu seinem Wagen und griff mit fliegenden Händen zum Funksprechgerät, rief nach New York, zum FBI-Distrikt. Die Stimme des Beamten auf der Gegenseite war wie immer kühl und sachlich.
    »Croton Lake — Buick, vermutlich schwarz, Baujahr 66 — Kennzeichen XJC - 483, von Pioniereinheit geborgen. Nach erstem Augenschein drei Tote…«
    Hower wunderte sich über die Reaktion der Zentrale. Normalerweise kann einen FBI-Mann, erst recht nicht in einer Nachrichtenzentrale, etwas aus der Ruhe bringen.
    Jetzt war es anders.
    »Wiederholen Sie das Kennzeichen, los, schnell, das Kennzeichen!«
    »XJC - 483…«
    »Dranbleiben, Hower! Ich verbin…«
    Er verband bereits, ohne seinen Satz komplett in den Äther zu rufen.
    »John D. High spricht!« klang es ihm entgegen.
    »Die uns zur Verfügung gestellte Pioniereinheit, Sir, hat soeben aus dem Croton Lake, unmittelbar an der Pines Bridge, einen vermutlich schwarzen 66er Buick mit dem New Yorker Kennzeichen XJC - 483 geborgen. Das Fahrzeug ist — soweit ich es bisher erkennen konnte — mit einer Frau und zwei Kindern…«
    »Wie lange stehen Sie schon auf der Brücke?« unterbrach der Chef.
    »Seit genau 7.57 Uhr, Sir!« sagte Hower. Er erinnerte sich ganz genau.
    »Haben Sie in der Zwischenzeit geschlafen? Haben Sie in Ihrem Wagen gesessen? Ist Ihnen irgend etwas aufgefallen?« forschte Mr. High, und Hower hatte den Eindruck, als klinge die Stimme seines Distriktchefs verzweifelt.
    »Sir, ich habe während der ganzen Zeit außerhalb meines Fahrzeugs auf die Umgebung geachtet, weil wir ja damit rechnen mußten, daß…«
    »Schon gut, Hower, ich glaube Ihnen!« sagte Mr. High.
    »Habe ich etwas falsch gemacht, Sir?« fragte der junge G-man, der schließlich gerade erst vor wenigen Tagen zu uns gekommen war.
    »Nein, Hower. Sie haben nichts falsch gemacht. Sie nicht. Aber der schwarze Buick mit der Nummer XJC - 483 gehört einer Familie Higgold. Mrs. Higgold und die zwei Kinder, die sich vermutlich tot in jenem Wagen befinden,

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